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Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Titel: Die träumende Welt 01 - Der Traumstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Fenster sauber und hell. Über der Tür hing ein riesiges Schild mit der Aufschrift >Stern von Adara< unter einem Bild.
    »Versuchen wir's«, stimmte Gemma zu.
    Drinnen bestätigte sich der Eindruck von Sauberkeit.
    »Was können wir für Sie tun?« wollte ein lächelnder junger Mann wissen.
    »Haben Sie genug Zimmer für zwölf Reisende?« fragte Gemma. Sie wusste schon jetzt, dass sie hier bleiben wollte.
    »Da muss ich erst die Chefin fragen. Setzen Sie sich, ich bringe Ihnen etwas zu trinken.« Damit verschwand er in einem Hinterzimmer. Gemma und Danil setzten sich, dann blickten sie sich an und nickten. Augenblicke später erschien der junge Mann wieder mit drei Gläsern Wein, die er auf ihren Tisch stellte.
    »Die Besitzerin kommt sofort«, meinte er.
    »Sie ist schon da«, sagte eine Stimme hinter ihnen. »Danke, Rob.«
    Eine attraktive Frau Anfang dreißig setzte sich zu ihnen an den Tisch.
    »Mein Name ist Zana«, sagte sie und hob ihr Glas. »Willkommen im >Stern<.« Ihr Lächeln war warm und vertrauenerweckend. Gemma mochte sie sofort.
    Das Geschäftliche war schnell erledigt. Die Zimmer waren sauber und gemütlich - was Gemma vorher gewusst hatte - und die Preise annehmbar. Zana und ihr Personal waren freundlich, hilfsbereit und wussten, was sie taten. Doch darüber hinaus stimmte das Gefühl. Gemma und ihre Freunde hatten bei diesem Unternehmen gelernt, sich auf diese Dinge zu verlassen.
    Die Schwalben war rasch untergebracht. Die meisten von ihnen flogen jedoch fast sofort wieder aus. Sie hatten es eilig, ihre Passage nach Süden zu finden. Gemma ging nicht mit ihnen, sondern suchte statt dessen Zana, die sie beim Bedienen der wenigen spätnachmittäglichen Gäste in der Bar antraf. Wenig später saßen sie zusammen an einem ruhigen Ecktisch.
    »Was führt Sie nach Haele?« fragte Zana.
    »Neugier.«
    »Ein langer Weg, nur um seine Neugier zu befriedigen. Sind alle aus dem Norden so erpicht auf eine neue Umgebung?«
    »Nein«, erwiderte Gemma, die Worte vorsichtig abwägend. »Nur ein paar.«
    Zana nickte. »Sie werden mir verzeihen, wenn ich sage, dass ich Ihre Gruppe seltsam finde. Was hat Sie zusammengeführt?«
    »Eine gemeinsame Sehnsucht. Wir sind auf dem Weg zum Südkontinent.«
    »Das hatte ich befürchtet«, antwortete Zana.
    »Wieso befürchtet?« wollte Gemma wissen. Ihr Herz setzte einen Schlag aus.
    Zana lächelte, doch ihr Blick hatte etwas Düsteres. »Ich will Ihnen sagen, wie Sie sich fühlen«, meinte sie. »Es ist, als riefe sie dort unten etwas. Sie wissen nicht, was - nur, dass es wichtig ist, wichtiger als alles andere in Ihrem Leben. Sie sind nur glücklich, solange Sie dem immer näher kommen - oder Pläne dafür schmieden. Keine Einwände, wie berechtigt sie auch sein mögen, weder von der Familie noch von Freunden oder Geliebten, haben letzten Endes Erfolg. Sie fühlen sich verpflichtet, dorthin zu gehen, ohne jedoch so recht zu wissen, warum.«
    Gemma starrte sie an.
    »Woher wissen Sie das?« fragte sie nach einer Weile.
    »Ich kenne das alles bereits«, erwiderte Zana, und diesmal enthielten ihre Worte einen Hauch von Bitterkeit.
    »Von anderen Reisenden?« fragte Gemma.
    »Nein.«
    »Verspüren Sie es auch?«
    »Nein.«
    »Warum haben Sie dann Angst?«
    »Weil ich Sie trotzdem begleiten werde«, erklärte Zana.

5 . KAPITEL
    Die anderen Reisenden hatten bei ihrer Suche nach einem Schiff wenig Erfolg gehabt und kehrten entmutigt zurück. Beim Abendessen tauschten sie ihre Berichte aus, und als deutlich wurde, dass ihre Aufgabe nicht leicht werden würde, sank ihr Mut noch tiefer. Man hatte verschiedene Kapitäne hochseetüchtiger Schiffe gefunden, doch sie alle hatten ihnen Gründe angegeben, warum eine Reise zum Südkontinent unmöglich war.
    So manche dieser Ausflüchte hatten sich widersprochen. Ein Seemann hatte ihnen gesagt, die Spätsommerstürme im Südmeer könnten jetzt jeden Tag einsetzen, ein anderer behauptete dagegen, er könne es sich nicht leisten, an den Perlengründen im Süden vorbeizusegeln, nur zwei Monate, bevor die Stürme das Tauchen unmöglich machten. Andere hatten sich zu Reisen verpflichtet, die sie nach Norden, Osten oder Westen, nie jedoch nach Süden, führten - und das, obwohl an ihren Schiffen nichts darauf hinwies, dass sie beladen oder auch nur segelfertig waren. Keine noch so großzügigen finanziellen Anreize zeigten irgendeine Wirkung. Es wurde deutlich, dass etwas anderes als die Sorge um Wetter oder Geschäfte ihr Fortkommen

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