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Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)

Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Monroe
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Anscheinend sollten seine Brüder sie loswerden, während er weg war.
    Keine Chance.
    Könige und Prinzen waren in der Lage, durch Willenskraft und Stärke zu regieren, aber ihre Mutter hatte immer gesagt, dass eine Königin nur mit einem Lächeln und ihrem Verstand bekommen konnte, was sie wollte. Und sie hatte ihrer Tochter diese Tricks beigebracht.
    Jetzt schenkte Breena den beiden Jungen ein solchesLächeln. „Danke für eure Gastfreundschaft. Es tut mir so leid, dass ich den Stuhl kaputt gemacht habe. Er war so ausgezeichnet gearbeitet.“
    Bernts Wangen röteten sich. Schmeichelei funktionierte bei Männern immer.
    Torben lachte. „Du meinst wirklich, der Stuhl war gu…“
    Ein Stoß an die Schulter brachte den jüngeren Bruder zum Schweigen.
    „Ich war so viele Tage unterwegs und habe so viele interessante Dinge gesehen, aber diese Hütte ist …“
    Der Ärger über seinen Bruder, der auf Bernts Stirn gestanden hatte, verflog. „Wir haben unser Land nicht verlassen, seit …“ Er zögerte, und seine braunen Augen verdüsterten sich. „Na ja, schon sehr lange. Was ist da draußen?“
    Das war wirklich merkwürdig. Sie wusste nicht, wie lange sie unterwegs gewesen war, aber es mussten schon einige Tage gewesen sein, und sie war nie einem anderen Menschen begegnet. Osborn hielt sich und seine Familie anscheinend schon einige Zeit vor der Zivilisation versteckt. Warum?
    Bernt sah jetzt mehr wie ein Junge aus als wie ein junger Mann. Sie hatte ihn. Jeder Junge hatte einen Sinn für Abenteuer.
    „Die Welt da draußen ist magisch.“
    Torben sah sie scharf an. „Du hast Magie gesehen?“ Sie senkte ihre Stimme und beugte sich vor, als wollte sie ihm ein großes Geheimnis anvertrauen. „Ich habe selbst Magie in mir“, verriet sie ihm.
    „Zeig es mir“, verlangte er.
    Jetzt hatte sie auch ihn. Sie musste seine Neugierde nur lange genug aufrechterhalten, bis ihre Magie wiederkehrte.
    Sie streckte die Arme über den Kopf aus. „Oh, das würde ich nur zu gern.“ War da zu viel Zögern in ihrer Stimme? „Aber es scheint, als müsste ich mich auf den Weg machen.“ Sie ging einige Schritte auf die Tür zu.
    „Oh, aber …“
    „Vielleicht kannst du noch ein wenig länger bleiben.“
    Sie ließ ein Lächeln aufblitzen. „Ihr habt etwas von Kleidung gesagt.“
    „Und wir haben auch was gegen die Schmerzen von deinen Schnittwunden und den Sonnenbrand.“ Die Jungen rannten davon. Bernt wühlte in einer alten Holztruhe am Fenster, und Torben verschwand in der Schlafkammer. Sie kehrten beide mit abgetragenen, aber sauberen Hosen und Hemden zurück – die etwa drei Nummern zu groß waren. Aber wenn sie aus irgendeinem Grund wieder in den Wäldern umherwandern musste, würde der grobe Stoff sie vor der Sonne und den Zweigen schützen.
    „Erzähl uns, was du gesehen hast“, drängte Torben sie.
    Was könnte ihn noch interessieren außer ihrer Magie? Sie selbst konnte man immer mit Essen ködern. „Mein Lieblingstag ist der Markttag. Alle Händler und Bauern bringen ihre Waren und stellen Stände auf. Natürlich gibt einem jeder kleine Kostproben, damit mandort kauft. Einmal den Gang entlanggegangen, und man ist satt.“ So hatte es ihr jedenfalls eines der Dienstmädchen erzählt, das ihr beim Ankleiden half. Ihre Eltern hätten es ihr nie gestattet, auf den Markt zu gehen. Also hatte sie etwas gemeinsam mit diesen zwei Brüdern, die sich danach sehnten, etwas Neues und Aufregendes zu erleben.
    „Was für Essen?“ Torben leckte sich die Lippen. „Hier gibt es immer nur Haferbrei und Fleisch. Verbranntes Fleisch.“
    „Verkohlt“, fügte Bernt hinzu. „Osborn ist kein sehr guter Koch.“
    „Und wenn wir uns beschweren, müssen wir es selbst machen. Kannst du kochen?“
    Sie hatte noch nie gekocht, sie wusste nur, wie man die Küchenhilfen beaufsichtigte. „Am liebsten mag ich Eintopf.“ Das war keine Lüge. Sie hatte ja nicht gesagt, dass sie ihn selber zubereitete. „Sämig, mit viel Gemüse und frisch gebackenem Brot.“
    Beide Jungen schlossen die Augen und stöhnten vor Wonne.
    „Aber auf dem Markt gibt es nicht nur die Stände. Es wird gesungen, und es gibt fahrende Akrobaten und Minnesänger und tanzende Bären.“
    Bernts Gesicht verzog sich wütend. „Bären sollten nicht tanzen.“
    Sie hatte vergessen, dass sie im Land von Ursa war. „Das war nur ein Mal. Ich würde euch gern mehr erzählen, aber ich muss mich jetzt umziehen und mich auf den Weg machen, ehe es dunkel wird.“
    Torben

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