Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)
allerdings … Sie roch nach Osborn, wie warme Kastanien. Sie atmete tief ein, rieb die Seife zwischen den Händen, bis sich genug Schaum gebildet hatte, und begann, seinen Duft auf ihrem ganzen Körper zu verteilen.
Osborn verbrachte den Rest des Tages damit, sie sich beim Waschen vorzustellen. Wie sie ihre Schuhe auszog. Ihr Hemd. Ihre Hose. Wie die untergehende Sonne auf ihrer nackten Haut glänzte. Auf ihrem Haar. Er stellte sich vor, wie sie mit einem nassen Lappen ihre Haut befeuchtete, seine Seife nahm und an ihren Armen entlangstrich. Über ihre Brüste. Ihren Bauch hinab. Zwischen ihre Beine.
Er malte sich aus, wie er hinter sie trat, seine Kleider auszog und nackt bei ihr stand. Er spürte die schlüpfrige Seife und ihre weichen Hände auf seiner Brust, auf seinem Rücken und an seinem Schwanz. Er war in Rekordzeit einsatzbereit. Sie würde ihre Hände an seinem Schaft auf und ab gleiten lassen und ihm dabei die Zunge in den Mund schieben. Die Bewegungen von Händen und Zunge passten sich einander an. Sie spülte die Seife ab und sank auf die Knie, küsste seine Spitze, leckte den Schaft entlang und nahm ihn dann vollkommen in den Mund.
Er stöhnte. Seine erotische Fantasie brachte ihn fast zum Höhepunkt. Er wurde noch wahnsinnig. Sie musste aus seiner Hütte verschwinden. Aus seinem Leben.
Aber wie konnte er sie vertreiben, wenn er sie mehr wollte als fast alles andere im Leben?
Später am Abend hatte sie sich wieder vor der Feuerstelle zu einem Ball zusammengerollt. Die Decke lag zu ihren Füßen, und er hockte sich hin, um Breenas schlanke Gestalt zuzudecken. Ihr Haar war noch feucht, aber vor dem Feuer würde es bald trocknen. Sie zitterte. Bestimmt friert sie . Er legte sich neben sie und zog sie eng an seine Brust. Wie ihre weichen Kurven sich seinem Körper anpassten, war süße, süße Folter. Eine, die er gern wieder und wieder durchleiden wollte.
Breena roch frisch und sauber und … ein wenig nach ihm. Nach seiner Seife. Er legte ihr besitzergreifend einen Arm um die Taille. Sie kuschelte sich im Schlaf an ihn, als wäre es ganz selbstverständlich. Als wäre sie da, wo sie sein sollte.
Er legte das Gesicht an ihr Haar, und die feinenSträhnen fielen auf seine Wange. Breena sollte nicht wie ein Mann riechen. Und er sollte sie nicht in den Armen halten. Mehr wollen. Mehr brauchen. Nur einige Augenblicke wollte er sich noch gestatten. Dann würde er aufstehen, in sein Schlafzimmer gehen und die Tür hinter sich schließen. Fest.
9. KAPITEL
B reena sah in Gedanken eine Tür vor sich. Zwei Türen. Die zweite war neu. Bedrohlich. Die erste stand da wie immer, doch sie zu öffnen und hindurchzuschreiten war verboten. Trotzdem ging sie darauf zu und lehnte sich gegen den verschlossenen Eingang. Sie sehnte sich danach, einzutreten. Tage waren vergangen, seit sie das letzte Mal die Schwelle übertreten und dort Lust erfahren hatte. Und Leidenschaft.
Aber sie durfte nicht eintreten.
Sie wandte sich der zweiten Tür zu. Anders als das erste Portal war dieser Eingang reich verziert. Abgegriffene Schnitzereien in der alten Sprache von Elden zierten die Mahagonitür. Edelsteine, Rubine, Saphire und Diamanten waren in den Knauf eingelassen. Für viele wäre es der begehrenswerteste Eingang der Welt gewesen. Nicht für sie. Sie sah sich noch einmal nach der schlichten Tür um, aber dort lag ihr Weg nicht. Er war ihr versperrt.
Sie nahm sich zusammen und sah noch einmal auf die Tür, die eigentlich einladend wirken sollte. Ein scharlachroter Nebel schien sie von allen Seiten zu umgeben. Die Farbe des Blutes. Breena wollte nicht hineingehen. Wollte nicht wissen, was sie dahinter finden würde, sobald sie den juwelenbesetzten Knauf drehte.
Und doch war es ihr Schicksal.
Ihre Finger zitterten, als sie nach dem Knauf griff und ihn drehte. Erstickender Hass schlug ihr entgegen. Ihre Beine gaben nach, und sie wollte umkehren,aber sie wusste, das war nicht möglich. Also nahm sie sich zusammen und trat ein.
Sie war in der großen Halle ihres Zuhauses in Elden. Wunderschöne Wandteppiche hingen an den Wänden, und dicke Wachskerzen erleuchteten wie immer den Raum. Aber statt des freundlichen Geplauders der Menschen, des geschäftigen Umhereilens der Diener und des Lachens von König und Königin vernahm sie nur Leid. Das Wimmern der Verwundeten. Die ängstlichen Schreie von jenen, die man zurückgelassen hatte und die von unaussprechlich schrecklichen Kreaturen zusammengetrieben wurden. Der Gestank nach
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