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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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doch das Wort allein durchfuhr ihn wie ein freudiger Blitz. Es dauerte nicht lange, bis die Ungeheuer kamen. Doch diesmal waren sie echt.
21 . KAPITEL
    Die sechs Wesen hatten die Gestalt von Menschen, für Arden jedoch machte das ihre Fremdartigkeit nur noch erschreckender. Sie waren groß und dürr und bewegten sich mit einer Eleganz, die sowohl Behändigkeit als auch Kraft verriet. Ihre Haut schimmerte schwarz und glänzend, glich auf Hochglanz poliertem Leder und war vollkommen haarlos. Zwei riesige Augen waren die einzigen Merkmale an ihrem knollenförmigen Kopf, deren Iris rings um die übergroßen, kreisrunden Pupillen verblüffend weiß war. Drei der Monster hielten Metallstangen in den krallenartigen Händen.
    Sie erblickten Arden schon von weitem, zeigten auf ihn, gestikulierten in seine Richtung, dann kamen sie rasch näher. Der schroffe Felsboden schien sie nicht zu behindern, als sie den Bach hinuntersprangen.
    Arden konnte nur hilflos mit ansehen, wie sie näherkamen. Irgendetwas sagte ihm, dass dies keine Geschöpfe seiner Einbildung waren, und ängstlich wartete er ab, bis sie ihn erreicht hatten und ihn einkreisten. Sie überragten seinen dahingestreckten Körper wie Dämonen der Nacht, standen reglos da und starrten unnachgiebig auf den am Boden liegenden Mann herab. Dann drehten sie die Köpfe und sahen sich an, und Arden erkannte, dass irgendeine Form von Kommunikation stattfand. Er sah zwar, dass die Geschöpfe keinen Mund besaßen, trotzdem glaubte er ganz leises Sprechen zu hören - tat es dann jedoch als Verirrung seines vergifteten Hirns ab.
    D'vor, der Leiter der Kontrolltruppe, wusste nicht weiter.
    »Was sollen wir mit ihm machen?« fragte er.
    »Ihn liegen lassen, bis er stirbt«, gab J'vina kalt zurück. »Er muss einer von denen sein.«
    B'van nickte. Er war derselben Ansicht. »Er sieht ziemlich krank aus«, meinte er. »Wenn er schon lange hier ist, ist er so gut wie tot.«
    »Wenn wir ihn hinausschaffen, wird er die Barrieren verpesten«, fuhr J'vina mit Blick auf D'vor fort. »Wir sind nicht hergekommen, um für den Feind die Krankenschwester zu spielen. Soll er in seinem eigenen Gift verfaulen.«
    »Wir wissen nicht mit Sicherheit, ob er einer von denen ist«, gab L'tha zu bedenken. »Er könnte auch ein ganz normaler Oberweltler sein, der sich zufällig hierher verirrt hat.«
    »Zufällig? Woher denn? Das System ist bis auf wenige Zentimeter versiegelt!« B'van klang angewidert.
    »Da sind immer noch die alten Rutschen«, verteidigte L'tha sich. »Du weißt doch selbst, dass wir nicht sicher sein können, ob alle verschlossen wurden.«
    »Das sind doch nur Gerüchte!« fauchte J'vina. »Wir vergeuden hier unsere Zeit. Wenn wir ihn mitnehmen, hält er uns nur auf - außerdem könnte er uns anstecken!«
    »Das ist Unsinn, und das weißt du«, meinte D'vor entschieden. Er hatte das Gefühl, die Diskussion aus der Hand zu geben, und versuchte, seine Autorität wiederzuerlangen. »Aus eben diesem Grund sind die Barrieren errichtet worden. Hat er sie erst einmal überwunden, wird sein Gift vergehen, oder er stirbt. In beiden Fällen bedeutet er für uns keine Gefahr.« Er verfluchte die Schutzbandagen, die alles bis auf ihre Augen und Nasenlöcher verdeckte und die das Sprechen zu einer fortwährenden Anstrengung machten. Er starrte J'vina an, als wartete er nur darauf, dass sie ihm widersprach, doch sie schwieg auch weiterhin verkniffen. D'vor wandte sich an die Heilerin der Truppe.
    »Wie schätzt du seine Chancen ein, C'tis?«
    »Kommt darauf an, wie lange er schon hier drinnen ist«, meinte sie und kniete nieder, um den Fremden zu untersuchen. »Sein Bein ist in einem üblen Zustand, aber das könnte sich wieder richten. Es gibt keine äußerlichen Anzeichen für eine Grün-Vergiftung, aber es dauert ohnehin eine Weile, bis man sie sieht.« Sie reckte ihre bandagierten Hände und sah zu D'vor hoch.
    »Alle Oberweltler sind unsere Feinde«, sagte B'van. »Haben die Ereignisse das etwa nicht gezeigt? Lass ihn sterben.«
    Das sechste Gruppenmitglied mischte sich in die Debatte ein. »Er ist ein Mensch wie wir, trotz seiner dunklen Haut«, meinte V'dal. »Habt ihr kein Mitgefühl? Das ist für jeden ein fürchterlicher Tod.«
    »Es wäre für mich kein Problem, ihm einen schnellen Tod zu bereiten«, warf J'vina derb ein. »Ich bin nicht so zimperlich wie manche anderen.« Aus ihr sprach deutlich die harte Kriegerin.
    »Nein«, meinte C'tis und drehte sich, um den Unbekannten noch einmal

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