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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Verlust«, fügte Pollux hinzu. »Wir haben die Fahrräder selbst oft genug benutzt.«

 
14
     
    Vandenbergh machte sein Versprechen wahr. Zusammen mit Lowell fuhr er in die Stadt Richardson, wo die Eingeborenen lebten. Sie blieben etwa drei Tage fort. Als Lowell wiederkam, hatte er nicht nur einen Marsianer gesehen, sondern sogar mit einem gesprochen. Aber man hatte ihm erklärt, daß er mit anderen Leuten nicht darüber reden durfte, und so brachte die Familie keinen zusammenhängenden Bericht aus ihm heraus.
    Aber das Problem, eine größere Wohnung zu bekommen, war schwieriger als der Besuch bei einem Marsianer. Roger Stone fand nichts, obwohl er durchaus gewillt war, die Wuchermieten zu bezahlen. In der Stadt wimmelte es von Touristen, und das würde noch bis zum Start der Venus-Schiffe anhalten. Die Leute belegten die Restaurants, fotografierten alles und jeden, inklusive sich selbst, und fuhren mit ihren Rädern über die Zehen der Fußgänger. Dazu kamen die Prospektoren, die von der Wüste hereinströmten und versuchten, irgendwie zum Halleluja-Knoten zu gelangen.
    Dr. Stone sagte eines Abends zu ihrem Mann: »Roger, morgen ist die Miete fällig. Sollen wir für einen ganzen Monat bezahlen? Mister d’Avril meint, daß die Burkhardts vielleicht doch noch länger bleiben.«
    »Zahle für sechs Tage«, riet Hazel. »Wenn die Venus-Touristen weg sind, finden wir vermutlich etwas Besseres.«
    Roger Stone sah stirnrunzelnd auf. »Hört mal, warum zahlen wir die Miete überhaupt noch?«
    »Was sagst du, Liebling?«
    »Edith, ich habe folgendes überlegt: Anfangs wollten wir zum Mars fliegen, eine Periode abwarten und dann wieder in Richtung Heimat starten. Schön und gut, aber wir wußten nichts von diesen fürchterlichen Behausungen. Ich konnte bis jetzt noch keinen Satz meines neuen Buches schreiben. Wenn Buster nicht auf meinem Schoß herumturnt, krabbelt mir sein Liebling ins Genick.«
    »Was schlägst du vor, Roger?«
    »Wir fliegen morgen nach Phobos, machen die Moostöter fertig und brechen mit den anderen zur Venus auf.«
    »Lauter Beifall!« sagte Meade. »Nichts wie weg von hier.«
    »Meade, ich dachte, du magst Venus nicht?« meinte Dr. Stone.
    »Stimmt. Aber hier gefällt es mir auch nicht, und ich fühle mich immer müde. Ich bin froh, wenn wir uns erst wieder im freien Fall befinden.«
    »Du dürftest nicht müde sein. Ich werde dich einmal gründlich untersuchen.«
    »Ach, Mutter, laß nur. Ich mag es nicht, wenn jemand an mir herumhorcht.«
    Lowell grinste. »Ich weiß, warum sie zur Venus will. Wegen Mister Margill.«
    »Schnüffler!« sagte Meade ruhig. »Falls es euch interessiert, mir liegt nichts an dem Zweiten Offizier Margill – und ich würde ohnehin nicht in der Caravan reisen. Außerdem habe ich herausgebracht, daß er eine Frau in Colorado hat.«
    »Nun, das ist legal«, meinte Hazel. »Wenn er nicht auf der Erde ist, darf er trotzdem eine Verbindung eingehen.«
    »Vielleicht, aber mir gefällt es nicht.«
    »Mir auch nicht«, wandte Roger Stone ein. »Meade, du hast dir doch keine ernsten Hoffnungen auf diesen Wolf in Schiffsuniform gemacht?«
    »Natürlich nicht, Paps! Aber ich nehme an, daß ich in Kürze doch einmal heiraten werde.«
    »Das ist der Jammer mit Mädchen«, kommentierte Castor. »Da bildet man sie jahrelang aus und – zack! Schon heiraten sie. Die reinste Verschwendung.«
    Roger Stone sah seinen älteren Zwilling mißtrauisch an. »Mein Lieber, du hast dir beträchtliche Mühe gegeben, mich vom eigentlichen Thema abzubringen. Weshalb?«
    Die Zwillinge sahen sich an, und Castor eröffnete den Kampf. »Weißt du, Paps, ich finde, diese Venus-Reise ist nicht gründlich genug überlegt.«
    »Weiter. Ich nehme an, du hast einen Gegenvorschlag?«
    »Ja, eigentlich schon. Wir wollten allerdings erst davon sprechen, wenn die Touristen zur Venus aufgebrochen waren.«
    »Ich rieche etwas. Ihr wolltet warten, bis es zu spät war, zur Venus zu fliegen, ja?«
    »Nun, es hatte keinen Sinn, die Sache wegen einer Nebenüberlegung zu gefährden.«
    »Welche Sache? Drück dich deutlicher aus.«
    »Paps, wir sind nicht unvernünftig«, meinte Castor besorgt. »Wir können einen Kompromiß schließen. Wie wäre es damit: Du, Mutter, Meade und Buster – ihr fliegt in der Kriegsgott zur Venus. Kapitän Vandenbergh würde euch liebend gern mitnehmen, das wißt ihr. Und …«
    »Immer langsam. Was würdet ihr inzwischen tun? Und Hazel? Mutter, hast du dich an der Verschwörung

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