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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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an. »Er ist ein guter Geschäftsmann. Vielleicht hätten wir doch auf Partnerschaft bestehen sollen.«
    »Sei nicht habgierig. Wir haben doch einen Gewinn gemacht?!«
    »Davon war ich von vornherein überzeugt. Komm, bringen wir Fuzzy zu Buster.«

 
13
     
    Fuzzy fand bei Lowell nicht sofort Anklang. »Wo sind seine Beine?« fragte er mit finsterer Miene. »Wenn er ein Marsianer ist, muß er drei Beine haben.«
    »Einige Marsianer haben gar keine Beine«, meinte Castor.
    »Beweise es!«
    »Der hier hat keine. Das ist Beweis genug.«
    Meade hob Fuzzy hoch; sofort begann die Katze zu schnurren. Lowell wollte sie daraufhin prompt haben.
    »Ich verstehe nicht, wie ein so hilfloses Tier so kräftige Farben haben kann«, meinte Meade.
    »Kannst du nicht vernünftig denken, Liebling?« fragte Hazel. »Wenn du das Ding in der Wüste aussetzt, siehst du es nach zehn Schritten nicht mehr. Wie wäre es mit einem Versuch?«
    »Nein!« erklärte Lowell.
    »Nein was?«
    »Du sollst Fuzzy nicht aussetzen. Er gehört mir.« Der Kleine summte ein Schlaflied vor sich hin und trug die Flachkatze hinaus. Vielleicht hatte Fuzzy keine drei Beine, aber sie wußte, wie man sich Freunde verschaffte; jeder, der sie hochhob, wollte sie behalten. Es hatte etwas befriedigendes an sich, die Katze zu streicheln.
     
    *
     
    Niemand wußte, wann die Quarantäne der Kriegsgott zu Ende sein würde. Deshalb war Meade eines Vormittags sehr überrascht, als sie nach Casa Mariana zurückkehrte und ihren Vater im Salon fand. »Paps!« schrie sie und fiel ihm um den Hals. »Wann bist du angekommen?«
    »Im Moment.«
    »Auch Mammi?«
    »Ja. Sie macht sich frisch.«
    Lowell stand im Eingang und beobachtete sie gelassen. Roger Stone machte sich von seiner Tochter los und sagte: »Guten Morgen, Buster.«
    »Guten Morgen, Paps. Das hier ist Fuzzy. Er ist ein Marsianer und eine Flachkatze. Sag »Guten Tag‹ zu ihm.«
    »Freut mich, dich kennenzulernen, Fuzzy. Kant du ›Flachkatze‹ gesagt, Buster?«
    »Ja.«
    »Meinetwegen. Ich finde allerdings, daß er eher wie eine Perücke aussieht.«
    Dr. Stone trat ein, und Meade unterzog sie der gleichen Behandlung wie ihren Vater. Dann war Buster wieder an der Reihe. »Mammi, das ist Fuzzy.«
    »Hallo, Fuzzy! Meade, wo sind deine Brüder? Und wo ist Hazel?«
    Meade war ganz aufgelöst. »Dachte ich mir doch, daß ihr im ungünstigsten Moment kommen würdet. Die Zwillinge sind wieder im Gefängnis.«
    Roger Stone stöhnte. »Oh, nicht schon wieder! Edith, wir hätten auf Phobos bleiben sollen.«
    »Ja, Liebling.«
    »Nun, fassen wir uns. Wie lautet die Anklage diesmal, Meade?«
    »Betrug und Verschwörung zur Hintergehung der Zollbehörden.«
    »Ich bin erleichtert. Wißt ihr noch, das vorletzte Mal war es Hantieren mit atomaren Körpern innerhalb der Stadtgrenzen und ohne Genehmigung. Aber weshalb hat man sie nicht auf Kaution freigelassen? Oder verschweigst du uns etwas?«
    »Nein. Es ist nur so, daß das Gericht ihre eigenen Konten gesperrt hat und Hazel sich nicht bereiterklärte, die beiden auszulösen. Sie fand, daß sie im Gefängnis am besten aufgehoben seien.«
    »Kluge Hazel!«
    »Paps, wenn wir uns beeilen, kommen wir noch zur Verhandlung zurecht. Ich erzähle dir und Mammi unterwegs die ganze Geschichte.«
    Der Betrugsteil kam von Mister Pappalopoulis, der Rest von der planetarischen Regierung. Mars, dessen Wirtschaft sich allmählich ausdehnte und unabhängig wurde, hatte strenge Zollbestimmungen. Da der Planet viel importieren mußte und verhältnismäßig wenige Exportgüter besaß, die es auf der Erde nicht billiger gab, waren alle Wirtschaftsgesetze und -vorschriften darauf gerichtet, den chronischen Geldmangel zu lindern. Artikel, die nicht auf Mars produziert wurden, aber für die Wirtschaft benötigt wurden, waren zollfrei; Luxus- oder Vergnügungsgüter wurden mit hohen Steuern belegt.
    Fahrräder galten bei der Importkommission als steuerfrei, da sie für die Prospektoren notwendig waren – aber Fahrräder, die man zum Vergnügen benutzte, fielen plötzlich unter die Luxussteuer. Den Zollbehörden war letzten Endes aufgefallen, welchen Weg die Fahrräder aus der Moostöter genommen hatten. »Natürlich hat ihnen jemand einen Wink gegeben«, fuhr Meade fort. »Aber Mister Angelo schwört, daß er es nicht war, und ich glaube ihm. Er ist ein netter Mensch.«
    »Schön. Und worin besteht nun der Betrug?«
    »Ach so! Die Fahrräder waren sofort wegen der Zollschulden und Strafgebühren

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