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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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übrigen überlebten die Zensur.
    Die letzte Episode raste zur Erde; die letzte Schweißnaht war geprüft; die letzten Vorräte waren an Bord. Die Moostöter machte sich auf die Reise.
     
    *
     
    Sie nahmen rasch und mit Freuden wieder das Leben im freien Fall auf. Auf Mars hatte man neue mathematische Texte besorgt. Die Zwillinge waren jetzt wirklich vom Stoff gefesselt und mußten nicht mehr zum Lernen angetrieben werden. Fuzzy ertrug den freien Fall, als sei sie im Raum geboren. Aber sie hatte auch einige Nachteile, wie sich im Laufe der Zeit herausstellte.
    Roger Stone hatte sich im Pilotensitz festgeschnallt und skizzierte – wie er sagte – ein Kapitel seines Buches. Vielleicht half ihm das Schnarchen dabei. Fuzzy kreuzte durch die Gegend, alle drei Äuglein munter geöffnet. Sie sah einen ihrer Freunde, manövrierte sich durch den Raum und setzte zu einer perfekten Landung an … auf Roger Stones Gesicht.
    Roger fuhr mit einem Aufschrei hoch. Er prallte gegen den Sicherheitsgurt, erholte sich und schleuderte die Flachkatze von sich. Fuzzy, gekränkt, aber nicht verletzt, fing sich flach an der gegenüberliegenden Wand ab.
    Roger Stone benutzte einige unfeine Worte und rief dann: »Wer hat mir dieses lebendige Toupet aufs Gesicht gesetzt?«
    Aber der Kontrollraum war leer. Dr. Stone kam an die Luke. »Was gibt es, Liebling?«
    »Oh, nichts Wichtiges. Sieh mal, Liebling, könntest du dieses letzte Glied einer fehlgeleiteten Evolution an Buster zurückgeben? Ich muß nachdenken.«
    »Natürlich, Liebling.« Sie händigte das Tier Lowell aus, der es prompt vergaß, weil er einen komplizierten Zug gegen Hazel ausarbeitete. Die Flachkatze war alles andere als nachtragend. Sie kannte nichts als Liebe. Und so kehrte sie zu Roger Stone zurück, als er eben wieder eingeschlafen war.
    Sie ließ sich schnurrend auf seinem Gesicht nieder.
    Kapitän Stone erwies sich als reifer Mann. Er pflückte das Tier ruhig von seiner Nase und brachte es Lowell. »Paßt gut darauf auf«, sagte er. Er verschloß die Tür hinter sich.
    Aber Fuzzy brauchte keine Türen, um in den Kontrollraum zu gelangen. Sie hatte längst erkannt, daß Ventilationsschächte alle Räume miteinander verbanden und ohne weiteres zugänglich waren. So erlitt Roger Stone einen Alptraum, in dem er immer wieder vom Ersticken träumte. Seine Frau entdeckte schließlich Fuzzy auf seinem Gesicht und holte die Liebesdurstige herunter.
    Am nächsten Tag waren alle Mann damit beschäftigt, Gitter an die Ventilationsschächte zu schweißen.
     
    *
     
    Nach siebenunddreißig Tagen brachte Fuzzy acht wollige goldene Kätzchen zur Welt. Alle bis auf Kapitän Stone fanden sie süß und schleppten sie durch die Gegend.
    Vierundsechzig Tage später hatten die Kätzchen Kätzchen, jedes acht Stück. Vierundsechzig Tage danach …
    »Das muß ein Ende nehmen«, sagte Kapitän Stone.
    »Ja, Liebling.«
    »Ich meine es ernst. Wie lange reichen wohl unsere Vorräte, wenn wir eine Katzenplage mit durchfüttern müssen? Außerdem ersticken wir demnächst unter einer schnurrenden Filzmatte. Wieviel ist achtmal fünfhundertzwölf?«
    »Viel zuviel.«
    »Eine gelungene Untertreibung.«
    »Roger?«
    »Ja? Was?«
    »Ich glaube, es gibt eine Lösung des Problems. Die Biester kommen vom Mars; bei kaltem Wetter machen sie ihren Winterschlaf.«
    »Und?«
    »Wir stecken sie in den Kühlraum – zum Glück haben wir genügend Platz.«
    »Ich möchte die Kleinen nicht umbringen. Ich bringe es einfach nicht fertig, sie zu hassen. Verdammt, sie sind wirklich süß.«
    »Wir stellen die Temperatur auf eine normale Marswinternacht ein. Oder vielleicht sogar etwas höher.«
    »In Ordnung. Holen wir eine Schaufel und ein paar Netze.« Er begann damit, Flachkatzen aus der Luft zu pflücken.
    »Fuzzy wird nicht in den Kühlraum gesteckt!« Lowell schwebte zu ihnen heran und drückte eine erwachsene Flachkatze an sich. Vielleicht war es Fuzzy, vielleicht auch nicht. Die Großen konnten die Tiere nicht auseinanderhalten. Aber Lowell war überzeugt davon, daß er recht hatte, und die anderen wollten es gar nicht bestreiten.
    »Liebling, wir wollen deinem Fuzzy gar nichts tun.«
    »Das dürft ihr auch nicht – sonst stoße ich euch ohne Anzug aus der Schleuse!«
    »Ach, Gott, er hat Hazel wieder bei ihrer Serie geholfen.« Dr. Stone holte ihren Sohn zu sich heran. »Lowell, Mutter hat dich bis jetzt noch nie angelogen!«
    »Das stimmt.«
    »Wir werden Fuzzy nicht weh tun. Wir werden auch den anderen

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