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Die Treppe im See: Mystery-Thriller (German Edition)

Die Treppe im See: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Die Treppe im See: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald Malfi
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Keller geschafft haben, genauso wie Kyles Sachen in der Garage verwahrt worden waren.« Er fuhr mit dem Daumen über die Kante seines Bierglases. »Und euer Haus hat keine Garage.«
    »Shit«, fluchte ich. Zum zweiten Mal in weniger als fünf Minuten hebelte Adam meine Auffassung von Wirklichkeit aus den Angeln. Dabei war der Bastard noch betrunkener als ich. »Schätze, da ist was dran. Von dieser Warte aus habe ich es noch gar nicht betrachtet.« Das Kribbeln in meinem Bauch flaute rapide ab. Die Begeisterung, mit der ich über die fiktiven Dentmans geschrieben hatte, schien zu verebben oder zusammenzuschrumpfen, und ich befürchtete, der Nebel der Schreibblockade ziehe erneut auf und hülle mein Konstrukt ein.
    »Trotzdem …« Adams Stimme verklang.
    »Was?«
    »Nun«, hob er an und versuchte – so zumindest fasste ich es auf –, sich seines angeschlagenen Zustandes zum Trotz vorsichtig fortzutasten. »Selbst wenn es sich nicht um das Zimmer des Jungen handelt, bleibt eine Frage offen.«
    »Und die wäre?«
    »Wozu diente der Verschlag?«
    Das musste ich zunächst auf mich wirken lassen, Adam offenbar auch, denn er schwieg mehrere Sekunden lang.
    »Leute«, unterbrach Tooey im Vorbeigehen am Tresen. Er zwinkerte uns verstohlen zu. »Alles klar bei euch?«
    Ich hob eine Hand. »Bestens, danke.«
    Hinter uns fütterte jemand die Jukebox für Johnny Cash.
    »Ich muss dir etwas gestehen«, sagte ich schließlich nach einer zu langen Schweigeperiode. Ich erzählte Adam davon, wie ich meine alten Aufzeichnungen weggeworfen hatte, die frühen Ergüsse zu Kyles Tod aus der Zeit kurz nach unserem Umzug nach London. »Damals begriff ich es nicht so recht, aber jetzt glaube ich, klickt es allmählich.« Ich wartete auf Adams Antwort; wenigstens hätte er fragen können, was mich schlussendlich zu diesem neuen Bewusstsein gebracht hatte, doch er sagte kein Wort. Also räusperte ich mich einmal mehr und fuhr fort: »Es lag daran, dass ich mich nach Mutters Beerdigung und unserem Streit elend fühlte. Ich habe mich schäbig benommen und war weder dir noch Beth gegenüber sonderlich fair, geschweige denn, dass ich Jodie damit einen Gefallen getan hätte.«
    Er starrte wieder beharrlich auf sein Bier. »Oder dir selbst, nicht wahr?«
    »Ich warf die Notizbücher weg, weil ich dachte, so einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen zu können.«
    »Und? Funktionierte es?«
    Mein Kopf fühlte sich knallrot und heiß an, wie glühende Asche. Ich schaute in den Spiegel, nur um sicherzugehen, dass kein Schweiß auf meiner Kopfhaut verdampfte.
    »Hat es geklappt?«
    »Ich hasse es, das jetzt zu sagen.«
    »Wieso?«
    »Weil es geklappt hat. Es widert mich regelrecht an, dies zuzugeben, aber während der Zeit in London habe ich fast überhaupt nicht an Kyle gedacht. Ich erinnere mich sogar an einen Zeitungsbericht über ein kleines Mädchen, das in Highgate Ponds ertrunken war. Beim Lesen sagte ich mir noch: Ach ja, ich vergaß, das Gleiche ist Kyle zugestoßen. « Ich rieb meine Augen; die Finger waren vom Bier klebrig. »Oh Gott, ich höre mich ätzend an.«
    »Du suchst bloß einen Mittelweg«, erwiderte Adam und trank ein weiteres Glas leer. »Die Antwort besteht darin, dich einerseits nicht selbst zu verurteilen und ein Leben im Kummer zu fristen, andererseits aber auch nicht zu verdrängen, was geschehen ist.« Er schaute auf seine Uhr. »Wir sollten aufbrechen. Es ist schon spät.«
    Beinahe hätte ich ihn am Handgelenk gepackt und die eine verbliebene Frage gestellt, die mir schon seit Tagen auf den Lippen brannte: Glaubst du an Geister? Bevor ich mich jedoch dazu hinreißen ließ, wurde mir blitzartig klar, wie absurd es geklungen hätte, also behielt ich es weiterhin für mich.
    Ohnehin weiß alle Welt, wo die Toten hinkommen – unter die Erde.
     
    Als ich in jener Nacht nach Hause zurückkehrte, schlief Jodie bereits. Es war bitterkalt im Haus, also legte ich eine zusätzliche Decke über sie und küsste ihre Wange. Sie regte sich und brummelte, wobei eine ihrer Hände unter den Laken herausrutschte und meinen Arm packte. Sie drückte zu.
    »Wollte dich nicht wecken«, flüsterte ich von der Bettkante aus.
    »Hmmm«, summte sie schläfrig. »Macht nichts. Legst du dich zu mir?«
    »Noch nicht.«
    »Willst du was Witziges hören?«
    »Sicher«, beteuerte ich nach wie vor wispernd.
    »Kurz bevor du zurückgekommen bist, war ich auf dem Klo.«
    »Hast nicht zu viel versprochen«, entgegnete ich, indem ich ihren

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