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Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Titel: Die träumende Welt 01 - Der Traumstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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niedergeschlagen, dass ihre Unterhaltung erstarb. Dann entdeckte Danil eine Änderung der Landschaft vor ihnen.
    »Seht!« rief er und zeigte voraus. »Hinter den Flammen. Felder!«
    Sie sahen hin. In der Ferne erstreckten sich Felder, grün und golden, doch andere Zeichen von Leben gab es nicht. Wo die Straße in diese Gegend führte, entstand ein bläulicher Dunst, und die Scharfäugigeren unter ihnen erkannten, dass er aus geschwungenen, flammenähnlichen Wesen bestand, die vor ihren Augen tanzten.
    »Sind sie lebendig?« fragte Zana und sprach damit ungefragt die Gedanken einiger ihrer Begleiter aus.
    »Was ist das?« flüsterte ein anderer.
    »Wenn wir hier stehenbleiben, werden wir es nie erfahren«, stellte Danil fest und zog los. Die anderen folgten widerwillig, wenn auch nicht alle im gleichen Maße.
    Beim Näherkommen schmolzen die Flammen dahin und verteilten sich über das umliegende Gelände. Plötzlich, als sie die unsichtbare Grenze zwischen dem Ödland und der Farm überschritten, kehrten die Flammen zurück und stießen mit schwindelerregender Geschwindigkeit zwischen den Schwalben herab, bevor sie wieder verschwanden. Nach der anfänglichen Verwirrung eilte die Gruppe weiter. Sie hatten es eilig, diesen verwunschenen Ort hinter sich zu lassen. Die Landschaft ringsum änderte sich, und sie fragten sich, wie sie sie jemals für Farmland hatten halten können.
    Erst nach einer ganzen Weile bemerkten sie, dass sie mehr geworden waren.
    Sie waren eine Zeitlang schweigend gegangen, als Gemma Zana hinter sich sagen hörte, »Das sieht nach einem guten Rastplatz aus.« Und eine andere Stimme - die seltsam vertraut wirkte - antwortete: »Ja, Sie haben recht. Dort ist es sicher.«
    Gemma sah sich um und wollte sich nach dem Grund für eine so zeitige Rast erkundigen - und blickte in ihr eigenes Gesicht. Zana neben ihr schrie auf. Sie hatte die gleiche erschütternde Erfahrung gemacht. Ringsum ertönte Gelächter, und mehrere aus ihrer Gruppe - darunter auch die Duplikate von Zana und Gemma - schmolzen vor ihren Augen, schwebten als blaue Flammen davon und ließen die Reisenden bestürzt und entsetzt zurück.
    Nach der ersten Aufregung sprach eine Weile niemand ein Wort. Alle waren damit beschäftigt, ihre Gefährten zu zählen, um sich zu vergewissern, dass alle echt waren.
    »Bei den Sternen!« entfuhr es Danil endlich. »Was war denn das?«
    Bevor jemand antworten konnte, kam ein Pfeil aus dem Nichts gezischt und bohrte sich einem der Männer in den Rücken. Als er stürzte, gerieten die anderen in Panik, liefen in alle Richtungen davon und warfen sich in die spärliche Deckung, die sie finden konnten. Zwei weitere Männer wurden von tödlichen Geschossen getroffen.
    Gemma und Zana hockten hinter einem niedrigen Felsen.
    »Dort drüben«, flüsterte Gemma und zeigte auf das felsübersäte Gelände, das die Zanaflamme eben noch empfohlen hatte.
    »Ich sehe sie«, antwortete ihre Freundin. »Was sollen wir tun?«
    Mehrere grau gekleidete Männer rückten gut getarnt zwischen den Felsen näher.
    »Uns ergeben?« schlug Gemma mit Galgenhumor vor.
    Eine aus ihrer Gruppe brach aus ihrem Versteck hervor und rannte zum Meer. Sie hatte noch nicht einmal ein Dutzend Schritte gemacht, als sich ein Pfeil in ihre Schulter bohrte und sie im Sand zusammenbrach.
    »Tod der Teufelsbrut!« brüllte eine unbekannte Stimme triumphierend.
    »Ich habe nicht den Eindruck, dass sie darauf aus sind, Gefangene zu machen«, kommentierte Zana sarkastisch.
    »Wir können hier nicht einfach liegenbleiben.«
    »Aber -«
    Sie wurden unterbrochen von einem ansteigenden Geheul von furchteinflößender Lautstärke. Sie hielten sich die Ohren zu und sahen, wie ihre Angreifer sich erhoben und umsahen, um dann in großer Eile Richtung Süden davonzustürzen. Einen Augenblick später zerriss ein riesiger Metallvogel die Lüfte, der in schwindelerregendem Tempo über ihren Köpfen hinwegraste und dabei einen Lärm machte wie ein ausbrechender Vulkan. Er war ebenso schnell verschwunden wie er gekommen war.
    Es dauerte lange, bis die überlebenden Reisenden den Mut aufbrachten, sich gegenseitig zu suchen oder auch nur die gespenstische Stille zu brechen, die sich über alles gelegt hatte. Nach und nach sammelten sie sich, bestürzt und tief betrübt. Nur acht lebten noch.
    »Das ist völlig verkehrt«, meinte Gemma, überrascht über ihre Worte. »Wir müssen nach Süden! Und zwar sofort!«
    »Ja«, stimmte einer der anderen zu.
    »Sollen wir

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