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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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hineinlassen«, erwiderte Eldrin.
    »Aber wenn ich ein Teil des Netzes werden würde?« fragte sie.
    »Nein!« stieß er plötzlich vehement hervor. »Das ist unmöglich - außerdem ist das Netz ... nicht mehr das, was es sein soll. Es ist böse. Man hat uns reingelegt.«
    »Dann hilf uns«, sagte C'tis. »Wir machen das wieder gut.«
    Für einen kurzen Augenblick flammte Hoffnung in seinen Augen auf, um sogleich wieder zu erlöschen.
    »Das kannst du nicht«, stellte er tonlos fest. »Wer seid ihr?«
    »Wir sind die Menschen, die in diesen Höhlen leben«, beantwortete C'tis seine Frage.
    »Hier unten?« Er war sichtlich erstaunt.
    »Ja.«
    »Bei den Göttern!« meinte er dann mit Verzweiflung in der Stimme. »Was haben wir nur getan?«
    »Wirst du uns nun helfen?«
    Ein Weile kam keine Antwort. C'tis spürte seine innere Zerrissenheit. Sowohl sein Verstand als auch sein Körper waren gezwungen, schmerzhafte Korrekturen vorzunehmen. Sie hatte Mühe, ihn vor einem Rückfall in den Schockzustand zu bewahren.
    »Warum hattest du dieses Band an deinem Handgelenk?« wollte D'vor wissen.
    Das innere Chaos des Fremden verstärkte sich. C'tis hätte D'vor gerne gebeten, still zu sein, doch sie war so sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt, dass sie nicht zu sprechen wagte, sonst hätte sie ihre Konzentration verloren.
    »Mein Name ...«, sagte der Mann, »wurde geändert. »Für die Erkennung. Mein Platz ist im Gitternetz. Befehl von der Überwachung.«
    »Und dein Gesicht?« erkundigte sich D'vor.
    Nein! entfuhr C'tis ein stummer Schrei. Nicht diese Frage!
    Sie spürte, wie Eldrin ihr entglitt. Und in ihrer Verzweiflung machte sie D'vor Handzeichen, er solle schweigen. In diesem Augenblick gab der Körper des Fremden den ungleichen Kampf auf. Das Trauma lähmte sein Gehirn, und das überstrapazierte und gestresste Herz explodierte.
    »Er ist tot«, stellte C'tis mit leiser Stimme fest.
    »Sein Leben hier war ein einziger Alptraum«, versuchte T'via sie zu trösten. »Wenigstens ist er davon jetzt erlöst.«
    Ihr bedrücktes Schweigen wurde wenige Augenblicke später von J'vinas schneidendem Pfiff zerrissen.
    »Gefahr«, warnte D'vor, und alles sprang auf die Füße. »Schnappt euch, was ihr ohne Mühe tragen könnt. Schnell!« J'vina und V'dal platzten in die Höhle.
    »Da kommen Männer!« keuchte die Kriegerin atemlos. »Eine Menge. Männer wie er.« Sie stieß mit dem Finger nach dem Toten. Die Meyrkats krabbelten und sprangen um sie herum, so dass es aussah, als würde der Höhlenboden leben. »Aber wir haben festgestellt, woher sie kommen.«
    »Gut«, gab D'vor. »Dann nichts wie raus hier, bevor sie uns finden.«
    Sie flohen in das Labyrinth aus Höhlen und Tunnels, hatten ihre Verfolger bald abgehängt und verließen sich darauf, dass V'dal - und ihre Instinkte - sie wieder zurückführen würden. Endlich fühlten sie sich vor einem Angriff sicher und schlugen in einer kleinen Höhle ihr Lager auf. Dort diskutierten sie ihr neuerworbenes Wissen. Was zu tun war, schien klar - auch wenn es ihnen allen Angst einjagte.
    »Ich wünschte, es gäbe eine Möglichkeit, den Propheten eine Nachricht zukommen zu lassen, damit die Leute wissen, was wir Vorhaben«, meinte D'vor.
    »Vielleicht gibt es eine«, sagte T'via ruhig, und ihre Gefährten drehten sich um und sahen sie an.
    »Und wie?« wollte D'vor wissen. »Du hast doch gehört, wie V'dal meinte, sämtliche Routen seien blockiert.«
    »Hiermit«, erwiderte sie und. hielt einen Splitter durchsichtigen Gesteins zwischen Daumen und Zeigefinger.
    »Diamantkristall?« fragte C'tis.
    T'via nickte. »Es handelt sich um ein Stück des größeren Kristalls, den P'tra in Midholm aufbewahrt. Jeder Vertreter in den Kontrolltrupps besitzt einen, wir dürfen sie aber nur in Augenblicken größter Not vorzeigen.« »Nun, ich bin froh, dass du den Ernst unserer Lage erkannt hast«, lautete V'dals trockener Kommentar.
    »Was kann man damit machen?« wollte J'vina wissen, die neugierig geworden war.
    »Ich hoffe, dass er mich in die Lage versetzt, mit P'tra in Verbindung zu treten - oder wer von den Propheten gerade den großen Stein bewacht«, gab T'via zurück, deren Stimme ein wenig ins Stocken geriet.
    »Bildtransfer? Durch dieses winzige Ding?« C'tis war erstaunt.
    »Die Verbindung zählt, nicht die Größe. Von einem Geist zum anderen, von Kristall zu Kristall.«
    »Beim Rael!« stieß D'vor hervor. »Warum hat uns vorher noch nie jemand davon erzählt.«
    »Weil der Gebrauch mit

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