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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Vertreter der Anklage. »Nein, verdammt noch mal. Für euch ist der Mars ein alter Hut. Aber ich miete ein Fahrrad – ich bin Touristin. Ich helfe Ihnen mit dieser Transaktion, die Schuldenlast zu verkleinern. Euer Ehren, wir bestreiten, daß die Vermietung von Fahrrädern an Touristen ein Luxus ist, der die Bürger von Mars schädigt. Deshalb dürften die Fahrräder nicht unter Ihre Luxussteuer fallen. «
    »Fertig?« Sie nickte. »Herbert?«
    »Euer Ehren, das ist lächerlich. Die Anklage hat ihren Fall vorgetragen, und die Verteidigung bestätigte ihn in allen Einzelheiten. Ich habe noch nie eine verrücktere Verzerrung der Tatsachen erlebt. Aber ich bin überzeugt davon, daß das Gericht die Fakten zu würdigen weiß. Der Endzweck der Fahrräder ist eine Verleihung an Touristen, und das wiederum zählt zu den Luxusdingen. Luxus bleibt Luxus und …«
    »Nicht für das Ferkel, Sohn.«
    »Das Ferkel? Welches Ferkel? In diesem Fall geht es doch nicht um Ferkel. Es gibt gar keine Ferkel auf dem Mars. Wenn wir …«
    »Herbert! Hast du noch etwas hinzuzufügen?«
    »Ich …« Der junge Staatsanwalt ließ die Schultern hängen. »Tut mir leid, Vater, ich habe mich wohl zu sehr aufgeregt. Ziehen wir uns zurück.«
    Der Richter wandte sich an Hazel. »Er ist ein guter Junge – aber etwas stürmisch. Wie die beiden da. Aber ich mache schon noch einen guten Anwalt aus ihm.« Er streckte sich. »Das Gericht zieht sich für zehn Minuten zurück. Bleiben Sie in der Nähe.«
    Die Zwillinge flüsterten nervös. Hazel warf ihrem Sohn einen Blick zu und blinzelte. Richter Warburton kam nach weniger als zehn Minuten zurück. »Das Gericht ist zu der Ansicht gekommen«, erklärte er, »daß die fraglichen Fahrräder nicht unter die Luxussteuer fallen. Die Gefangenen werden hiermit freigesprochen. Die Kosten übernimmt die Staatskasse.«
    Es entstand spärlicher Applaus, eingeleitet von Hazel. »Keine Demonstrationen!« sagte der Richter scharf. Er sah die Zwillinge wieder an. »Ihr habt ganz großes Glück – wißt ihr das?«
    »Jawohl, Sir!«
    »Dann verschwindet und macht keinen Unfug mehr.«
     
    *
     
    Das Abendessen verlief in schönster Familienharmonie, wenn auch immer noch eine kleine Wolke über den Zwillingen hing. Es war auch gut, denn Dr. Stone hatte stillschweigend wieder den Herd übernommen. Kapitän Vandenbergh von der Kriegsgott leistete ihnen beim Essen Gesellschaft. Durch genaue Platzeinteilung gelang es, alle Anwesenden unterzubringen.
    Fuzzy saß auf Lowells Schoß. Bis dahin hatte die Flachkatze ihren eigenen Stuhl gehabt.
    Roger Stone hatte keinen Platz für seine Knie. »Edith, wir müssen uns einfach nach einer größeren Wohnung umsehen.«
    »Ja, Liebling. Hazel und ich haben heute nachmittag mit dem Vermieter gesprochen.«
    »Was sagte er?«
    »Ich drehe ihm den Hals um«, verkündete Hazel. »Ich erinnerte ihn daran, daß er mir versprochen hatte, euch beide unterzubringen, sobald ihr herkämt. Jetzt sah er mich ganz unschuldig an und erklärte, daß er ja zwei zusätzliche Betten aufgestellt hätte. Lowell, hör auf, diesen Mop mit deinem Löffel zu füttern.«
    »Ja, Oma Hazel. Darf ich deinen nehmen?«
    »Nein. Aber er sagte, wir könnten die Wohnung der Burkhardts nehmen, wenn sie nach Venus abreisten. Sie hat ein Zimmer mehr.«
    »Besser – aber immer noch kein Tanzsaal«, meinte Roger Stone. »Außerdem dauert die Abreise nach Venus noch drei Wochen. Edith, wir hätten unsere hübsche kleine Kabine in der Kriegsgott behalten sollen. Was ist, Van? Brauchst du ein paar Pensionäre? Bis zur Abreise zur Venus …«
    »Warum nicht?«
    »Paps! Du willst doch nicht schon wieder fort?«
    »Ich mache nur Spaß, Kleines.«
    »Ich meinte es völlig im Ernst«, erklärte der Kapitän. »Das bin ich euch schuldig. Meinetwegen könnt ihr die Kriegsgott bis an euer Lebensende umsonst benützen. Überhaupt – wollt ihr nicht zur Venus mitkommen?«
    »Wir waren schon auf der Venus«, verkündete Meade. »Ein düsterer Planet.«
    »Es war nur ein Vorschlag.« Vandenbergh wandte sich Hazel zu. »Sie waren heute bei der Verhandlung übrigens brillant. Sind Sie neben allen anderen Vorzügen auch noch Anwältin?«
    »Nein«, erwiderte ihr Sohn. »Aber sie kann entsetzlich schnell reden.«
    »Wer sagt hier nein?« erkundigte sich Hazel.
    »Du bist doch keine Anwältin!«
    »Und ob!«
    »Wann und wo? Das möchte ich genauer wissen.«
    »Vor Jahrzehnten in Idaho – noch vor deiner Geburt war das. Ich bin bisher noch

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