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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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kleinen Miezen nicht weh tun. Aber wir haben nicht genug Platz für sie. Du kannst Fuzzy behalten, aber die anderen müssen eine Weile schlafen. Ich verspreche dir, daß sie sicher sind.«
    »Bei der Galaxis?«
    »Bei der Galaxis.«
    Er ging. Edith und Roger sahen ihm stirnrunzelnd nach.
    »Roger, ich hatte nicht viel Zeit, die Marsfauna zu studieren – und ich habe mich ganz bestimmt nicht um Flachkatzen gekümmert. Ich weiß nur, daß sie harmlos sind.«
    »Harmlos! Weib, ich ertrinke!«
    »Aber die Fauna von Mars hat gewisse Überlebensanpassungen. Nimm die Flachkatze …«
    »Nimm du sie!« Er holte eine von seiner Brust.
    »Sie ist wehrlos. Sie kann sich nicht einmal besonders gut ernähren. Soviel ich weiß, ist sie in ihrer Heimat ein gutartiger Parasit, der sich an andere Tiere klammert…«
    »Wenn sie sich nur nicht immer an mich klammern würden! Und du siehst aus, als hättest du einen Pelzmantel an. Ab mit ihnen in die Gefriertruhe!«
    »Geduld, Liebling. Vermutlich üben die Tiere die gleiche Zuneigungswirkung auf uns aus wie auf ihre Wirte. Ein anderer charakteristischer Zug ist, daß sie sehr lange ohne Nahrung auskommen können. Gibt man ihnen aber plötzlich mehr zu fressen, als sie gewohnt sind, vermehren sie sich sofort.«
    »Das habe ich gesehen.«
    »Wenn man also die Nahrungszufuhr drosselt, warten sie einfach ab, bis bessere Zeiten kommen. Eine reine Theorie übrigens – ich gehe von den anderen Lebensformen auf Mars aus. Aber ich werde Fuzzy auf Diät setzen – und wenn Lowell noch so sehr dagegen ist.«
    Ihr Mann runzelte die Stirn. »Das wird nicht leicht sein; er steckt dem Biest dauernd etwas zu. Wir werden auf ihn achten müssen – sonst haben wir bald wieder Nachwuchs.«
    Roger versammelte die Mannschaft um sich und veranstaltete eine große Treibjagd. Nach Stunden hatte sich der Kühl-Laderaum in ein orangerotes Pelzknäuel verwandelt. Lowell hielt Fuzzy immer noch eng an sich gedrückt. Offenbar traute er dem »galaktischen Ehrenwort« nicht.
    Während der ganzen nächsten Woche fanden die Stones immer wieder irgendwo im Schiff eines der kleinen Biester, die bei der Razzia geflüchtet waren.

 
15
     
    Der große Astronom Kepler schrieb: »Zwischen Mars und Jupiter habe ich einen Planeten gesetzt.« Nach dem Bodeschen Gesetz war er 2,8 mal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde.
    Genau zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts entdeckte der Mönch Giuseppe Piazzi einen neuen Himmelskörper. Es war der Asteroid Ceres – genau an der Stelle, wo man einen Planeten vermutet hatte. Er war groß für einen Asteroiden – der größte, den man je gefunden hatte. In den folgenden zwei Jahrhunderten wurden unzählige Asteroiden in seiner Nähe entdeckt – manche nur in Felsblockgröße. Schon früh vermutete man, daß sie die Überreste eines einst größeren Planeten waren, und in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts schienen mathematische Bahnberechnungen diese Theorie zu bestätigen.
    Aber erst, als der Mensch den Raum zu erforschen begann und sich in den weiten Gebieten zwischen Mars und Jupiter umsah, erfuhr er definitiv, daß die Asteroiden tatsächlich Fragmente eines Planeten waren – des zerstörten Planeten Luzifer.
    Die Moostöter wurde mit kleinen Energiestößen an die Umlaufbahn von Ceres angeglichen. Sie bewegte sich zusammen mit dem Asteroidenschwarm des Halleluja-Knotens dahin.
    Kapitän Stone beobachtete sein Stereo-Radargerät. Er erkannte ganz in der Nähe einen hellen Punkt, der rhythmisch auf- und abflackerte. Das war der Radarstrahl, dem das Schiff gefolgt war. Roger Stone wandte sich Castor zu: »Peile City Hall an!«
    »Sofort, Käpt’n!« Nach kurzer Zeit fügte er hinzu: »Zehn Meilen pro Stunde relativ – neun Komma sieben genau. Und keine siebenhundert Meilen entfernt.«
    »Vektor?«
    »Fast deckungsgleich. Wir müßten zehn bis fünfzehn Meilen entfernt landen.«
    Roger Stone entspannte sich. »Na, für einen alten Mann war das keine schlechte Annäherung.«
    »Geht schon, Paps – wenn man bedenkt, daß du Pols Zahlen benutzt hast.«
    »Diesen Satz beantworte ich erst, wenn ich weiß, wen von uns beiden du damit beleidigen wolltest.« Er wandte sich um und sprach ins Mikrophon: »Alle Manöver beendet. Maschinenraum dichtmachen. Edith, wann gibt es etwas zu essen?«
    »Maschinenraum dicht, Sohn«, meldete sich Hazel.
    »In einer halben Stunde, Liebling«, sagte Edith.
    »Großartig! Da schuftet man am Kontrollbord, und dann muß man eine halbe

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