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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Schrott nicht, den Angelo im Hinterhof still dahinrosten läßt. Sie sind in Ferienstimmung und wollen etwas Neues und Glänzendes. Unsere Fahrräder sind praktisch neu.«
    Castor stand wieder auf. »Gut, du hast mich überzeugt. Aber nun müssen wir uns ein Opfer aussuchen.«
    »Setz dich. Weshalb die Eile? Unser Wohltäter wohnt vielleicht unter diesem Dache.«
    »Häh?«
    »Wohin geht ein Tourist zuerst, wenn er aus dem Empfangssaal kommt? Hierher. Der Fahrradstand müßte genau vor diesem Hotel stehen.«
    »Dann suchen wir den Besitzer.«
    Joe Pappalopoulis war in der Küche; er wischte sich die Hände an der Schürze ab und kam heraus. »Was ist los, Jungs? Schmeckt euch die Limonade nicht?«
    »O doch, großartig. Kören Sie, Mister Pappalopoulis, haben Sie einen Moment Zeit?«
    »Nennt mich ›Poppa‹, das strengt nicht so an. Also, was gibt es?«
    »Ich bin Cas Stone; das hier ist mein Bruder Pol. Wir leben auf Luna und kamen mit einer Fracht her, die Sie vielleicht interessiert.«
    »Importierte Nahrungsmittel? Davon brauche ich nicht viel. Höchstens Kaffee und ein paar Gewürze.«
    »Nein, keine Nahrungsmittel. Wir würde Ihnen ein neuer Handel neben dem Restaurant gefallen?«
    Der Mann zog ein Messer aus der Tasche und begann seine Fingernägel zu stutzen. »Weiter.«
    Pollux erklärte den Plan mit ansteckender Begeisterung. Pappalopoulis sah von Zeit zu Zeit auf, aber er schwieg. Als Pollux langsamer wurde, übernahm Castor die Regie. »Neben der stündlichen und täglichen Vermietung können Sie Touren zusammenstellen und diese extra berechnen.«
    »Die Führer kosten Sie überhaupt nichts; sie müssen eine Konzession bezahlen und bekommen dann einen Anteil des Tourengewinns.«
    »Außerdem müssen sie auch ihre Fahrräder von Ihnen mieten.«
    »Und Sie haben den besten Platz in der ganzen Stadt. Vielleicht kann einer der Führer die Touristen von den Fähren hierherlotsen.«
    »Aber das beste wäre eine langzeitige Vermietung. Ein Tourist mietet ein Fahrrad für einen Tag. Sie erklären ihm, wieviel billiger es wäre, das Rad für die ganze Saison zu nehmen. In kürzester Zeit erhalten Sie das Geld zurück, das Sie für die Fahrräder ausgegeben haben – und einen anständigen Gewinn obendrein.«
    Der Gastwirt legte das Messer weg und sagte: »Tony Angelo ist ein guter Geschäftsmann. Weshalb kaufe ich meine Fahrräder nicht von ihm – billiger?«
    Castor warf sich in die Bresche. »Sehen Sie sich seine Fahrräder nur an! Abgefahrene Reifen, verrostete Rahmen und verbogene Speichen. Wir haben neue Fahrräder – und sie kosten ebensowenig wie Angelos alte Kutschen.«
    Pappalopoulis stand auf. »Gut, ich kenne Angelos Fahrräder. Sehen wir uns die Ihren an.«
    »Vielleicht sind sie noch nicht angekommen.« Aber sie waren angekommen. Joe Poppa betrachtete sie ausdruckslos, aber die Zwillinge waren sehr froh, daß sie nicht mit buntem Lack gespart hatten.
    Castor suchte drei der besten Maschinen heraus und sagte: »Wollen wir eine Probefahrt machen? Ich möchte mich ein wenig im Land umsehen – umsonst natürlich.«
    Pappalopoulis lächelte zum ersten Mal. »Weshalb nicht?«
    Sie fuhren in nördlicher Richtung dem Kanal entlang, dann zurück zur Stadt und über den Clarke Boulevard zum Restaurant. Nachdem sie abgestiegen waren, winkte Castor Pollux zu sich heran und wartete schweigend.
    Der Restaurantbesitzer schwieg ebenfalls. Nach einer Weile sagte er: »Vielen Dank für die Fahrt.«
    »Gern geschehen.«
    Er starrte die Fahrräder an. »Wieviel?«
    Castor nannte einen Preis, und Poppa schüttelte den Kopf. »Das ist viel Geld.«
    Bevor Pollux eine niedrigere Summe nennen konnte, sagte Castor: »Gut, dann betreiben wir das Geschäft in Partnerschaft. Sie zahlen die Hälfte und sorgen für die Vermietung. Wir halten die Räder instand. Der Gewinn wird dann geteilt.«
    Poppa streichelte die Flachkatze. »Partnerschaft bringt nur Streit mit sich«, meinte er nachdenklich.
    »Wie Sie meinen«, erklärte Castor. »Fünf Prozent bei Barzahlung.«
    Poppa zog eine Brieftasche heraus, mit der man ein Sandschwein von der Venus hätte erschlagen können. »Ich kaufe sie.«
    Die Zwillinge verbrachten den restlichen Nachmittag damit, die Stadt zu Fuß zu durchforschen und nach Geschenken für die Familie zu suchen. Als sie auf dem Heimweg waren, leuchtete ihnen bereits das neue Schild entgegen:
     
    FAHRRÄDER ZU VERMIETEN!
    Auf Wunsch Führungen.
    Besichtigen Sie die alten Mars-Ruinen!
     
    Pollux sah das Schild

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