Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)
trugen die Instinkte eines Kriegers von Ursa in sich und würden Osborns Ermahnungen keine Beachtung schenken.
Ein leises Geräusch, wie ein Stöhnen, drang aus der Schlafkammer. Die Kälte begann von ihm abzufallen. Sein Berserkergang spürte, dass von diesem Geräusch keine Bedrohung ausging, und zog sich zurück. Aber das Stöhnen … es drang durch seinen ganzen Körper und weckte seine Sinne auf eine andere Weise. Es erweckte den Mann in ihm.
Alle drei spähten in den Raum.
„Jemand hat in unserem Bett geschlafen. Und sie liegt immer noch drin.“
Osborn ging langsam ins Zimmer. Die Frau lag auf dem Bauch auf seinem Bett. Ihr langes blondes Haar war auf seinem Kissen ausgebreitet. Etwas Ursprüngliches erwachte in ihm.
„Ist sie tot?“, flüsterte Torben.
Sein Blick wanderte hinunter zu dem gleichmäßigen Heben und Senken ihres Rückens. Er schüttelte den Kopf, und Erleichterung verdrängte die letzten Reste seiner Berserkernatur. „Sie schläft.“
Warum flüsterten sie? Diese Frau war in ihr Haus eingedrungen, hatte seine Küche verwüstet und seinen Besitz zerstört. Aber er konnte sich darüber einfach nicht aufregen.
Die Frau sah aus, als wäre sie in sein Bett gefallen und sofort eingeschlafen. Davon konnten die meisten Männer nur träumen.
Sie seufzte leise, fast zerbrechlich, und bewegte ein Bein. Keine Laken verbargen sie vor seinen Blicken. Ihre Beine waren nackt, und er ließ seinen Blick an ihnen hinaufwandern.
Bei allen Teufeln. Was von ihrem Rock übrig war, war zerrissen, und er konnte die sanften Rundungen ihres Pos sehen. Verlangen brach heiß und schwer über ihn herein. Er wurde hart. Schweiß trat ihm auf die Stirn.
Er zwang sich, seinen Blick zu senken, und bemerkte jetzt erst die tiefen Schnitte und Abschürfungen, die ihre Beine übersäten und ihre zarte Haut verunstalteten.
Wie war …? Wer würde …?
Etwas, das tief in ihm vergraben war, erwachte von Neuem. Eine Kraft, die ebenso stark war wie die seines Bärengeistes. Sie kämpften nicht gegeneinander, sie vermischten sich, schlossen sich zusammen und wurden mächtiger. Sein.
„Verschwindet“, befahl er seinen Brüdern.
Keiner der beiden brauchte einen weiteren Befehl von Osborn. Sie kannten diesen kalten Tonfall und wussten, welche Kräfte in ihm walteten. Sie stolperten fast übereinander, so eilig hatten sie es, aus dem Raum zu gelangen.
Die Fremde runzelte im Schlaf die Stirn, als seine Brüder mit ihrem Gepolter ihren Schlaf störten. Sie rollte sich auf die Seite, und wieder ließ er seinen Blick über sie wandern. Er hatte noch nie ein so zierliches Gesicht gesehen, so feine Knochen oder eine Haut, die so zart aussah, dass es fast schien, als dürfe man sie nicht berühren. Ihr Kinn war die Ausnahme … nicht sanft gerundet wie der Rest von ihr, sondern stur. Dieser Makel machte sie nur noch anziehender. Ein rosaSchimmer lag auf ihren Wangen und ihrer Nase, wie bei jemandem, der zu lange in der Sonne gewesen war. Der Stoff ihres Mieders war schmutzig und zerrissen und an vielen Stellen löchrig, aber Osborn konnte sehen, dass es früher sehr fein gewesen war. Und kostbar.
Wer war sie?
Die Frau atmete tief ein, sodass ihre Brüste sich hoben und ihn ablenkten. Osborn konnte den Blick nicht von ihr lassen. Nackte Haut blitzte zwischen den Rissen in ihrer Kleidung hervor. Wenn er die Augen zusammenkniff, konnte er erkennen, wo die Haut sich an ihren Brustspitzen verdunkelte.
Sein.
Dieser ursprüngliche Gedanke erfüllte ihn plötzlich mit Hitze und Verlangen. Osborn trat näher an die schlafende Gestalt in seinem Bett heran. Er konnte jede Linie ihres Gesichts erkennen. Den dunklen Fächer ihrer Wimpern. Die weiche Kurve ihrer Unterlippe. Er musste sich zwingen, seine Hände bei sich zu behalten. Ballte sie zu Fäusten, um der Versuchung zu widerstehen, sie zu berühren und mit den Fingern über die Haut an ihrem Arm zu streichen. Über ihre Wange. Herauszufinden, ob sie wirklich so zart war, wie sie aussah.
Was, verdammt noch mal, dachte er da gerade? Sie gehörte ihm nicht. Eine Person konnte eine andere nicht besitzen. Er zwang seinen Körper, sich zu beruhigen.
In dem Augenblick öffnete sie die Augen, grün und verschlafen. Sein Blick wanderte zu ihren Lippen, diesich zu einem Lächeln öffneten. Einem Lächeln für ihn.
„Krieger“, sagte sie und drückte, immer noch im Halbschlaf, sein Kissen gegen ihre Brust.
Seine gesamte Selbstbeherrschung und Zurückhaltung waren mit einem Schlag
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