Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)
Übertragungskanäle, wir haben bisher vergeblich versucht, die Sendung zu unterbrechen, sie müssen einen Weg gefunden haben, unsere Sicherheitssysteme zu überbrücken.«
Anath war aufgesprungen und zwängte sich in ihren Kampfanzug.
»Dann schaltet doch endlich die Störsender ein, ihr Idioten«, schrie sie den Mann an.
»Haben wir schon versucht, ohne Erfolg, sie haben es irgendwie geschafft, sie zu kompensieren. Vermutlich phasenverschobene Ausgleichsmodulation, jeder Pegelwechsel wird augenblicklich ausgeglichen. Sie müssen sich in unser System eingeklinkt haben, wir sind gerade dabei, die entsprechenden Suchroutinen zu aktivieren.«
Anath startete das Alarmprogramm. Im selben Augenblick würden Hunderte Soldaten ihre Kampfanzüge an sich reißen, zu den Sammelstellen stürzen und dort auf weitere Befehle warten.
»Alle Einheiten zum Diamantpark Hotel, Gebiet großräumig absperren, niemand darf den Bezirk ohne meine ausdrückliche Erlaubnis verlassen. Ein jeder, der es trotzdem versucht, wird sofort erschossen«, benachrichtigte sie ihre Unteroffiziere über die Arme internen Alarmfrequenzen.
»Und noch etwas, vergesst das Kanalnetz nicht«, fügte sie hinzu.
Sie war schon längst in ihrem Kampfkopter, der in ständiger Bereitschaft auf dem Dach stand und zum Diamantpark unterwegs, als die ersten Bereitmeldungen ihrer Staffelführer eintrafen.
Nadina Donei meldete sich über ihre Privatfrequenz, ihr Gesicht wurde auf dem Helmdisplay eingeblendet.
»Ich nehme an, du bist auf dem Weg zum Diamanten«, sagte sie, »meine Truppen sind alarmiert, wir treffen uns am Osttor, hast du irgendwelche Vorschläge?«
»Das Kanalnetz muss abgeriegelt werden, ich nehme an, diese Ratten werden versuchen, durch den Kanal zu flüchten, deine Leute sollten das möglichst verhindern.«
»In Ordnung, das war auch mein erster Gedanke. Ich werde die entsprechenden Befehle geben, sehen uns am Osttor.«
Nadinas Bild verschwand, vor ihr tauchte der Hotelkomplex auf, sie wies den Piloten an, etwas tiefer zu gehen. Um keine Sekunde zu früh, eine Rakete verfehlte knapp ihr Ziel.
»Ghosts«, sagte der Pilot, »es war eine unserer Eigenen, bloß ein wenig modifiziert und so unsichtbar für unsere Ortungsgeräte. Da müssen Profis am Werk gewesen sein.«
»Ach, nein. Darauf wäre ich nie gekommen«, dachte Anath, »alleine, dass sie problemlos in das sicherste Hotel der Stadt eindringen und von dort eine Livesendung auf allen Kanälen übertragen, sagt schon genug über ihre Fähigkeiten aus.«
»Gehen sie dort im Park runter und übermitteln sie diese Neuigkeit den Anderen«, befahl sie dem Piloten.
»Sie sprang aus dem Kopter und ging zu Nadina, die sie schon erwartete.«
»Gratuliere Anath, deine Truppen waren wieder mal die schnellsten«, wurde sie von ihr begrüßt.
»Wie sieht’s aus«, fragte Anath.
»Dieser Bezirk ist hermetisch abgeriegelt, nicht mal eine Maus könnte ungesehen an uns vorbeischleichen«, antwortete Nadina.
»Eine Maus vielleicht nicht, doch diesen Ratten da drinnen«, sie deutete auf das Hotel, »ist alles zuzutrauen.«
»Da muss ich dir leider recht geben, wir haben hier draußen zwar alles unter Kontrolle, doch kann ich mir nicht vorstellen, dass wir da rein kommen, ohne das Gebäude dem Erdboden gleichzumachen, wäre nicht gerade die beste Werbung für uns.«
Anath schüttelte ungläubig den Kopf.
»Das ist doch nicht dein Ernst, um dieses riesige Gebäude zu halten, benötigen sie doch mindestens dreihundert Mann. Das ist nicht ihre Art, bisher beschränkten sie sich doch auf Kommandos mit maximal zehn, zwölf Mann, Angriff und schnellstmöglicher Rückzug. Das hieße ja, wir haben ihre Fähigkeiten bei Weitem unterschätzt.«
»Sieht ganz danach aus, sie scheinen ihre Taktik geändert zu haben, sind zum Großangriff übergegangen, weiß der Teufel warum.«
»Und gerade an einem Tag, wo sich anscheinend die gesamte Regierungsspitze in diesem Bumshotel zusammengefunden hat. Neun Regierungsmitglieder wurden schon hingerichtet, von ihren Opfern hingerichtet, eine schöne Bescherung.«
»Ricoh?«
»Möglich wär’s. Wenn’s so ist, hat er sich verdammt schnell bei ihnen eingelebt.«
»Übertragen sie immer noch?«
»Ja, nicht mal Energieabschaltungen in den Relaisstationen haben etwas bewirkt, sie haben einfach andere Energieversorgungen draufgeschaltet. Sie müssen eine Armada an qualifizierten Technikern haben, um so etwas zustande zu bringen. Ich habe befohlen, die Verteiler von
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