Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Titel: Die träumende Welt 01 - Der Traumstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
Vom Netzwerk:
über die Möglichkeiten der Stadt zu unterrichten. Unsere Leistungen sprechen für sich selbst«, fügte er großspurig hinzu. »Das steht hier nicht zur Debatte.«
    »Bei allem Respekt«, mischte sich ein Orangegewandeter ein, »der Bittsteller kommt nur seiner Aufforderung nach und schlägt Wege vor, wie seine Bitte erfüllt werden kann. Höflichkeit - und das Gesetz - gebieten, dass wir ihn aussprechen lassen.«
    »Vielleicht können Sie es sich leisten, Ihre Zeit zu vergeuden, Merril«, entgegnete der erste Sprecher, »andere haben nicht dieses Glück.« Sein Sarkasmus brachte ihm amüsiertes Gelächter ein.
    »Mylords«, sagte Arden fest. Gemma atmete erleichtert auf, als er sich einmischte. »Ich möchte nur noch eine weitere Idee vorstellen, bevor ich die Angelegenheit der Schiedssprechung übergebe. Mit Ihrer Erlaubnis ...« Er sah Lunkett an, der nickte. Arden fuhr fort. »Ich habe erklärt, dass der Fluss seit Der Einebnung alle zwei Jahre einmal fließt. Den Grund dafür kennt niemand, aber offensichtlich liegt die Antwort in den Bergen im Süden. Die Menschen im Tal verfügen weder über die Leute noch über die Mittel, eine Expedition in dieses feindliche Gebiet zu entsenden. Aber diese Stadt wäre dazu in der Lage. Ich bin überzeugt, dass eine schlichte technische Korrektur ausreichen würde, um den Flusslauf an der Quelle abzulenken und dem Tal auf diese Weise Wasser und Leben zurückzugeben. Bitte ziehen Sie dies in Betracht, Mylords.«
    Gemma applaudierte in Gedanken. Arden war sicher und überzeugend aufgetreten - er hatte die ersten Streitereien geschlichtet und einen praktischen Vorschlag gemacht. Auch wenn er verlieren sollte, dachte sie, kann niemand sagen, er hätte es nicht versucht.
    Ein Blaugewandeter erhob sich.
    »Wie der Bittsteller ganz richtig dargestellt hat, braucht unsere Stadt selbst Wasser. Warum sollten wir dann gewaltige Mengen an Geld, Energie und Zeit für eine entlegene und unwirtschaftliche Region aufbringen? Wir sind gewiss nicht unbarmherzig, Mylords, aber ich bin überzeugt, es gibt bessere Möglichkeiten, unsere Mittel einzusetzen.«
    »Die Frage wurde bereits beantwortet«, erwiderte einer seiner Gegner süffisant. Er zupfte seine orangenfarbene Robe zurecht und erhob sich. »Ardens Tal ist ein einzigartiger Ort. Selbst wenn es nicht unsere moralische Pflicht wäre, es als solches zu erhalten, denken Sie doch an die Vorzüge, die ein engerer Kontakt mit sich bringen würde. Wenn nur ein Bruchteil der Aussagen des Klägers stimmt - und wir haben keinen Grund, ihm nicht zu glauben, da er persönlich nicht von seiner Eingabe profitiert -, können wir von den Menschen im Tal eine Menge lernen. Stellen Sie sich doch nur vor: eine Stadt ohne Krankheiten, in der eine Lebenserwartung von über hundert Sommern etwas Alltägliches wäre. Können wir es uns angesichts solcher Aussichten leisten, das Tal einfach aufzugeben, weil es ein wenig Mühe kostet?« Von sich überzeugt nahm er wieder Platz.
    Glaubt er das tatsächlich? fragte sich Gemma. Oder ist das auch wieder nur ein Spiel ?
    »Ein wenig Mühe?« empörte sie ein anderer Blauer, der sich nicht einmal die Mühe machte, aufzustehen. »Selbst wenn Sie diesen Geschichten von Gesundheit und langem Leben Glauben schenken - ich persönlich würde es vorziehen, weitere Beweise zu sehen -, wie kann man behaupten, dass dafür nur ein wenig Mühe erforderlich wäre? Die Reise zum Tal geht über Hunderte von Meilen - durch die Wüste, wohlgemerkt, und anschließend durch die Berge. Wie soll ein Wasserkonvoi diese Reise bewältigen? Unmöglich.«
    »Und im günstigsten Fall könnte dieser Konvoi nur vorübergehend Erleichterung verschaffen, selbst wenn er durchkäme«, fügte einer seiner Kollegen hinzu.
    »Es gibt dort kein Meer, Wasserfarmen wären also nutzlos«, warf ein anderer ein.
    »Es ist klar«, sagte einer mit orangenfarbenem Gewand, »dass solche vorübergehenden Maßnahmen wenig Wert hätten. Darauf können wir uns wohl alle verständigen. Gebraucht wird eine endgültige Lösung. Ardens Vorschlag, dass ein Forschungstrupp Untersuchungen anstellt und, wenn möglich, den Lauf dieses seltsamen Flusses verändert, ist sicherlich die Lösung, die wir erwägen sollten.«
    »Wenn wir schon dabei sind, vielleicht könnten wir dann gleich noch ein oder zwei Berge versetzen«, erwiderte ein Blauer zu allgemeinem Gelächter. »Damit sollte das Problem gelöst sein.«
    Wie können Sie es wagen, einen solchen Scherz zu machen?

Weitere Kostenlose Bücher