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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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anderen standen eine Weile schweigend da. Cai betrachtete das flüssige, kraftvolle Wirbeln innerhalb der Barriere, und Wray beobachtete den Zauberer.
    »Es heißt, dass du früher mit den Elementalen sprechen konntest«, sagte Cai nach einer Weile.
    »Nicht mit diesen hier«, gab der Graue Vandale zurück. »Aber ich konnte die Freien draußen kontrollieren.« Ein Hauch von Stolz schlich sich ein, der jedoch mit der nächsten Bemerkung wieder verflog. »Das ist vorbei.«
    »Ich habe nie einen freien Elementalen gesehen«, sagte Cai, den Blick noch immer auf die pulsierende Sperre gerichtet. »Erzähl mir etwas über sie.«
    Wray sah den Zauberer verblüfft an, so als hätte er gerade zugegeben, noch nie den Regen vom Himmel fallen gesehen zu haben. Elementale waren immer ein Teil von Wrays Leben gewesen, seit jener Zeit, als er als kleines Kind feststellte, dass er den anderen Jungs Angst machen konnte, indem er eines dieser seltsamen Geschöpfe dazu brachte, ihm zu folgen.
    »Es sind Geschöpfe, die aus reiner Energie bestehen«, begann er zögernd. »Sie können sich schneller bewegen als der Schall und jede beliebige Form annehmen.« Er fuhr fort, erzählte Cai alles, was er über die rätselhaften Geschöpfe wusste und war erstaunt, dass der Zauberer so aufmerksam zuhörte. Das war doch allgemein bekannt!
    »Sie werden also hauptsächlich mit Gebieten in Verbindung gebracht, die am meisten von Der Zerstörung ... Dem Schleifen betroffen waren?« fragte Cai.
    »Ja. Aber sie können überallhin.«
    Der Zauberer war tief in Gedanken versunken.
    »Erkläre mir noch mal, wie du sie kontrolliert hast«, sagte er.
    »Durch Willenskraft«, antwortete Wray sofort, inzwischen sicherer geworden. »Nicht jeder kann das. Ich musste ihnen nur zeigen, wer der Herr ist, dann war es einfach.«
    »Einfach?«
    »Na ja, anfangs haben sie sich ein wenig gesträubt«, gab Wray zu, »aber schließlich mussten sie gehorchen. So hat das funktioniert.«
    Cai nickte abwesend, offenbar war er mit den Gedanken woanders.
    »Und diese hier?« fragte er und machte eine Handbewegung Richtung Wall.
    »Nichts«, gab Wray zurück. »Sie lassen sich nicht bewegen. Zuerst dachte ich, sie müssen eine andere Art der Energie benutzen, doch alle alten Verweise, die ich gefunden habe, deuten darauf hin, dass er tatsächlich aus Elementalen besteht. Die Kraft, die dafür erforderlich war, sie so fest zusammenzuschweißen, muss unglaublich gewesen sein!«
    Cai näherte sich langsam der schimmernden Barriere. Aus der Nähe fand er es unmöglich, den Blick auf die strahlenden, wirbelnden Muster zu konzentrieren, doch das Gefühl ungeheurer Kraft war unverkennbar. Die alten Meister, die diese Kammer geschaffen hatten, hatten sie mit unglaublichem Geschick und grausamer Präzision verschlossen. Und doch war sie nicht undurchdringlich. Gemma hatte sie betreten können. Und Arden ebenfalls.
    Aber wie?
    Als die Feindschaft, die Cai Gemmas unbekanntem Begleiter gegenüber empfand, in seinem Innern hochstieg, begann der Schirm vor ihm heftiger zu pulsieren. Er spürte den Druck seiner Abwehr in seiner Brust.
    Sie haben sich ein wenig gesträubt.
    Cai war in seine Überlegungen vertieft und hatte daher das Eintreffen des Bienenschwarms nicht bemerkt. Ihr Erscheinen war eine Reaktion auf sein unausgesprochenes Verlangen. Sie hatten ihren Stock verlassen und waren seiner Spur bis tief in das Labyrinth aus Tunnels unterhalb der Stadt gefolgt. Wray bekam Angst und flüchtete sich in einen Durchgang auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Ehrfurchtsvoll verfolgte er, wie die Bienen den Kopf des ungerührten Zauberers umkreisten.
    Er soll Furcht und Hass erzeugen. Das ist seine Stärke, dachte Cai. Und wenn ...?
    Er musste tief in seiner Erinnerung nach dem Gesuchten graben und entdeckte es im Lachen eines kleinen Mädchens vor langer, langer Zeit. Der Schwarm griff seine Gedanken auf und verstärkte sie, verdeutlichte seine Bilder aus der Vergangenheit. Auch sie hatten die Erinnerung an Gemma entdeckt.
    Cai trat einen Schritt vor. Er stieß auf eine derartige Woge der Ablehnung und Hass, dass er fast ins Wanken kam. Seine eigenen Gefühle waren gemischt und drohten die Freude über die Erinnerung an das junge Mädchen zu überwältigen. Dann stützten die Bienen erneut seine Erinnerung, und als der Druck auf ihn nachließ, war er plötzlich in der Lage, die Gefühle zu betrachten, die von den eingesperrten Elementalen ausgingen. Er trat erneut ein Stück weit vor

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