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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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überrascht, dass ihn Jordans scheinbar zweifelnde Worte nicht verärgerten.
    »Zauberei ist, so wie du sie kennst, in diesem Land fremd«, fuhr der schwarze Mann fort. »Und wenn du bereit wärst, uns zu helfen, könnten wir eine Menge von dir lernen.«
    Du hättest es mir beibringen können. Cai zuckte zusammen, als er sich an Gemmas bedauernde Worte erinnerte. Er sagte noch immer nichts.
    »Ganz besonders«, fuhr Jordan fort, »möchte ich, dass du dir die Blauflammenkammer ansiehst. Seit Gemmas Abreise ist es uns nicht gelungen, dort einzudringen, und wenn wir eine Expedition in den Tiefen Süden planen, muss ich mit eigenen Augen sehen, was zur Zeit in diesem Buch steht.«
    Cai wurde bei der Erwähnung der Blauflammenkammer hellhörig, und Jordan hoffte, ihn auf diese Weise zum Bleiben in Newport bewegen zu können. Er war überzeugt, dass sie eine Menge von dem Zauberer lernen konnten.
    »Ihr plant also bereits, nach Süden zu reisen?« wollte Cai wissen.
    »Ja. Ich habe Gemma versprochen, sobald die Stadt einigermaßen hergerichtet ist und alles einwandfrei funktioniert, brechen wir nach Süden auf«, erläuterte Jordan. »Das ist übrigens ein weiterer Grund dafür, dass wir mit ihrer baldigen Rückkehr rechnen.« Er hielt inne. »Es gibt allerdings noch andere Gründe für diese Expedition, die ich dir erläutern möchte.«
    »Ich bleibe«, entschied Cai plötzlich. »Wirst du einen Boten für mich schicken - heute noch?«
    »Ich werde mich darum kümmern«, versprach Hewe, und ging, um die nötigen Maßnahmen zu ergreifen.
    Jordan grinste breit. Er ergriff sein Glas und erhob es zu einem Trinkspruch.
    »Willkommen in Great Newport und in unserer Abteilung des Untergrunds«, sagte er förmlich. »Möge unsere Freundschaft von Dauer sein - zum beiderseitigen Wohl.«
    Cai erhob sein Glas und trank. Er war plötzlich sehr hungrig, und als er zu essen begann, sahen Zana und Jordan sich lächelnd an.
22 . KAPITEL
    »Das ist Wray«, sagte Hewe. »Ein ziemlicher Jammerlappen, aber manchmal ganz brauchbar.«
    Wray wirkte wie ein in die Enge getriebenes Tier, und er zuckte zusammen, als sie sich näherten. Obwohl er nicht mehr viel Zeit bei seinen früheren Kameraden im Lager der Vandalen verbrachte, trug er noch immer graue Kleidung. Es war der einzige Ausdruck von Trotz gegenüber einer Welt, die ihn jetzt mit Verachtung behandelte.
    Vor fast anderthalb Monaten war er in Great Newport angekommen, und obwohl die erste Reaktion des Untergrunds auf ihn alles andere als herzlich war, hatte die verschlüsselte Nachricht von Hewe es ihm ermöglicht, die Stadt zu betreten. Er hatte Verbindung zu Jordan aufgenommen, seinem früheren Fanatismus abgeschworen und um eine Chance der Wiedergutmachung gebeten. Viele begegneten den Grauen Vandalen trotz ihrer fortgesetzten Kooperation unter der straffen Führung von Galar noch immer mit Misstrauen und warnten Jordan, man dürfe Wray nicht trauen. Das ganze Ausmaß seiner früheren Verbrechen könne nie enthüllt werden, argumentierten sie, außerdem sei er bekanntlich sowohl an Gewaltaktionen als auch am Handel mit Drachenblumensamen und an Entführungen beteiligt gewesen. Ein solcher Mann, wurde ihm nahegelegt, habe in ihrer Organisation nichts zu suchen.
    Jordan dagegen glaubte an Wrays Reue. Seine jüngste Demütigung durch Arden, Gemma und Hewe und der Umstand, dass ihn seine früheren Kollegen verstoßen hatten, hatten Wray mutlos gemacht. Selbst seine Fähigkeit, Elementale zu kontrollieren - ein Talent, das ihm zu einer Machtposition verholfen hatte - war ihm genommen worden. Sein Selbstwertgefühl lag in Trümmern. Er fürchtete sich buchstäblich vor Schatten.
    Ein großer Trupp Grauer Vandalen hatte im Westen von Great Newport ein Dauerlager aufgeschlagen und benutzte dieses jetzt, nachdem sie die Wüstenhöhlen des Lichtlosen Königreiches verlassen hatten, als Hauptquartier. Zu verschiedenen Gelegenheiten hatten sie sich bereits als echte Verbündete erwiesen, waren als Späher eingesprungen und hatten Nachschubkonvois auf der Küstenstraße geschützt. Viele Menschen fanden ihr düsteres Äußeres und ihre kaum verhohlene Heftigkeit beunruhigend, andererseits hatten die Vandalen viel getan, um den Ruf zu widerlegen, dass sie zu Gewalt und Unvernunft neigten.
    Galar und seinem jungen Stellvertreter, Tomas, sowie vielen ihrer Kollegen war ein Licht aufgegangen, und diese Gruppe hielt ihre wilderen Brüder jetzt in Schach. Viele Vandalen jedoch frustrierte das

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