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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Nichtstun. Jetzt, da die Reisenden aus dem Norden nicht mehr ihre Feinde waren, hatten sie niemanden mehr, den sie bekämpfen konnten, und so sehnten sie den Tag herbei, an dem sie nach Süden ziehen konnten. Dort, so lautete die allgemeine Überzeugung, lauerte der wahre Feind.
    Im Lager ging es oft derb und laut zu, und es kam zu leidenschaftlichen Streitereien, größtenteils jedoch blieb man unter sich und stellte der Stadt seine Kräfte nur bei Bedarf zur Verfügung.
    Jordan hatte Wray diesem Klima, das möglicherweise seinen früheren Fanatismus wieder hätte aufleben lassen, und in dem Wray vielleicht zur Zielscheibe beträchtlichen Zorns geworden wäre, nicht aussetzen wollen und beschloss daher, seinem eigenen Urteil zu vertrauen. Als er erfuhr, dass Wray in der Lage gewesen war, Elementale zu beherrschen, erteilte er dem bereitwilligen Mann den Auftrag, sich den Blauflammenwall unterhalb des Turmes genau anzusehen. Niemand hatte den Raum betreten können, seit Gemma ihn zusammen mit Arden und den Meyrkats verlassen hatte, und Jordan sehnte sich nach einer Gelegenheit, weiter in dem Buch zu lesen, das sich dort drinnen befand.
    Wray hatte die Gelegenheit beim Schopf ergriffen, obwohl er den Glauben an seine Fähigkeiten verloren hatte. Seine ersten Versuche blieben zwar erfolglos, machten ihn aber umso entschlossener. Er vergrub sich in den Archiven der Stadt, suchte nach alten Hinweisen auf die Elementalen und die Geheimkammer sowie auf alles andere, das nur entfernt mit ihrem Rätsel in Verbindung stand. In regelmäßigen Abständen kehrte er zu dem schimmernden Wall zurück, um eine neue Theorie auszuprobieren, doch bislang waren alle seine Bemühungen umsonst gewesen.
    Jetzt hatte man ihn zu einem Treffen mit Hewe und einem Stadtfremden in den Raum neben dieser pulsierenden Barriere gebeten. Während er wartete, probierte er seine neue Entdeckung aus. Diese hatte er einer sogenannten Kräftetabelle entnommen, die er in einem Jahrhunderte alten Grab entdeckt hatte. Der Wall zeigte jedoch keinerlei Reaktion.
    Hewe fuhr fort, nachdem Wray bei seinen ersten Worten bereits zusammengezuckt war. Der riesige Mann machte Wray immer nervös, diesmal jedoch lag die Bedrohung eher in seinen Worten als in seiner eindrucksvollen körperlichen Erscheinung.
    »Das ist Cai. Er ist ein Zauberer - von den Inseln im Norden.«
    »Ich ... ich habe ihnen niemals etwas antun wollen«, stammelte Wray. »Man hat mich missbraucht, in die Irre geführt. Jetzt weiß ich, dass der wahre Feind im Süden lauert. Die Nordländer sind unsere Freunde!«
    Cais Blick wanderte von dem verängstigten Mann zu Hewe.
    »So vernünftig war er nicht immer«, erklärte Jordans Stellvertreter. »Die Götter wissen, was er sich hat zuschulden kommen lassen, bevor ihm ein Licht aufging.«
    »Nichts! Gar nichts!« protestierte Wray mit schriller Stimme.
    »Vielleicht sollte ich Cai bitten, deine Gedanken zu lesen«, schlug Hewe grinsend vor. »Dann könnten wir sehen, was wirklich in deinem Kopf vorgeht.«
    Wrays Blick verriet, dass er in Panik geriet, während Cai zusah und sich fragte, zu was dieses armselige Geschöpf wohl nützlich sein könnte. Auch der Zauberer versuchte, sich sein Entsetzen über Hewes Erschlag nicht anmerken zu lassen. Der große Mann wusste offenbar nicht viel über die Lehrsätze der Magie. Sich am Verstand eines anderen Menschen ohne dessen ausdrückliches Einverständnis zu schaffen zu machen, war undenkbar.
    »Keine Sorge«, meinte Hewe vergnügt. »Cai wird weder Zeit noch Energie auf dich verschwenden. Er ist hier, um dort hineinzukommen.« Damit zeigte er auf den Blauflammenwall. »Bist du inzwischen weitergekommen?«
    »Nein!« blaffte Wray zurück, der nicht wusste, ob er dankbar oder verärgert darüber sein sollte, dass der Zauberer seine Aufgabe übernahm. »Sie können mich nicht ausstehen.«
    »Wer kann dich nicht ausstehen?« wollte Cai wissen.
    »Die da«, gab er zurück. Sein Gesicht zuckte. »Die Elementalen dort drinnen. Sie sind so dicht gedrängt, sie sind so kalt und hart ... ich komme nicht an sie heran.«
    »Er ist schon seit Tagen hier unten und kein Stück weitergekommen«, erklärte Hewe. »Ich denke aber, es hält ihn davon ab, Dummheiten zu machen. Sieh zu, wie du alleine weiterkommst. Du wirst Cai doch keinen Ärger machen, oder, kleiner Mann?«
    Wray schüttelte heftig den Kopf.
    »Sag mir Bescheid, wenn du irgendetwas brauchst«, meinte Hewe zu Cai und machte sich auf den Weg.
    Die beiden

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