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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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»Aber wir sind von zu Hause abgeschnitten und werden wahrscheinlich nicht zurückkommen. Wir werden hier ein so gewaltiges Feuer entzünden, dass das Gestein schmilzt. Das wird zwar den Giftström aufhalten, könnte aber den Tod all derer bedeuten, die sich in den südlichen Siedlungen aufhalten. Du musst alle so weit wie möglich nach Norden schaffen.«
    »Du bringst gute Neuigkeiten, D'vor«, erwiderte P'tra, »aber ich fürchte, sie kommen zu spät. Die Grünkrankheit grassiert mittlerweile, und wir werden uns nicht mehr davon erholen. Wir können uns nicht bewegen - die Attacke kam zu heftig, zu plötzlich. Aber das Feuer erwarten wir mit Freuden. Wer weiß, vielleicht wird es unser Reich für ein zukünftiges Volk reinigen.«
    D'vor brachte kein Wort heraus. Das Herz war ihm zu schwer. All die Mühen - umsonst ?
    »Die Verbindung wird schwächer«, fuhr P'tra fort. »Lebt wohl. Ihr habt unseren Segen - tut, was ihr für richtig haltet. Und kümmere dich um meine prächtige T'via. Ich fürchte, sie ist...«
    Das Bild kräuselte sich, brach dann zusammen. T'via seufzte einmal auf, dann sackte sie zu Boden. C'tis eilte herbei und kniete neben ihr.
    »Es hat funktioniert«, hauchte T'via voller Verwunderung. Dann bekamen ihr Blick etwas Glasiges, und sie sagte nichts mehr.
    C'tis versuchte in hektischer Verzweiflung, ihr heilerischen Fähigkeiten im Körper ihrer Freundin einzusetzen, stieß jedoch auf Widerstand. T'vias gesamtes Wesen stülpte sich um, und ihr Verstand brach zusammen und verwandelte sich in eine kalte, undurchdringliche Masse. Verzweifelt schrie C'tis auf, doch T'vias Glieder wurden starr, und ihr gesamter Körper kam zur Ruhe. Nur ihr Herz schlug noch. Alles Übrige war zerstört.
    Die Heilerin sah zu den drei verbliebenen Gefährten hinüber, und der Ausdruck auf ihren Gesichtern verriet ihr das Schlimmste. Diese zweite Tragödie, so kurz nach P'tras fürchterlichen Neuigkeiten, hatte sie gelähmt. J'vina fasste sich und stand über T'vias leblosem Körper.
    »Gibt es nichts, was du tun kannst?« erkundigte sich die Kriegerin gütig.
    »Nein. Sie ist dahin.« C'tis kam auf die Beine. »Und jetzt?« fragte sie und wandte sich an D'vor.
    Als Antwort erhielt sie einen gedämpften Knall. Sie wirbelte herum und sah J'vina über ihrer gefallenen Kollegin stehen, den metallischen Apparat in der Hand haltend. Der kleine Metallbolzen hatte ein sauberes Loch in T'vias Brust gebohrt und ihr Herz endgültig zum Stillstand gebracht.
    J'vina wandte sich von ihrer Tat ab und sah ihren Kollegen ins Gesicht. Tränen liefen ihr über die Wangen.
    »Sie war die Tapferste von uns allen«, erklärte J'vina mit erstickter Stimme. »Sie hat es verdient, dass wir unser Versprechen halten.«
    V'dal reagierte als erster. Er ging zu J'vina, nahm sie in seine Arme und hielt sie fest, während sie sich ausweinte. Niemand hatte J'vina zuvor weinen sehen - daher hatten ihre Freunde keine tröstlichen Worte für sie. Es blieb J'vina selbst überlassen, den Bann zu brechen.
    »Jetzt gibt es nur noch eins zu erledigen«, meinte sie düster. »Rache.«
31. KAPITEL
    Der Tag der Wintersonnenwende war gekommen und vorübergegangen, als Jordan und sein verzweifeltes Grüppchen von Gefolgsleuten immer tiefer in die Berge vordrangen. Sie kamen gut voran, erkundigten sich in jedem Dorf, in das sie kamen, nach dem Weg und lösten dabei gleichzeitig ihre Nachschubprobleme. Es war ihr Plan, den Treffpunkt westlich des Wasserfalls anzusteuern. Dort hofften sie, Nachrichten aus dem Lichtlosen Königreich zu erhalten, um anschließend zu entscheiden, wie sie vorgehen wollten. Ein paar von ihnen sollten dann weiterziehen bis zum Wasserfall selbst, wo sie sich mit Gemma und Arden treffen sollten. Weiter konnten sie bislang noch nicht planen.
    Einige der Vandalen waren mit diesem Teil des Landes vertraut, ihre Kenntnis der Bergregion sorgte in Verbindung mit ihrer beflissenen und eifrigen Spähertätigkeit dafür, dass Jordan voller Zuversicht darauf vertraute, den gesuchten Ort zu finden. Der Eingang selbst war sicher gut versteckt, allerdings würden sich ihre unterirdischen Freunde nicht, wie in der Vergangenheit, vor den Oberweltlern verstecken, sondern vielleicht sogar nach ihnen Ausschau halten.
    Die gute Stimmung und der Eifer von Galars Männern war ansteckend, und so fiel es leicht, lange Stunden mit halbleerem Magen im Sattel zu verbringen. Mit jedem Tag boten sich neue Ausblicke, man bekam das Gefühl, etwas erreicht zu haben, die

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