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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Zauberer einen Blick zu, sagten aber nichts.
    »Sagt mir Bescheid, wenn der Eingang in Sicht ist«, fuhr Cai fort. »Ich will ihn sehen können.«
    »Natürlich«, gab Zana zurück.
    Die lange Kolonne der Pferde schwenkte nach rechts ab und begann den Aufstieg zum Pass. Wie Omrick berichtet hatte, war der Untergrund sicher, doch der steile Anstieg bereitete vielen der schwächeren Pferde Mühe. Zana sagte Cai Bescheid, als sie den Gipfel erreicht hatten; er ließ daraufhin den Schwarm frei. Wie immer überkam ihn einen Augenblick lang ein starkes Gefühl der Verwirrung, als die Welt mit einem schwindelerregenden Wirbel in sein Blickfeld rückte.
    Vor ihnen lag ein weiteres Tal, das bis auf die blutrote, an einem Metallpfahl inmitten der nackten Felsen wehende Fahne nichts Auffälliges hatte. Wir nähern uns, dachte der Zauberer. Wenn die Berichte stimmten, ist Gemma vielleicht nur noch wenige Meilen entfernt. Warum hast du nicht Verbindung zu mir aufgenommen? fragte er sich im stillen. Ihre letzte kurze Unterhaltung lag nur Tage zurück, doch Cai kam es ewig vor.
    Der Reiterzug ritt hinab ins Tal und sammelte sich neben den Felsen. Jordan und Hewe gingen zusammen mit Cai, Zana und Galar zu Fuß weiter und schlängelten sich zwischen den Felsbrocken hindurch, bis sie den Fahnenmast erreichten.
    »Ich kann nichts erkennen«, meinte Hewe, während er sich umschaute.
    »Die Eingänge sind nicht so angelegt, dass man sie leicht finden kann«, erklärte Jordan ihm. »Teilt euch auf und sucht.«
    »Nicht nötig«, meint Cai. »Das können die Bienen für uns übernehmen.«
    Der Schwarm stieg in die Luft und begann, die Gegend einzukreisen. Der Zauberer geriet als Reaktion auf die Bilder, die sie ihm sandten, leicht ins Wanken, dann zeigte er auf eine schmale Spalte, in der die Bienen verschwanden.
    »Dort drinnen.«
    Die Gruppe, angeführt von Jordan, zwängte sich hinein.
    »Diese Leute sind doch angeblich so groß!« beschwerte sich Hewe.
    »Groß ja, aber nicht dick«, gab sein Anführer zurück.
    Drinnen angekommen, fanden sie sich in einer dunklen Höhle mit niedriger Decke wieder. Das Summen der Bienen war sehr laut.
    »Hallo!« Die einzige Antwort war ein gedämpftes Echo. »Gehen wir rein«, meinte er. »Vielleicht können sie nicht so dicht bis unter die Erdoberfläche gehen.«
    »Können wir kein Licht machen?« fragte Hewe.
    »Nein. Wir könnten sie blenden. Cai, Zana, möchtet ihr lieber hier warten?«
    »Nein«, erwiderte der Zauberer. »Die Bienen sehen in diesem Licht besser als du, und ich kann mich so gut wie jeder andere vorantasten.«
    »Ich dachte, sie erwarten uns«, meinte Galar.
    »Vielleicht sind sie aufgehalten worden«, schlug Zana vor.
    »Gehen wir und finden es heraus«, meinte Jordan, und sie machten sich, vorsichtig auftretend, auf den Weg.
    Wie sich herausstellte, führte noch ein weiterer Weg in die Höhle hinein, und der befand sich am gegenüberliegenden Ende, im tiefsten, dunkelsten Winkel. Obwohl sich ihre Augen allmählich an das fehlende Licht gewöhnten, konnten sie dahinter nichts erkennen. Jordan ging erneut voraus, bewegte sich mit Vorsicht und testete jeden einzelnen Schritt und Halt behutsam. Als er ein paar Schritte weit in den Tunnel vorgedrungen war, stieß er einen weiteren Ruf aus. Diesmal folgte eine schwache Erwiderung, kaum mehr als ein Flüstern, doch es ermutigte sie, weiterzugehen.
    Nach ein paar Schritten war vor ihnen ein ganz schwaches Licht zu erkennen, und kurz darauf traten sie hinaus in eine weitere Höhle, die von dünnen Kristallflözen in der Decke beleuchtet wurde. Zwei Männer lagen nebeneinander auf dem unebenen Boden, und die Oberweltler eilten rasch zu ihnen.
    »Wird auch langsam Zeit, dass ihr auftaucht«, hauchte einer von ihnen, den Blick auf Jordan geheftet. Der Körper des Mannes war mit schwarzen Bandagen umwickelt, doch sein blasses Gesicht und seine großen Augen lagen frei, und selbst in diesem schwachen Licht war deutlich zu erkennen, dass er sehr krank war. Der andere Mann war unzweifelhaft tot.
    »Wir haben uns beeilt, so gut es ging«, erwiderte Jordan ruhig. »Kannst du ihm helfen, Cai?« fragte er in der Hoffnung, dass die Heilkünste des Zauberers nicht durch den Wall aus Elementalen zerstört worden waren.
    »Spart euch die Mühe«, gab der Mann zurück. »Es ist die Grünkrankheit. Die kann jetzt nichts mehr aufhalten. Hebt euch eure Kräfte auf und hört zu. Ich habe Neuigkeiten für euch.«
    Sie scharten sich um ihn. Sein Leiden

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