Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
Vom Netzwerk:
beteiligt?«
    »Nicht daß ich wüßte. Aber mein Interesse wächst.«
    »Castor, drücke dich endlich klar und deutlich aus.«
    »Das versuche ich ja die ganze Zeit, Sir. Du könntest mit der übrigen Familie die Heimreise in einem Luxusschiff antreten. Hazel, Pol und ich – nun, du weißt, daß der Mars in etwa sechs Wochen einen günstigen Ausgangspunkt für den Halleluja-Knoten hat?«
    »Für eine Kometenbahn«, ergänzte Pollux.
    »Schon wieder die Asteroiden«, sagte ihr Vater langsam. »Darüber haben wir doch schon vor einem Jahr gesprochen.«
    »Aber inzwischen sind wir ein Jahr älter.«
    »Und erfahrener.«
    »Ihr seid immer noch nicht alt genug für die volle Pilotenlizenz. Ich nehme an, daß ihr deshalb eure Großmutter einwickeln wollt.«
    »Aber nein! Hazel ist auf alle Fälle ein Gewinn.«
    »Danke, Jungs.«
    »Hazel, du hattest keine Ahnung von diesem verrückten Plan?«
    »Nein. Aber so verrückt finde ich ihn gar nicht. Wenn ich ein paar Kapitel vorausschreibe – und außerdem reicht mir Mars bis obenhin. Ich habe die Ruinen gesehen; sie müßten längst restauriert werden. Ich habe einen Kanal gesehen; er führt Wasser. Soviel ich weiß, sieht es auf dem übrigen Planeten auch nicht anders aus. Die Venus kenne ich auch. Aber auf den Asteroiden war ich noch nie.«
    »Richtig!« warf Castor ein. »Uns gefällt es nicht auf dem Mars. Nichts als Nepp!«
    »Gerissene Händler!« fügte Pollux hinzu.
    »Du meinst, gerissener als du!« grinste Hazel.
    »Laß nur, Mutter. Kinder, das kommt nicht in Frage. Ich habe mein Schiff von Luna bis hierher gebracht und möchte es heil wieder heimbefördern.« Er stand auf. »Du kannst Mister d’Avril kündigen, Liebling.«
    »Paps?«
    »Ja, Castor?«
    »Es war ja nur ein Kompromißvorschlag. Insgeheim hatten wir natürlich gehofft, du würdest auch mit zum Halleluja-Knoten kommen.«
    »Was? Das ist doch dämlich. Ich sammle keine Meteoriten.«
    »Vielleicht würde es dir Spaß machen. Oder du machst eine Rundreise. Und verdienst etwas dabei.«
    »Ja? Wie denn?«
    Castor fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    »Die Prospektoren bieten sagenhafte Preise, wenn sie eine Reise im Kühlschlaf mitmachen können. Wir würden mindestens zwanzig unterbringen. Und wir könnten sie schon auf Ceres absetzen.«
    »Cas! Weißt du nicht, daß nur sieben von zehn Kühlschläfern eine lange Reise lebend überstehen?«
    »Aber – das wissen sie doch selbst. Das ist ihr Risiko.«
    Roger Stone schüttelte den Kopf. »Hast du noch nie eine Bestattung im Raum miterlebt?«
    »Nein.«
    »Ich schon. Kein Wort mehr über Kühlschläfer.«
    Pollux übernahm das Gefecht. »Paps, wenn du nicht mitwillst und wenn du auch das Schiff behalten willst, könnten dann wenigstens wir beide hierbleiben?«
    »Was meinst du damit?«
    »Wir könnten als Minenarbeiter auf den Asteroiden arbeiten. Wir haben keine Angst vor dem Kühlschlaf.«
    »Bravo!« sagte Hazel. »Ich komme mit, Jungs.«
    »Bitte, Mutter!« Er wandte sich an seine Frau. »Edith, manchmal frage ich mich, ob damals im Krankenhaus die Zwillinge nicht verwechselt wurden.«
    »Ach was, sie sind meine Enkel, das sehe ich doch«, erklärte Hazel. »Halleluja, wir kommen! Noch jemand mit von der Partie?«
    Dr. Stone sagte ruhig: »Weißt du, Liebling, mir liegt auch nicht sehr viel an Venus. Und du hättest wirklich genug Zeit für dein Buch.«
     
    *
     
    Sechs Wochen später brach die Moostöter von Phobos nach den Asteroiden auf. Man hatte zusätzliche Tanks mit Reaktionsmasse angebracht, da die Kometenbahn sehr lang und umständlich war. Auch im Innern des Schiffes veränderte sich einiges. Je weiter sie sich vom Mars entfernten, desto stärker würde die Wärme abnehmen. Man bemalte also eine Seite des Rumpfes schwarz und fügte dem Heizsystem des Schiffes zwei weitere Einheiten zu. Im Kontrollraum wurde ein Stereoskop-Radargerät mit Zeitverzögerung und veränderlicher Basislinie eingebaut, damit sie später die tatsächliche Form des Halleluja-Knotens erkennen konnten.
    Das alles war unheimlich teuer, und der galaktische Herrscher mußte Überstunden machen, um es zu bezahlen. Hazel half nicht bei der Umrüstung des Schiffes. Sie blieb in ihrer Kabine und feilte mit Lowells kritischer Hilfe an den nächsten Kapiteln der Serie. Zwischendurch ließ sie Erpresserbotschaften an die Produzenten in New York los. Sie wollte einen ungewöhnlich hohen Vorschuß, und sie wollte ihn sofort. Sie bekam ihn, als sie hoch und heilig versprach,

Weitere Kostenlose Bücher