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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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hatten ergattern können, wo die einzige Wärme von ihnen selbst stammte.
    Trotz der Eile, mit der sie von Mallorys Haus aufgebrochen waren, hatten die Menschen aus dem Tal für reichlich Vorräte gesorgt und ihnen vier Pferde beschafft, um ihnen das Reisen zu erleichtern. Und diesmal kannten sie im Gegensatz zu ihrer ersten Reise in die Berge ihr Ziel. Weder Krankheit noch Probleme bei der Orientierung hatten sie aufgehalten, und als Folge davon waren sie ausgezeichnet vorangekommen. Sie hatten jeden Augenblick des ihnen zur Verfügung stehenden Tageslichts genutzt, waren manchmal, wenn das Gelände geeignet war, sogar im Dunkeln weitergeritten.
    Nach acht Tagen zu Pferde war der Wasserpegel des Flusses, dem sie folgten, rasch gefallen. Kurze Zeit später war er nur noch ein Rinnsal.
    »Der Berg hat sich wieder bewegt«, meinte Arden hoffnungsvoll. »Vielleicht wird doch noch alles gut für das Tal.«
    »Od hat sein Versprechen offenkundig nicht vergessen«, erwiderte Gemma und sandte im stillen ihren Dank an den Steinclan. »Wenigstens ein Teil der Magie funktioniert noch.« Dann wurde ihr die andere Folge der Tat der Meyrkats bewusst, und ihre Freude erlosch. »Aber wenn das Wasser nicht ins Tal fließt ...«
    »Oh.« Ardens Miene wurde finster. Wird es denn nie möglich sein, beide zu retten ? dachte er unglücklich. Umso mehr Grund hatten die beiden, rasch weiterzukommen.
    Alles in allem brauchten sie nur zwölf Tage, um Keld zu erreichen. Sie kamen in der Abenddämmerung an und wurden von den hocherfreuten Dorfbewohnern begrüßt, die sich erinnerten, dass Gemma die Heilerin war, die zwei ihrer todkranken Kinder wieder gesund gemacht hatte. Auf der Stelle wollten sie ihr zu Ehren ein Fest veranstalten. Das redete sie ihnen aber aus. Und sie nahm auch nur einen kleinen Teil der Lebensmittel und des kostbaren Bergmets an, den sie ihr aufdrängten, und erklärte ihnen, was sie und Arden mehr als alles brauchten, war ein Nacht erholsamen Schlafs unter einem freundlichen Dach. Trotzdem wollten die Dorfbewohner wissen, wie ihr erstaunlicher Flug im vergangenen Jahr geendet, und ob er das gewünschte Resultat erzielt hatte. Daher unterhielt man sich ausgiebig, bevor die Reisenden sich in die Gästehütte zurückziehen durften. Sie wurden von den Kindern aus dem Dorf begleitet. Die waren hocherfreut darüber, dass die beiden Besucher mittlerweile verheiratet waren, und grinsten und kicherten, bis ihr Oberhaupt, Ehren, ihnen sagte, sie sollten sich auf ihre Manieren besinnen. Daraufhin löste die Kinderschar sich auf, und Gemma und Arden schlossen deutlich erleichtert, aber trotzdem mit einem Lächeln auf dem Gesicht, die Tür hinter sich.
    »Ich könnte tagelang schlafen«, meinte Gemma.
    »Das ist auf jeden Fall besser als unser Zelt«, meinte Arden. »Ich wäre allerdings überall glücklich, solange du bei mir bist.«
    Die beiden lächelten sich an. In einer Welt, in der nichts sicher schien, waren sie sich nur ihrer Liebe gewiss.
    »Es sind gute Menschen«, meinte Gemma.
    »Stimmt. Und sie haben allen Grund, dich gut zu behandeln«, gab er zurück. »Schade, dass wir nicht länger hierbleiben können - es gefällt mir, als Ehrengast behandelt zu werden.«
    »Wir haben etwas zu erledigen.«
    »Ich weiß. Mit ein bisschen Glück müssten wir morgen bei dem Wasserfall sein. Glaubst du, Cai ist bereits dort?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte sie und bemerkte den leicht angespannten Unterton in Ardens Stimme, sobald er von dem Zauberer sprach. Wovor fürchtest du dich bloß, mein Liebster? wunderte sie sich, legte die Arme um ihn und schmiegte sich dicht an ihn, als sie vor dem Feuer standen.
    »Weißt du, es ist seltsam«, fuhr sie fort. »Seit wir das Tal verlassen haben, habe ich weder seine Gegenwart spüren noch mit ihm sprechen können. Man sollte meinen, wo er jetzt so nahe ist...« Sie hielt inne, als sie spürte, wie Arden sich anspannte. »Cai ist ein lieber Freund von ganz früher«, erklärte sie ihm ruhig. »Aus einer Zeit, als ich noch nicht wusste, dass es dich gibt. Von ihm hast du nichts zu befürchten.«
    Arden sah fort, dann drehte er sich wieder um und sah ihr in die Augen.
    »Aber du hast ihn geliebt?« Das war halb eine Frage, halb ein Vorwurf.
    »Ja. Aber nur so, wie man einen guten Freund liebt«, wiederholte sie.
    »Weiß er das auch? Er hat dich doch auch geliebt, oder?«
    »Vermutlich.«
    »Und er ist ein Zauberer.«
    Diese entschiedene Feststellung verwirrte Gemma. »Was hat das damit zu tun?«

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