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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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geschehen.
    Es gelang ihnen, ihr Gleichgewicht zu halten, und sie brachten ihre widerspenstigen Pferde unter Kontrolle. Sie schauten hinauf zur Wolke und sahen, dass sie nach Südosten weiterzog.
    Beim Absteigen gaben Zanas Beine nach, und sie setzte sich mit einem Plumps in den Staub. Cais Beine fühlten sich ebenso unsicher an, also taumelte er zu ihr und setzte sich neben sie.
    »Wir sind zurück!« sagte sie leise, als könnte sie ihr Glück nicht fassen.
    Er nickte. Er war ebenso erleichtert wie sie.
    »Ist das wirklich alles passiert?« fragte sie.
    »Wenn nicht«, antwortete er, »dann haben wir uns beide an nichts weiter als der Luft berauscht.«
    Zana feixte.
    »Das ist nicht möglich«, entschied sie mit Nachdruck. »Und ich weiß, wovon ich rede. Schade, dass wir diesen Wein nicht mitnehmen konnte - davon könnte ich jetzt wirklich einen Schluck gebrauchen.«
    Sie waren zu erschöpft, um weiterzureiten oder sich um ein Versteck zu kümmern und schlugen an Ort und Stelle ihr Lager auf. Sie zündeten ein Feuer an und kochten sich etwas zu essen, aßen aber nur wenig. Stundenlang unterhielten sie sich und versuchten, erfolglos, aus ihrem Erlebnis klug zu werden. Sie wussten beide, dass es wichtig war, doch keiner von ihnen wusste, was er davon halten sollte.
    In dieser Nacht schliefen sie im selben Zelt, froh über die Gesellschaft und die Wärme.
    In seinen Träumen kehrte Cai in die schwebende Stadt zurück, wo er von Tür zu Tür rannte und jede aufriss. Hinter jeder Schwelle erwartete ihn das gleiche Bild, trotzdem rannte er weiter, endlos weiter, in der Hoffnung, die nächste könnte anderes sein.
    Schließlich erreichte er erschöpft und angsterfüllt die letzte Tür, die letzte Möglichkeit. Das Symbol, das man ins Holz geschnitzt hatte, stellte ein Paar Waagschalen dar, die, wie es schien, durch einen Fisch aus dem Gleichgewicht gebracht wurden. Aus irgendeinem Grund machte dies Cai noch mutloser. Er streckte seine zitternde Hand aus und öffnete die Tür.
    Doch es war wie bei all den anderen. Die Bibliothek war verschwunden, und an ihre Stelle war eine verwüstete Landschaft getreten. Alles war voller Asche und Rauch, der über zerborstene und geschwärzte Felsen zog. Feuer loderten in der Feme, und geschmolzenes Gestein wurde gen Himmel geschleudert, wo es auf düstere Wolken traf. Die Trostlosigkeit war vollkommen. Es war ein Bild bar jeden Lebens.
    Schweißgebadet und verstört wachte er auf.
    »Nein«, stöhnte er. »Nein!«
    »Was ist?« wollte Zana wissen. Ihre Stimme klang ernsthaft besorgt.
    »Ich habe das Ende der Welt gesehen«, brachte er keuchend hervor.

21 . KAPITEL
    Fünf Tage später trafen Cai und Zana in der Stadt Great Newport ein. Zana gab sich der Torwache sofort zu erkennen und bat, man solle sie zu Jordan und Hewe bringen. Mittlerweile hegte sie bezüglich Cai keine Zweifel mehr und vertraute ihm vollkommen. Sie hatte Briefe für Jordan dabei, aber vor allem wollten sie Hewe kennenlernen. Wie es schien, hatte er Gemma und Arden zu jenem geheimen Ort begleitet und wusste, wo sie sich aller Wahrscheinlichkeit zur Zeit aufhielten.
    Man führte sie durch belebte Straßen ins Stadtzentrum. Wegen der Bienen wurden sie für eine Weile äußerst neugierig betrachtet, doch die Menschen in Great Newport hatten in den vergangenen paar Monaten so manche Merkwürdig keit gesehen und kehrten schon bald zu ihren Geschäften zurück.
    Zana war beeindruckt von den Fortschritten, die die Stadt seit den Verwüstungen während der jüngsten Auseinandersetzung gemacht hatte. Vielleicht lag es an der Rolle, die Great Newport in der Vergangenheit gespielt hatte, dass der Wiederaufbau hier weiter fortgeschritten war als in Altonbridge. Zana hatte von den Zerstörungen gehört, die sowohl der Turm als auch die Himmelsraben angerichtet hatten, und war daher noch überraschter, wieviel man hier erreicht hatte. Überall wuchsen neue Gebäude empor. Aus eigener Erfahrung wusste sie, wie schwer es war, Großbauten zu organisieren.
    Doch das Beeindruckendste von allem war die deutlich erkennbare Zielstrebigkeit der Menschen ringsum. Niemand schien zu resignieren, und bei vielen der Arbeiten herrschte ein Gefühl der Gemeinsamkeit, das herzerwärmend war. Zana war hocherfreut und beeindruckt, dabei konnte sie nur einen kleinen Teil dessen sehen, was in Newport geschah. Dass eine derart gespaltene und unterdrückte Stadt eine solche Verwandlung durchmachen konnte, war ein Zeichen dafür, dass man die Leistung

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