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Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Titel: Die träumende Welt 01 - Der Traumstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Lebensbereiche in dieser gesegneten Metropole, in denen nicht wenigstens einige Bürger zur Vernunft gekommen sind«, meinte der schwarze Mann ausweichend. »Gewöhnlich nehmen sie Kontakt zu uns auf, und nicht umgekehrt. Ob du es glaubst oder nicht, wir haben sogar ein paar Freunde in der Gilde selbst. Du wirst mir verzeihen, wenn ich dir nicht verrate, wer sie sind.« Jordan unterbrach sich. »Händler, Kunsthandwerker, viele Menschen innerhalb und außerhalb der Stadtmauern, ein paar Posten. Fanatiker, Idealisten, Reisende und Abenteurer - von allem etwas, eigentlich.«
    »Und wozu gehörst du?«
    »Ich?« Jordan wirkte überrascht, fing sich aber schnell. »Ich bin ein professioneller Idiot«, sagte er mit einem Grinsen. »Der um der Aufrichtigkeit willen das Unmögliche versucht.«
    »Spricht du von deiner Aufrichtigkeit?«
    »Von der der Menschheit.«
    Gemma musterte sein lächelndes Gesicht. Sie fing an, ihn sehr zu mögen. Hinter seiner Lockerheit verbarg sich etwas, das sie respektieren konnte.
    »Ihr riskiert euer Leben, hab' ich recht?« fragte sie leise.
    »Wir lachen über den Tod«, verkündete Jordan theatralisch.
    »Uns bleibt gar nichts anderes übrig«, fügte Hewe hinzu. »Die Scherze darüber sind grauenhaft, aber es sind die einzigen, die wir haben.« Die beiden lachten vergnügt.
    »Könnt ihr nicht mal einen Augenblick lang ernst bleiben?« fragte Gemma überrascht.
    »Hoffentlich nicht«, antwortete Jordan.
    »Ich glaube, die junge Dame hat die Ergründung unserer Motive noch nicht abgeschlossen«, meinte Hewe mit gespieltem Ernst. »Nächste Frage bitte.«
    Sie sahen Gemma erwartungsvoll an, dann platzten sie fast vor Lachen. Sie machten ein derart unterwürfiges Gesicht, dass Gemma beim besten Willen nicht ernst bleiben konnte.
    »Ihr beide gehört auf die Bühne«, rief sie. »Was für eine Nummer!«
    Jordan und Hewe sahen sich an.
    »Ich wusste, dass wir sie irgendwann auf unserer Seite haben würden«, meinte der große Mann.
    »Das liegt an unserem Charme«, entgegnete der andere. »Eigentlich ganz einfach.«
    »Ihr Idioten!« lachte Gemma.
    »Aber professionelle Idioten!« räumte Jordan ein.
    Eine Zeitlang sagte niemand etwas, dann wurde Gemma wieder ernst und versuchte es nochmal.
    »Geht der Untergrund auch über die Stadtgrenzen hinaus?« fragte sie.
    »Ja.«
    »In allen Schichten der Bevölkerung?«
    »Ja.«
    »Und die Grauen Vandalen?«
    Das traf eine empfindliche Stelle. Jordans Blick wurde kalt. Er sah sie nachdenklich an.
    »Einige der Vandalen waren früher mit uns befreundet«, erklärte er. »Wenigstens erkennen sie, dass etwas nicht in Ordnung ist, aber sie machen die Falschen verantwortlich dafür.«
    »Die meisten von ihnen sind völlig verrückt«, fügte Hewe hinzu. »Sie wären zu nichts zu gebrauchen, selbst wenn wir ihre Hilfe wollten.«
    Dahinter steckt noch viel mehr, entschied Gemma, während sie ihre untypisch vorsichtigen Mienen musterte. Sie hatte noch jede Menge Fragen.
    »Bist du der Führer des Untergrundes?« fragte sie und sah dabei Jordan an.
    »Nein«, antwortete er.
    »Doch«, widersprach Hewe.
    Jordan zuckte mit den Achseln. »Wie jeder andere auch, nehme ich an. Ist das so wichtig?«
    »Ich bin nur neugierig«, sagte sie.
    »Haben wir schon gemerkt.«
    »Ist das verkehrt?«
    »Nein. Ganz im Gegenteil«, erwiderte Jordan. »Das ist ein Zug, der alle intelligenten Menschen auszeichnet. Sogar uns.«
    »Es wird langsam Zeit ...« begann Hewe.
    «... dass du uns von dir erzählst«, brachte Jordan den Satz zu Ende. »Bist du tatsächlich eine Hexe?« wollte Hewe wissen.

25. KA PITEL
    »Wenn, dann solltet ihr euch besser in acht nehmen«, sagte Gemma. »Ihr könntet den Rest des Tages als Frösche verbringen.«
    Hewe schreckte in gespieltem Entsetzen zurück.
    »Das ist also der Dank dafür, dass ich dich gerettet habe«, beschwerte er sich.
    »Wollt ihr jetzt meine Geschichte hören oder nicht?« fragte Gemma mit einem Lächeln.
    »Natürlich wollen wir«, erwiderte Jordan.
    Gemma erzählte also ihre Geschichte. Sie erwähnte ihren ursprünglichen Impuls, nach Süden zu reisen, die katastrophale Reise sowie ihre Rettung durch Arden und konzentrierte sich auf ihre Ankunft in Newport.
    »Solche Geschichten interessieren mich«, meinte Jordan beiläufig.
    »Arden ist ein guter Redner«, meinte Hewe dazu, »trotzdem wäre die Sache um ein Haar gescheitert. Diese Gänse haben ihm sehr geholfen.«
    »Du hattest nicht zufällig etwas damit zu tun?« fragte

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