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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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nie dazu gekommen, es zu erwähnen.«
    Ihr Sohn musterte sie mißtrauisch. »Hazel, ich werde den Gedanken nicht los, daß die Aufzeichnungen von Idaho recht weit weg sind.«
    »Geht dich gar nichts an, Sohn. Außerdem ist das Gerichtsgebäude abgebrannt.«
    »Dachte ich mir fast.«
    »Jedenfalls hat Hazel die Jungs losgeeist«, meinte Vandenbergh besänftigend. »Ich dachte, sie würden zumindest die Steuer zahlen müssen. Ihr junges Gemüse habt sicher einen hübschen Gewinn eingestrichen.«
    »Es ging«, gab Castor zu.
    »Nicht zu üppig«, bremste Pollux.
    »Rechnet lieber nach«, sagte Hazel freundlich, »denn ich verlange zwei Drittel eures Nettogewinns als Anwaltsgebühren.«
    Die Zwillinge starrten sie an. »Hazel, das kannst du doch nicht?« meinte Castor unsicher.
    »Weshalb nicht?«
    »Du sollst sie nicht necken, Mutter«, mahnte Dr. Stone.
    »Ich spreche völlig im Ernst. Das soll euch eine Lehre sein. Jungs, jeder der ein Spiel mitmacht, ohne die Regeln zu kennen, ist ein Idiot. Höchste Zeit, daß ihr das erfahren habt.«
    Vandenbergh warf glatt ein: »Das ist nicht schlimm, weil die Regierung …« Er unterbrach sich plötzlich: »Um Himmels willen!«
    »Was ist los, Van?« wollte Roger wissen.
    Vandenberghs Miene wurde wieder heller, und er grinste verlegen. »Nichts. Nur die Flachkatze. Sie ist an meinem Bein hochgeklettert. Einen Moment lang fühlte ich mich in eines deiner Fernsehstücke versetzt.«
    Roger Stone schüttelte den Kopf. »Das sind Hazels Fernsehstücke. Außerdem kommen darin keine Flachkatzen, sondern nur Blutströme vor.«
    Vandenbergh nahm Fuzzy hoch und reichte ihn Lowell. »Er ist ein Marsianer«, verkündete der Kleine.
    »Tatsächlich?«
    Hazel lächelte. »Die Situation ist sehr kompliziert. Der unreife Nachgeborene empfindet es als höchstes Desiderattim, mit der vorherrschenden trifurcaten Spezies Kontakt aufzunehmen. Mangels Gelegenheit dient Schaustück A als geistiger Ersatz. Verstehen Sie mich, mein Junge?«
    Vandenbergh schluckte. »Ich glaube schon. Vielleicht ist es ganz gut so. Es sind nette kleine Biester, obwohl ich keines auf dem Schiff haben möchte. Sie …«
    »Sie meint, daß ich einen dreibeinigen Marsianer sehen will«, erklärte Lowell. »Kennst du einen?«
    Hazel schüttelte den Kopf. »Frühreife Jugend«, seufzte sie.
    Kapitän Vandenbergh sah Lowell ernsthaft an. »Er ist fest entschlossen, nicht wahr?«
    »Leider.«
    Er wandte sich an Dr. Stone. »Madam, ich habe gute Beziehungen hier, und trotz der Verträge lassen sich manchmal Ausnahmen machen. Soll ich es versuchen?«
    »Es wäre zu liebenswürdig von Ihnen.«
    »Zinsen für meine Schuld. Ich melde mich, wenn ich etwas erreicht habe.« Er ließ die Sache auf sich beruhen und wandte sich wieder den Zwillingen zu. »Unter welche Gewinn-Taxe fällt euer Unternehmen?«
    »Gewinn-Taxe? «
    »Habt ihr das noch nicht berechnet?«
    »Wir wußten gar nicht, daß es so etwas gab.«
    »Ich sehe schon, viel Import-Export-Erfahrung habt ihr nicht. Wenn ihr Bürger des Mars wärt, müßtet ihr natürlich nur eure normale Einkommenssteuer zahlen. Aber da ihr von einem fremden Planeten kommt, zahlt ihr bei jedem Handel eine eigene Steuer. Sucht euch lieber einen Steuerberater; die Formel ist ziemlich kompliziert.«
    »Wir zahlen einfach nicht!« rief Pollux.
    »Hat euch beiden das Kittchen noch nicht gereicht?« fragte ihr Vater ruhig.
    Pollux schwieg. Während der nächsten paar Minuten tauschten die Zwillinge Blicke, Achselzucken und Gesten aus. Dann erhob sich Castor: »Dürfen wir gehen?«
    »Natürlich. Wenn ihr euch durchquetschen könnt.«
    »Wollt ihr keinen Nachtisch?«
    »Wir sind nicht hungrig.«
    Sie gingen in die Stadt und kamen eine Stunde später mit einem Steuerhandbuch wieder, das sie in der Handelskammer ergattert hatten. Die Erwachsenen saßen immer noch im Wohnzimmer. Man hatte den Tisch an die Wand geklappt, um mehr Raum zu gewinnen. Die Zwillinge schlichen unauffällig in ihre Kammer. Man hörte sie von Zeit zu Zeit flüstern.
    Schließlich war die Konferenz beendet. »Da sind wir wieder, Leute. Äh – Hazel?«
    »Was gibt es, Cas?«
    »Du verlangst zwei Drittel unseres Nettogewinns?«
    »Wie? Sei doch nicht albern. Ich habe nur Spaß gemacht.«
    »O nein, wir bezahlen.« Er ließ ein halbes Dutzend kleine Münzen in ihre Hand rollen. »Da ist dein Lohn.«
    Sie sah das Geld an. »Das sind zwei Drittel eures Gewinns?«
    »Nach Abzug der Steuern.«
    »Natürlich war es kein völliger

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