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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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von Jordan und seiner Untergrundbewegung zu schätzen wusste.
    Man brachte sie zu einem der beeindruckenden Gebäude am Platz des Collosseums und ließ sie in der Eingangshalle warten. Cai war sichtlich ungeduldig, und die Bienen wurden immer aufgeregter. Sie hatten sich unterhalb der hohen Decke niedergelassen, doch selbst von dort war ihr Summen in dem abgeschlossenen Raum deutlich zu hören, und so mancher Blick fiel auf die merkwürdigen Vertrauten des Zauberers. Selbst Zana, die sich mittlerweile an sie gewöhnt hatte, musste feststellen, dass sie ein wenig nervös wurde. Cai dagegen schien daran nichts Widriges zu finden. Er war viel zu sehr mit dem nächsten Abschnitt seiner Suche beschäftigt und hörte daher den kleinen Jungen nicht kommen.
    »Sind das Eure Bienen, Mister?«
    Der Junge zupfte mit einer Hand an Cais Ärmel, während er mit der anderen nach oben zeigte. Er hatte den Kopf in den Nacken gelegt, damit er den Flug der Bienen verfolgen konnte.
    Der Zauberer blickte nach unten, dann sah er kurz, fast unsicher, hinauf zur Decke, so als wisse er nicht recht, ob es seine Bienen seien. Es dauerte ein paar Augenblicke, bis er wusste, wo er war.
    »Ja«, sagte er schließlich. »Sie gehören mir.«
    »Machen einen ziemlichen Lärm, was?«
    »Könnte man sagen.« Cai war es nicht aufgefallen. Er sandte ihnen eine Botschaft zur Beruhigung, und das Summen wurde etwas leiser.
    »Habt Ihr das getan?« wollte der Junge, offensichtlich beeindruckt, wissen.
    »Ja.«
    »Lasst sie noch etwas tun.«
    »Wie heißt du?« fragte Cai, den die Begeisterung des Jungen amüsierte.
    »Marc.«
    Die Bienen begannen zielbewusst an der Decke herumzukrabbeln, und kurz darauf stand dort für alle sichtbar Marcs Name - in Buchstaben aus Schwarz und Gold.
    »Donnerwetter!« Der Junge bekam leuchtende Augen, als er den Schwarm offenen Mundes anstarrte. »Wenn ich das den anderen erzähle!«
    Er warf einen letzten Blick auf die Bienen, betrachtete einen Augenblick lang ihren Herrn und Meister, dann rannte er aus dem Gebäude so schnell ihn seine kurzen Beine trugen. Cai sah ihm nach und musste liebevoll an ein anderes kleines Kind denken, das von seinen Vertrauten hingerissen war.
    »Sehr eindrucksvoll«, kommentierte eine tiefe Stimme von der anderen Seite der Halle, und Cai drehte sich ruckartig um. Er sah einen großen, breitschultrigen Mann, dessen schwarze Haut selbst für diese südliche Klima dunkel war.
    »Bist du Jordan?« fragte er.
    »Ja.« Der Mann trat vor und streckte eine Hand zum Gruß aus. »Sei willkommen, Cai.« Er musterte den Zauberer von Kopf bis Fuß mit seinen dunklen Augen, dann wandte Jordan sich an Zana.
    »Und auch du, Zana. Dale hat mir Großes von dir berichtet. Du bist doppelt willkommen.«
    »Sieht so aus, als kämt ihr ebenfalls recht gut voran«, erwiderte sie und schüttelte ihm die Hand.
    »Kann sein. Aber wir haben immer noch ungeheuer viel zu tun.«
    »Sag mir, wenn ich helfen kann«, meinte sie lächelnd. »Es war dumm von mir, anzunehmen, ich könnte mich tatsächlich um die Aufbauarbeit drücken!«
    »Zuerst musst du dich mal ausruhen«, beruhigte Jordan sie. »Schließlich haben wir schon ein paar Fortschritte erzielt ...«
    »Zum Beispiel, dass ihr dem kleinen Jungen das Lesen beigebracht habt?«
    »Krankenhäuser und Schulen waren vorrangig«, antwortete er schlicht. »Unsere Kinder sind die Zukunft.« Er hielt inne, dann fügte er hinzu, »Wenn du bereit bist - aber erst dann -, hätte ich eine Aufgabe für dich. Experten wie du sind mir eine große Hilfe. Aber zuerst will ich deine Neuigkeiten hören und mich mit Cai unterhalten.«
    Und ich mit dir! dachte der Zauberer. Endlich! Jordans Art und Auftreten verlangten Respekt, und wegen seiner Ruhe widerstrebte es Cai, seine Ungeduld Luft zu machen. Jetzt verstand er, warum der Führer des Untergrunds so hohes Ansehen genoss.
    »Kommt mit«, meinte Jordan zu ihnen. »Ihr seid nach eurer Reise bestimmt hungrig und müde. Ich habe etwas zu essen für euch vorbereitet.«
    Sie folgten ihm durch einen düsteren, dunkel getäfelten Gang und ein paar Stufen hinauf, dann bogen sie in einen helles, geräumiges Zimmer ab. Auf einem Tisch an einem der zahlreichen Fenster hatte man eine Mahlzeit vorbereitet, und Jordan bat sie, auf den Stühlen Platz zu nehmen. Die Bienen ließen sich auf einer nahen Wand nieder.
    »Kommt Hewe auch?« erkundigte sich Cai, der im Augenblick noch nicht ans Essen denken konnte.
    »Ich habe ihm eine Nachricht geschickt«,

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