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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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erinnern.«
    »Hazel Meade Stone.«
    »Sie sind Hazel Meade? Aber das ist unmöglich – Sie müssen längst tot sein!«
    »Sehen Sie mich richtig an, Euer Ehren. Ich bin Hazel Meade.«
    »Also, beim Giftatem von K’Raath! Verzeihung, Madam. Wir müssen uns einmal zusammensetzen, wenn diese Verhandlung vorbei ist.« Er streckte sich. »Ich hoffe, Ihnen ist klar, daß diese Entdeckung keinerlei Einfluß auf den Fall hat?«
    »Aber selbstverständlich nicht! Dennoch muß ich sagen, daß ich froh bin, Sie als Richter zu haben. Ihr Großvater war ein gerechter Mann.«
    »Danke. Und nun zurück zum Thema.«
    Der junge Vertreter der Anklage sprang auf. »Hohes Gericht!«
    »Was ist?«
    »Hohes Gericht, wir finden, daß dies hier gegen die Regeln verstößt. Unter den gegebenen Umständen wäre es besser, wenn das Gericht sich auflöste und unparteiliche Leute an seiner Stelle einsetzte. Wir …«
    »Hör doch mit dem ›Wir‹-Blödsinn auf, Herbert. Du bist weder ein Herausgeber noch ein Potentat. Antrag abgelehnt. Du weißt ebensogut wie ich, daß Richter Bonelli krank ist. Ich werde nicht den ganzen Terminkalender umwerfen, weil du mir nicht zutraust, daß ich bis zehn zählen kann.« Er warf einen Blick auf die Uhr. »Überhaupt, ich nehme an, daß alle Parteien jetzt die sachlichen Fragen geklärt haben und wir zu einem Ende kommen können. Jemand dagegen?«
    »Ich nicht, Richter.«
    »Kein Einspruch«, erklärte dar Anklagevertreter müde.«
    »Sie können fortfahren, Madam. Wenn sich alle ans Thema halten, dürften wir in zehn Minuten fertig sein. Ihre Theorie bitte.«
    »Jawohl, Euer Ehren. Erstens, sehen Sie sich einmal diese beiden unschuldigen Kinder an und sagen Sie mir dann, ob sie zu einem Verbrechen fähig sind.« Castor und Pollux strengten sich gewaltig an, um Hazels Beschreibung zu entsprechen – aber es gelang ihnen nicht ganz.
    Richter Warburton sah sie an und kratzte sich am Kinn. »Ich sehe nirgends Flügel, Madam.«
    »Na, dann vergessen Sie’s. Die beiden sind zwei kleine Teufel, ganz offen gesagt. Sie haben mir schon genug Kummer bereitet. Aber diesmal haben sie nichts Falsches getan – im Gegenteil, sie verdienen sogar ein Dankschreiben von Ihrer Handelskammer.«
    »Der erste Satz war plausibel. Der Rest liegt nicht im Kompetenzbereich des Gerichts.«
    »Passen Sie auf. Der Schlüssel zu diesem Fall liegt darin, ob ein Fahrrad ein Nutz- oder ein Luxusgegenstand ist. Richtig?«
    »Richtig. Und der Unterschied hängt von der letztlichen Verwendung des Gegenstandes ab. Unsere Zollbestimmungen sind in dieser Richtung dehnbar. Soll ich die bisherigen Fälle aufzählen?«
    »Oh, machen Sie sich nicht die Mühe!«
    »Es wurde festgestellt, daß die Fahrräder den Touristen zur Verfügung gestellt wurden, daß die Beklagten das wußten und daß sie es versäumten, den Zollbehörden davon Mitteilung zu machen. Richtig?«
    »Bis zur neunten Dezimale, Richter.«
    »Bis jetzt habe ich noch nichts von Ihrer Theorie gehört. Sie wollen doch nicht bestreiten, daß Fahrräder, die zu Vergnügungstouren gemietet werden, ein Luxusartikel sind?«
    »Keineswegs.«
    »Madam, ich habe den Eindruck, daß Sie Ihren Enkeln wenig nützen. Wenn Sie sich zurückziehen wollen, bestelle ich gern einen Anwalt.«
    »Fragen Sie die Jungs, Richter.«
    »Das wollte ich eben tun.« Er sah die Zwillinge fragend an.
    »Sind Sie zufrieden mit Ihrer Verteidigung?«
    Castor sah Pollux an und sagte prompt: »Wir bauen auf Großmutter.«
    »Ich bewundere zumindest Ihren Mut. Fahren Sie fort, Madam.«
    »Wir waren uns darüber einig, daß Fahrradtouren unter die Sparte Luxus fallen. Aber Luxus ist ein relativer Begriff. Luxus für wen? Spanferkel vom Rost ist ein Luxus für Sie und mich …«
    »Und ob. Hier auf Mars habe ich leider noch keines genossen.«
    »… aber es ist kein Luxus für das Ferkel. Weiß das Hohe Gericht, was der Ausdruck unsichtbarer Marsexport‹ heißt?«
    »Natürlich. Damit ist der Touristenverkehr gemeint.«
    »Einspruch!«
    »Merke ihn dir für später, Herbert, damit die logische Folge nicht unterbrochen wird.«
    »Mal sehen, wer das Spanferkel verspeist. Mir wurde erklärt, daß Ihre Steuern dazu dienen, die Bewohner des Mars von Luxuskäufen abzuschrecken. Möglichst viel Geld soll auf dem Planeten bleiben. Sie haben eine Schuldenlast …«
    »Leider. Und sie soll nicht größer werden.«
    »Genau das meine ich. Wer bezahlt dann die Rechnung? Machen Sie Fahrradtouren? Oder er?« Sie deutete auf den

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