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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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selbst wenn er wieder zu sich kommt.« Sie hatte die Wunde verätzt und bandagiert, und dann ihre speziellen Fähigkeiten dazu benutzt, den Körper des getroffenen Mannes zu untersuchen. Noch etwas anderes als der Verlust seiner Hand hatte sein Nervensystem traumatisiert - dessen war sie sicher.
    »Tu, was du kannst«, meinte D'vor zu ihr.
    »Könnte der Schockzustand vielleicht etwas hiermit zu tun haben?« fragte J'vina. Sie hielt die abgetrennte Hand vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger. Der Metallstreifen war immer noch tun das blutverschmierte Handgelenk geklemmt.
    »Keine Ahnung«, antwortete C'tis, der trotz ihrer Erfahrung als Heilerin übel geworden war. J'vina warf die Hand in eine dunkle Ecke. Das blinkende rote Licht war längst erloschen.
30. KAPITEL
    »Er hat versucht, danach zu greifen, als ich ihn traf«, meinte J'vina und drehte den seltsamen Metallgegenstand in ihren Händen. »Könnte es vielleicht eine Art Waffe sein?«
    »Ich weiß es nicht«, meinte T'via. »Ich bin nicht einmal sicher, ob ich es überhaupt wissen will.«
    Nachdem sie Zeugen von C'lins grausamem Tod geworden waren, hatten sie sich mit äußerster Vorsicht an die Untersuchung der verschiedenen Ausrüstungsgegenstände gemacht.
    »Wo bleibt dein Erkundungsdrang?« fragte die Kriegerin, die rasch wieder zu ihrer üblichen zuversichtlichen Haltung zurückgefunden hatte.
    »Pass nur auf, dass euch auf euren Erkundungen nicht das Hirn herausgeblasen wird«, warnte V'dal. T'via zuckte bei seinen Worten zusammen, J'vina dagegen lachte nur.
    »Ein guter Soldat hat für seinen Grips nicht viel Verwendung«, meinte sie. »Alles andere allerdings ist ganz praktisch. Ich werde also vorsichtig sein.« Sie linste in die offene Röhre hinein, die einen Teil des seltsamen Apparats bildete. »Vielleicht muss man hier irgendetwas hineinstecken.«
    »Oder es kommt etwas heraus«, schlug T'via vor.
    »Angenommen, dieses Teil hier ist der Griff«, fuhr J'vina fort und passte es in ihre Hand, »dann zeigt das Rohr von dir fort, du könntest also recht haben. Genau! Und dann passt mein Finger genau auf diesen kleinen Hebel hier - seht ihr, hier, in seinem eigenen Schutzring.«
    »Ein Abzug?« erkundigte sich D'vor.
    »Aber wo sind die Bolzen?« J'vina war verwirrt. »Nun, es gibt nur eine Möglichkeit, es herauszufinden.«
    »Nein!« brüllte D'vor, doch es war bereits zu spät. J'vina hatte das Rohr bereits auf einen nahen Stalaktiten gerichtet und auf den Abzug gedrückt - mit überraschendem Ergebnis. Mit einem gedämpften Knall zuckte das Metall in ihrer Hand, und ein großer Gesteinsbrocken fiel zu Boden. Mehrere kleinere Splitter flogen durch die Höhle und sirrten wie wild gewordene Insekten.
    Verblüfftes Schweigen.
    »Ich glaube, das Ding behalte ich«, meinte J'vina selbstgefällig. Sie hörte sich an, als wäre sie mit ihrem Experiment mehr als zufrieden.
    »Richte es bloß nicht auf mich«, meinte V'dal scharf, hin- und hergerissen zwischen Schock und Lachen.
    »Und keine weiteren Tests, ohne dass sie vorher abgesprochen werden, bitte«, verpasste D'vor ihr einen Rüffel.
    »Er kommt zu sich«, stieß C'tis plötzlich hervor, und alles versammelte sich um den Fremden, dessen Augen sich mit zitternden Lidern öffneten. Er stöhnte, und Schmerz, Angst und Verwirrung war seinen Augen abzulesen, wenn auch sein stählernes Gesicht so ungerührt blieb wie immer.
    »Mein Band«, krächzte er. »Ich muss es wiederhaben.« Die Worte klangen unnatürlich, da sie aus reglosen Lippen kamen.
    »Du hast deine Hand verloren«, klärte D'vor ihn auf. »Wir können sie nicht ersetzen.«
    »Nicht doch«, flüsterte C'tis. »Er will sein Band. Den Armreif, den er am Handgelenk hatte.«
    »Ohne es ... die Netzdarstellung ...«
    »Was redet er da?« wollte J'vina wissen.
    »Verloren ...« Jetzt lag etwas Gequältes in seiner Stimme, und es hörte sich an, als würde er zu weinen anfangen.
    »Wir werden dir helfen«, meinte C'tis freundlich zu ihm. »Was hast du hier unten gemacht?«
    Das Metallgesicht drehte sich langsam und sah sie an.
    »Du hast so große Augen«, wunderte er sich.
    »Woher kommst du?« versuchte es C'tis erneut.
    »Wartungsabteilung.«
    »Wie heißt du?« wollte D'vor wissen.
    »F21 ...« Die Stimme des Mannes schwand dahin. »Ich weiß es nicht«, stellte er bestürzt fest.
    Seine Befrager sahen sich an.
    »Er ist nicht zu gebrauchen«, stellte J'vina schroff fest. »Was er sagt, ergibt keinen Sinn.«
    »Sei still!« fauchte D'vor sie

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