Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin
den Fingern durch sein volles Haar und fühlte, wie ein ungeahntes Begehren von ihr Besitz ergriff. Sie spürte seinen kraftvollen, muskulösen Körper dicht an ihrem, genoss seine weichen, warmen Lippen auf ihrem Mund und spürte den sanften Hauch kühler Luft, der die Hitze ihrer Haut linderte.
Seine Lippen trugen noch das Aroma des Champagners, doch gleichzeitig nahm sie einen stärkeren, dunkleren Duft wahr – den Wohlgeruch seiner Leidenschaft, gepaart mit ihrer.
Langsam löste er sich von ihren Lippen, um andere, köstlichere Regionen zu erforschen. Mit der Zunge glitt er sanft über ihren Hals und liebkoste ihre nackten Schultern. Sie spürte, wie das Verlangen ihn übermannte, sein Griff fester wurde, seine Lippen fordernder. Ihr Herz schlug schneller, als sie sich vorstellte, er werde sie mit solch ungezügelter Kraft nehmen.
Aber sie konnte, wollte ihn nicht aufhalten. Wieder küssten sie sich, atemlos und hungrig. Doch sie wollte mehr. Sanft grub sie ihre Zähne in seine Lippe, und er reagierte prompt. Mit einem Stöhnen drückte er sie in den Sitz, bis sie gemeinsam in dem weichen Leder lagen.
Kurz sah sie ihn an und entdeckte die schier unbändige Lust in seinen Augen. Die Straßenlaternen zauberten einen mystischen Wechsel von Licht und Schatten. Hypnotisch. sErotisch. Lächelnd nahm sie sein Gesicht in ihre Hände und zog ihn zu sich hinunter.
David spürte, wie nachgiebig und weich sie geworden war. Liebevoll betrachtete er ihr schönes Gesicht, die leicht geröteten Wangen, das blonde Haar, das dieses Bild umrahmte. Die Berührung ihrer Fingerspitzen an seiner Wange war wie ein geflüstertes Versprechen und steigerte sein Verlangen noch.
„Das ist verrückt“, murmelte sie.
„Ich weiß.“
„Es hätte nicht passieren dürfen.“ Doch von dem Moment an, als sie ihm zum ersten Mal begegnet war, hatte sie gewusst, dass es geschehen würde. Sie setzte sich auf. „Es darf nicht passieren“, berichtigte sie sich.
„Warum nicht?“
„Frag mich nicht. Ich kann es selbst nicht erklären.“ A. J.s Stimme war nur mehr ein Flüstern, aber ihre Hände straften ihre Worte Lügen. Sosehr sie sich auch bemühte, sie konnte nicht aufhören, ihn zu berühren. „Du würdest mich nicht verstehen.“
„Gibt es einen anderen?“
„Nein, niemanden.“ Kurz schloss sie die Augen, dann sah sie ihn wieder an. „Es gibt keinen außer dir.“
Warum zögerte er? Sie war hier, sie war erregt, nur einen Wimpernschlag von der totalen Kapitulation entfernt. Wenn er den flehenden Ausdruck in ihren Augen ignorierte, würde es einfach sein, sie zu überzeugen. Doch er konnte nicht einfach über ihre Angst hinwegsehen. „Vielleicht nicht hier und jetzt, Aurora. Aber irgendwann wird es geschehen.“
Er hatte recht, sie wusste es. Und dennoch wollte sie es nicht wahrhaben. „Lass mich aussteigen, David.“
Es fiel ihm schwer, die Kontrolle über seine Gefühle wiederzugewinnen. „Was ist das für ein Spiel, das du spielst?“
Plötzlich fröstelte sie und spürte, wie ein Zittern durch ihren Körper lief. „Es heißt Überleben.“
„Verdammt, Aurora!“ Sie war so schön. Warum fiel ihm das gerade jetzt auf? Warum musste sie plötzlich so verletzlich aussehen? „Was hat es mit dem Kampf ums Überleben zu tun, Aurora, mit mir zusammen zu sein, mit mir zu schlafen?“
„Nichts.“ Sie sah, dass der Chauffeur an den Straßenrand fuhr und hielt. „Überhaupt nichts, wenn es so einfach wäre.“
„Warum machst du es so kompliziert? Wir wollen einander. Wir sind erwachsen. Jeden Tag finden Menschen zusammen, die sich begehren.“
„Andere Menschen, aber nicht ich. Wenn es so einfach wäre, würde ich gleich hier über dich herfallen, auf dem Rücksitz dieser Limousine. Und ich kann nicht einmal behaupten, dass ich es nicht gern tun würde.“
Sie wandte ihm ihr Gesicht zu, und er sah die Verletzlichkeit in ihren Augen, begleitet von einem Ausdruck des Bedauerns.
„Eine heiße Nacht mit dir zu verbringen wäre ganz einfach. Doch dich wirklich zu lieben ist es nicht.“
Noch ehe er reagieren konnte, hatte sie schon die Tür geöffnet und war ausgestiegen.
„Aurora!“ Innerhalb von Sekunden war er ihr gefolgt und versuchte, sie aufzuhalten, doch sie schüttelte seine Hand ab. „Du kannst nicht so etwas sagen und dann einfach verschwinden.“ Wieder griff er nach ihrem Arm.
„Oh doch, das kann ich.“
„Ich werde mitkommen.“ Es fiel ihm schwer, geduldig zu bleiben, doch mit größter
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