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Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeamy Lee
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inneren plappermäulchen diese ortsänderung wahrgenommen.
    ich strebte dem mittelpunkt einer wohlbekannten regenbogenfarbigen spirale zu, die mich kurz darauf in »meinem« sonnensystem ausspuckte.
    »na, fein. bitte lasst mich das nicht noch mal durchmachen, ich hab’ einfach keine lust dazu. ich möchte nicht mehr gott spielen, ist mir viel zu langweilig. ich will nicht in einem dieser billigen zeitschleifen sf-storys gefangen sein und verzweifelt einen ausweg suchen müssen. bitte erlaubt mir, hier einfach aus der geschichte auszusteigen und etwas intelligenteres zu tun. ja?«
    »warum verschlägt es mich ausgerechnet hierher? das universum ist so unendlich groß und ich muss immer genau an diesem stinklangweiligen ort landen.«
    stimmen waren plötzlich in meinem gehirn.
    (ja, ich weiß, da spricht immer irgendwer, doch diese hier waren mir fremd.)
    eigentlich waren sie doch nicht so fremd, sie ähnelten denen thots und hastors.
    also hatten sie nach mir gesucht und göttin mutter erde sei es gedankt auch gefunden.
    ich wollte ihren rufen folgen, doch eine kraft, die gewissermaßen aus dem nichts gekommen war, hinderte mich daran. ich konnte die energielinien wahrnehmen, die meinen geist umspannten, wie ein gespinst aus feinsten seidenfäden und ihn unaufhaltsam in die unendlichkeit zogen. ich kämpfte krampfhaft gegen sie an, doch je mehr ich mich anstrengte, umso stärker wurde die sogwirkung.
    mir war, als hinge ich an einem riesigen gummiseil, das mich, sobald ich loslassen würde, unausweichlich in eine bestimmte richtung katapultieren würde.
    in meiner verzweiflung bemerkte ich zuerst gar nicht, dass noch eine andere stimme in mir war. sie war nur sehr leise zu vernehmen, als sei sie tausende lichtjahre und hunderttausende jahre von mir getrennt.
    »komm’ zu mir, ich brauche dich. bitte.«, flüsterte sie in einem fort, wie eine schallplatte mit einem kratzer.
    »was geht hier vor sich? ist es diese stimme, die eine solch’ magische anziehungskraft auf mich ausübt? soll ich ihr folgen?«
    »nein.«
    »ja.«
    »ihr seid mir eine große hilfe. entscheidet euch, außerdem glaube ich nicht, dass ich mich noch lange halten kann.«
    »worauf wartest du dann noch? ich bin ein neugieriger typ und folgen wir der stimme nicht, werden wir nie erfahren, was sich hinter ihr verbirgt.«
    ich beschleunigte von null auf unendlich in einer nicht existierenden kleinen zeiteinheit, begleitet von einem lang gezogenen angstschrei einer meiner mitreisenden passagiere. mein körper hätte sich todsicher in seine elementarteilchen aufgelöst. gott sei dank bestand ich zu diesem zeitpunkt aus nichts, fast nichts, nur aus reinster, wenn man so wollte, geistesenergie.
    mein planetensystem hatte ich schon lange aus den augen verloren, es war untergetaucht in einem ozean aus bunten schlieren, ich war teil eines alles umfassenden kaleidoskops. flammende blitze in rasanter abfolge und blendender helligkeit begleiteten mich auf dem flug ins ungewisse.
    und dann geschah das völlig unerwartete. ich raste auf die erde zu. sie löste sich aus dem farbgewirr, wurde zu einem bezugspunkt im meer der schattenhaftigkeit.
    »das gibt’s doch nicht. was soll das nun wieder?«
    ich tauchte in ihre atmosphäre ein und sauste über ein leuchtend blaues meer. ich hielt geradewegs auf europa zu, das wirkliche europa, so wie ich es kannte.
    »ich muss wohl schon wieder träumen. war ich im pilotensessel eingenickt?«
    eine talsenke tauchte vor mir auf, ein tal, das ich sehr gut kannte. ich war dort aufgewachsen.
    unter mir lag mein heimatdorf. ich raste mit unverminderter geschwindigkeit darüber hinweg, auf eine niedrige, bewaldete hügelkette zu, flog knapp über den baumwipfeln auf einen dieser sanften hügel zu und umrundete ihn einige male. unter mir konnte ich ruinen einiger alter bauwerke erkennen, zeugen einer längst in den strömen der zeit untergegangenen kultur.
    »was tu’ ich hier? suche ich etwas?«
    ich kannte diesen ort sehr gut, war ich doch hunderte male hier gewesen und hatte tatsächlich nach etwas gesucht, nach der besonderheit dieser stätte. nach kräften, die im verborgenen wirkten, waren doch an diesem ort kultstätten einer einst in ganz europa und wahrscheinlich darüber hinaus verbreiteten zivilisation gelegen.
    ich näherte mich wieder dem hügel, diesmal von der ostseite her und tatsächlich, jetzt konnte ich zwei gestalten erkennen, die in meine richtung blickten. sie standen auf einem felsvorsprung, der wie eine

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