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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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gefährlich?»
    »Im Klein-Bau, ja. Daher werden wir versuchen, sie ins Freie zu scheuchen. Der Anführer des Clans hörte sich an, als fände er Gefallen an der Aussicht.
    Unter den Augen der Menschen teilten die Meyrkats sich auf und suchten die anderen Eingänge des Schlangenbaus. Sie entdeckten zwei, und sofort stürzten sich ein paar der Tiere in jeden von ihnen.
    »Was geschieht hier?« wollte D'vor wissen.
    »Der Clan ist auf der Jagd«, antwortete Gemma. »Sie mögen Schlangenfleisch - bei ihnen heißt es >Kurven-Essen< - und damit wäre unser Problem gelöst.«
    »Da werden sie aber schwer zu schaffen haben«, stellte J'vina fest. »Das Biest ist viel größer als sie.« Selbst wenn sie auf ihren Hinterbeinen standen, reichten ihr die Meyrkats nur bis zum Knie.
    »Sie arbeiten als Einheit«, erklärte Gemma, hielt dabei aber besorgt die Löcher im Blick.
    Ein paar Augenblicke später erklang Eds Stimme in Gemmas Kopf. Kurven-Essen kommt.
    Ihr blieb kaum Zeit, die anderen zu warnen, als die Schlange unter Rasseln und Fauchen aus dem Loch hervorgeschossen kam. Die Zuschauer ignorierend, machte sie kehrt und stellte sich ihren Gegnern. Im Loch erschienen die Gesichter zweier Meyrkats mit gebleckten Zähnen, und die, die in der Halle zurückgeblieben waren, kamen herbeigesprungen, um die Schlange abzulenken. Kurz darauf hatte sie der Clan umzingelt. Die Meyrkats sprangen vor, als wollten sie zuschnappen oder kratzen, wodurch die Schlange verwirrt wurde und sich mal hierhin, mal dorthin wand, um zu entwischen. Der zermürbende Kampf forderte schließlich seinen Tribut, die Schlange wurde sichtlich müde.
    »Jetzt kann ich sie fertigmachen«, sagte J'vina, die das Schwert noch immer in der Hand hielt. Ihre Stimme war voller Bewunderung.
    »Sei vorsichtig«, warnte Arden sie. »Sie könnte dir Gift in die Augen spritzen.«
    J'vina bewegte sich langsam vorwärts und wählte den Augenblick gut. Mit einem sauberen Schnitt trennte sie mit ihrer Klinge den Schlangenkopf vom Körper - der zuckte noch ein paarmal und rührte sich dann nicht mehr. Die Meyrkats gaben anerkennende Pfeifgeräusche von sich.
    Gemma lächelte die blonde Kriegerin an.
    »Die Meyrkats haben dich gerade zur Freundin ihres Clans ernannt.«
    »Ich fühle mich geehrt.« Es klang, als meinte sie, was sie sagte.
    »Sie würden gerne wissen, ob du die Beute mit ihnen teilen möchtest«, fuhr Gemma fort.
    »Bedanke dich für mich bei ihnen«> antwortete die Andere nach kurzem Nachdenken, »aber die Beute haben sie sich verdient. Eine eindrucksvolle Leistung - ich habe nie etwas Vergleichbares gesehen!«
    Gemma übermittelte die Nachricht der Kriegerin, dann beobachtete sie, wie die Meyrkats erneut durch das Loch in der Wand verschwanden.
    »Gibt es noch mehr Schlangen?« wollte C'lin wissen.
    »Nein, nur die Eier«, antwortete Gemma.
    »Sorgt dafür, dass sie nicht ausgebrütet werden!« meinte V'dal hastig.
    »Dazu wird es kaum kommen«, gab sie zurück. »Die Meyrkats fressen sie.«
    Zahllose Jahre lang war die Stadt Great Newport ein Zentrum der Korruption und ein Ort unzähliger Laster gewesen. Sowohl ungeheuerliche Dekadenz als auch unbeschreibliche Armut hatten dort geherrscht. Während einige wenige im Luxus ihrer betrügerisch erworbenen Gewinne schwelgten, war die Mehrzahl gezwungen, die Haufen stinkenden Abfalls aus den allerärmsten Vierteln zu durchstöbern. Doch all das hatte sich jetzt verändert.
    Jetzt befanden sich alle in der gleichen Situation. Niemand hatte eine sichere Zukunft, die Menschen lebten von einem Augenblick zum nächsten, dankbar für jeden Bissen, für jeden Augenblick ohne Angst, für jeden neuen Atemzug.
    Ein paar Glückliche waren aus der Stadt geflohen, hatten mitgenommen, was sie tragen konnten, andere aber - entweder aus Habgier oder schlicht Dummheit - hatten sich an die Symbole ihres Reichtums und ihrer Macht geklammert und sich geweigert, die Revolution als Tatsache anzuerkennen. Mehrere Gildenmitglieder waren vom wütenden Mob getötet worden - wie auch Mitglieder ihrer Familien und ihre Diener. Zahllose Wachen hatte dasselbe Schicksal ereilt, die > damit ihre früheren Dienste für die verhassten Herren teuer bezahlten.
    Doch als die erste Welle aus Wut und Rache vorbei und der Turm zerstört war, begannen die Menschen, sich umzusehen, und ein paar von ihnen dachten sogar über ihre Zukunft nach.
    Sie sahen eine Stadt in Trümmern. Zwei Abschnitte der Umgrenzungsmauern sowie nahe gelegene Gebäude waren in

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