Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)
aber Breena, Prinzessin von Elden, hatte genug.
Mit dem letzten Rest Kraft, der ihr verblieb, drückte sie fest gegen seine Schultern, ihr Schrei wurde zu einem Stöhnen und verstummte schließlich ganz.
Er rührte sich nicht von der Stelle, aber er nahm die Hand von ihrem Mund. Nur ihr angestrengter Atem war in der winzigen Schlafkammer zu hören. Aus dunklen Augen schaute er ihr forschend ins Gesicht, dann wanderte sein Blick hinunter zu ihren Brüsten und die Beine hinab. Bis ihre Blicke sich plötzlich begegneten und er wieder nach ihr griff.
„Es reicht“, sagte sie und kletterte aus dem Bett, wobei sie darauf achtete, es zwischen ihn und sich zu bringen.
Er hob eine Augenbraue beim Anblick des Schutzwalls, den sie gewählt hatte. Ein Bett – nicht die sicherste aller Barrieren.
„Wer bist du?“, fragte sie.
„Ich stelle die Fragen.“ Seine Stimme klang rau und grollend.
Breena schürzte die Lippen und nickte. Der Krieger hatte nicht unrecht, schließlich war sie in sein Zuhause eingedrungen.
„Ich habe von dir geträumt“, sagte er mit Ärger und Verwunderung in der Stimme.
Sie hatte Fragen erwartet oder Forderungen, stattdessen bestätigten seine Worte ihre Vermutung. Ihr Traumliebhaber. Ihr Krieger.
Sie befeuchtete sich die Unterlippe. „Du bist auch in meinen Träumen gewesen“, gestand sie. Weil ich dich dorthin gebracht habe. Dieses kleine Detail würde sie bei ihren Erklärungen lieber auslassen. Jeder Instinkt befahl ihr, sich vorzusehen und nicht zu viel preiszugeben.
„Aber in deinen Augen ist dabei nie Angst gewesen.“
Nein, sie konnte sich vorstellen, was ihr Blick in seinen Träumen gesagt hatte. Eine Frau, die begehrte. Ihn begehrte.
Schneller, als sie es bei seiner Körpergröße erwartet hätte, lief er um das Bett herum und stand jetzt neben ihr. Zu dicht neben ihr. Breena wich einen Schritt zurück. Dann noch einen. Die Stützbalken der Hüttenwand gruben sich in ihre Schulterblätter.
Er hatte sie gegen die Wand getrieben, und es gab kein Entkommen mehr.
„Ich habe mich tausendmal gefragt, wie deine Haut sich anfühlen würde.“ Er strich mit dem Handrücken über ihre Wange. Seine Nähe war fatal für ihre Sinne. Sie sehnte sich danach, seinen Duft nach Wäldern und frischer Luft tief einzuatmen. Hitze strahlte von seinem Körper aus und vertrieb die Kälte, die durch ihre zerfetzte Kleidung an ihre Haut gedrungen war.
Blut pochte durch ihren Körper und rauschte in ihren Ohren. Ihre Lider flatterten, als sie seine Haut an ihrer spürte. Sie war in den letzten Tagen so allein gewesen und so verängstigt, und in seiner Berührung fühlte sie sich zum ersten Mal wieder sicher.
Er hatte sich gefragt, wie sie sich außerhalb seiner Träume anfühlte.
„Das habe ich mich auch“, gestand sie ihm, streckte die Hand nach seinem Gesicht aus und berührte ihn am Kinn.
Er fing ihre forschenden Finger mit seiner riesigen Hand ein und zog sie an seine Lippen. „Sag mir deinen Namen.“ Es war ein sanfter Befehl. „Ich wollte ihn immer wissen.“
„Breena.“
„Ein schöner Name.“ Er senkte den Blick für einen Moment auf ihre Lippen, ehe er ihr wieder in die Augen sah. „Du siehst genau so aus, wie du in meinen Träumen erschienen bist.“ Er ließ ihre Hand fallen, um ihr einen Zweig aus dem Haar zu zupfen, und rieb ihr etwas Schmutz von der Wange. „Wer hat dir das angetan?“
Die Vorsicht, die sie vorhin verspürt hatte, kehrte zurück. „Die Details sind verschwommen.“
Das war nicht ganz gelogen. Die Feinheiten über ihre Ankunft in diesem fremden Königreich, wie lange sie in der Wildnis herumgewandert war oder wann sie zuletzt etwas gegessen hatte, wusste sie wirklich nur noch verschwommen. Sie versuchte, sich zu konzentrieren, irgendeine Information zu entdecken, die seine Neugierde beschwichtigen konnte … aber das einzige Bild, das ihr in den Sinn kam, war das einer finsteren knochigen Gestalt. Die Angst einflößende Kreatur mit den acht Beinen, die ihr einen kalten Schauer über den Rücken gejagt hatte. Das Blut ihrer Eltern auf dem Bodender großen Halle, wo sie einst getanzt und über ein Königreich regiert hatten. Das konnte sie deutlich sehen.
Sie unterdrückte ein leises Schluchzen, und ihr Körper bebte, als sie sich an die Schrecken jener Nacht erinnerte.
„In meinen Träumen stand keine Angst in deinen Augen. Hab keine Angst vor mir.“ Er fasste wieder nach ihrer Hand und zog ihre Fingerspitzen an seine Lippen. Die Wärme seiner
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