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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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keine Kunden mehr da sind!«
    »Häh?«
    »Schon mal was vom Halleluja-Knoten gehört? Ist Ihnen nicht aufgefallen, daß ich keine Kunden habe? Drei Viertel aller Prospektoren strömen in die Stadt – aber sie kaufen nicht, zumindest keine Fahrräder. Sie besorgen sich neue Vorräte und besteigen Charterschiffe. Deshalb habe ich so viele gebrauchte Fahrräder. Ich mußte sie in Zahlung nehmen. Schade – ich hätte gern ein Geschäft mit Ihnen gemacht.«
    Natürlich hatten die Zwillinge vom Halleluja-Knoten gehört – draußen im Raum war die Nachricht zu ihnen durchgedrungen: ein Riesenfund an Uran und Kernmetall draußen in den Asteroiden. Aber sie hatten nicht lange darüber nachgedacht, da die Asteroiden ja nicht im Reiseplan aufgeführt waren.
    »Zwei meiner Brüder sind bereits dort«, fuhr Angelo fort. »Und vielleicht wäre ich auch schon längst aufgebrochen, wenn ich nicht den Laden am Halse hätte. Aber ich würde sofort schließen und die Bude später als Touristenfalle neu eröffnen, wenn ich den Krimskrams hier erst loswerden könnte. So stehen die Dinge.«
    Sie wankten auf die Straße hinaus, sobald sie es unauffällig konnten. Pollux sah Castor an. »Möchtest du ein Fahrrad kaufen, du armes Schaf?«
    »Danke, ich besitze schon eines. Aber ich hätte eine Flachkatze anzubieten.«
    »Reizt mich nicht. Hör mal, wir gehen jetzt hinüber zum Empfangsdock. Wenn Touristen ankommen, versuchen wir ihnen das Biest anzudrehen. Vielleicht schlagen wir sogar einen kleinen Gewinn heraus.«
    »Nein, Fuzzy gehört Buster – das steht fest. Aber zum Hafen können wir trotzdem gehen. Vielleicht sind die Fahrräder angekommen.«
    »Wen interessiert das noch?«
    »Mich. Wenn wir sie schon nicht verkaufen können, dann fahren wir wenigstens damit. Mir tun nämlich die Füße weh.«
    Ihre Fracht von Phobos war noch nicht angekommen, aber man erwartete sie im Laufe der nächsten Stunde. Sie setzten sich in ein kleines Restaurant gegenüber dem Empfangssaal, tranken lustlos eine Limonade und streichelten Fuzzy. »Mir macht es nichts aus, das Geld zu verlieren …«, begann Castor.
    »Mir schon.«
    »Na ja, mir auch. Aber was mich am meisten schmerzt, ist die Tatsache, daß Paps uns auslachen wird.«
    »Ganz zu schweigen von Hazel.«
    »Ja, Hazel. Kleiner, wir müssen irgendwie zu Geld kommen, bevor wir ihnen wieder unter die Augen treten.«
    »Und wie? Unser Kapital ist im Eimer. Und Paps würde keinen Penny von unserem Geld herausrücken, wenn er hier wäre.«
    »Dann muß es eben eine Möglichkeit geben, bei der man kein Kapital braucht. Hazel hat in der Beziehung einiges los.«
    »Du willst doch nicht vorschlagen, daß wir ein Fernsehstück schreiben?« Pollux wirkte schockiert.
    »Natürlich nicht. Wir haben keine Abnehmer. Aber es muß eine Möglichkeit geben. Denke doch nach!«
    Aber es fiel ihnen nichts ein. Achselzuckend sagte Castor schließlich: »Na, dann wollen wir noch einmal nach unserer kostbaren Fracht schauen.«
    Pollux blieb sitzen und starrte vor sich hin. »Moment, Opa. Ich glaube, mir kommt eine Idee.«
    »Dann verscheuche sie nicht.«
    »Still.« Pollux sah ihn an. »Opa, wir beide sind eben erst angekommen. Wir wollen uns die Gegend anschauen – also denken wir sofort an Fahrräder. Weshalb sollten Touristen nicht das gleiche tun?«
    »Hm.« Castor dachte darüber nach. »Die Sache muß einen Haken haben – sonst wäre schon längst ein anderer Schlaumeier dahintergekommen. «
    »Nicht unbedingt. Erst in den letzten paar Jahren bekommt man Touristenvisa nach Mars. Früher ließ man nur Kolonisten herein. Wahrscheinlich hat niemand daran gedacht, Fahrräder für Touristen zu bestellen. Sie kosten viel und wurden deshalb lediglich für die Prospektoren importiert.«
    »Und was sollen wir tun? Ein Schild malen und uns wie Marktschreier daneben aufpflanzen: ›Fahrräder! Gute Fahrräder! Mars ohne Fahrrad ist nur ein halber Urlaub!‹«
    Pollux überlegte. »Warum nicht? Es gibt schlimmere Dinge. Aber vielleicht kann jemand den Verkauf für uns übernehmen, jemand, der viele Leute kennt. Himmel, wir hätten nicht einmal das Mietgeld für einen Standplatz.«
    »Das ist die faule Stelle an unserem Geschäft. Sobald wir jemand davon erzählen, läuft er zu Tony Angelo oder einem der anderen und kauft ihm seine lumpigen Schinderkarren ab.«
    »Überleg doch, Opa! Angelo und die anderen Händler werden nicht ihre neuen Fahrräder an Touristen verleihen. Das käme zu teuer. Und Touristen kaufen den

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