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Die Treue Des Highlanders

Die Treue Des Highlanders

Titel: Die Treue Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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das Knie und senkte dankend den Kopf.
    Am dritten Mai riss Trompetenschall Anna aus einem leichten Schlummer. Sie wusste immer noch nicht, was mit ihr geschehen sollte, denn es hatte sich seit Tagen niemand mehr um sie gekümmert. Der Mann, der ihr kommentarlos durch eine Klappe in der Tür Wasser, Brot und manchmal eine dünne Gemüsebrühe reichte, war entweder taub und stumm, oder er wollte auf Annas Fragen keine Antwort geben. Sie schaute aus dem vergitterten Fenster, von dem sie einen Teil der High Street überblicken konnte. Links und rechts der Straße drängten sich die Bürger der Stadt, während sich ein pompöser Zug von der Burg aus auf Holyrood zubewegte. Obwohl Hunderte, wenn nicht sogar Tausende versammelt waren, lag eine eigenartige Stille über der Szenerie. Die Menschen blickten sich gegenseitig mit verkniffenen Gesichtern stumm an, in vielen Augen stand Zorn, und so mancher ballte die Hände zu Fäusten und schüttelte sie drohend. Jetzt erkannte Anna, wer da in die Stadt einritt, und ihr stockte der Atem. Auf einem weißen Zelter, in ihre besten Gewänder gekleidet, saß Maria Stuart und blickte froh und hoffnungsvoll in die Runde. Offenbar entging ihr die ablehnende Haltung des Volkes, oder sie wollte sie nicht sehen, denn Maria rief mit glockenheller Stimme: »Es geht mir gut, ihr lieben Leute. Der Herzog wird mit seiner Ehre für meine Entführung einstehen und vor dem Altar seinen Fehler wieder gutmachen.«
Ein Raunen ging durch das Volk. Direkt unter Annas Fenster rief ein Mann: »Hure! Metze! Eine Dirne hat es nicht verdient, über uns zu herrschen!«
Anna wusste nicht, ob Maria die Worte tatsächlich nicht gehört hatte oder sie nur ignorierte. Neben ihrem Pferd schritt der Earl von Bothwell. Zwar hielt dieser demütig den Kopf gesenkt, und die Tatsache, dass er neben Maria zu Fuß ging, sollte dem Volk seine Unterwerfung demonstrieren, trotzdem drückte die Körperhaltung Triumph aus. Dann erkannte Anna einen Mann unter den Reitern, die dem Zug in gebührlichem Abstand folgten.
»Duncan!«, schrie sie aus Leibeskräften und rüttelte verzweifelt an dem massiven Gitter. »Duncan, hier bin ich!«
Duncan hatte ihren Ruf gehört und sah auf. Sein Herz tat einen Sprung, und eine Welle der Zärtlichkeit schoss durch seinen Körper, als er Anna hinter dem Fenster des Stadtgefängnisses erkannte. Sie lebte! Anna lebte noch, aber jeder wusste, dass hier nur Menschen eingesperrt wurden, über die John Knox persönlich wachte, und der Fanatiker kannte keine Gnade, wenn es um seine Ansichten ging. Duncan lenkte sein Pferd durch die Menge am Straßenrand unter das Fenster und rief: »Geht es dir gut?«
»Nein, ganz und gar nicht! Hol mich hier raus! Knox will mich als Hexe vor Gericht und dann auf den Scheiterhaufen bringen!«
Bevor sie weitere Worte wechseln konnten, wurde Duncan von einer Pike hart in die Seite gestoßen.
»Verschwindet von hier! Es ist nicht erlaubt, mit der Gefangenen zu sprechen!«
Zwei Soldaten drängten Duncan auf die Straße zurück. Er warf Anna einen letzten Blick zu, dann wurde er von den nachfolgenden Reitern weitergeschoben, und Anna verlor ihn aus den Augen.
    Obwohl Duncan nicht mehr unter Anklage stand, war er auch im Holyrood Palast mehr oder weniger ein Gefangener. Er konnte sich zwar tagsüber frei bewegen, aber es wurde ihm nicht erlaubt, den Palast zu verlassen. Jeden Abend drehte sich der Schlüssel in der Tür zu seinem Gemach, ohne dass ihm jemand sagte, was ihm noch zur Last gelegt wurde. Er bekam weder die Königin noch Bothwell zu Gesicht, aber am dritten Abend seines Aufenthaltes setzte sich Claire beim Essen neben ihn.
»Duncan Cruachan, nicht wahr?« Duncan sah sie überrascht an, und sie fuhr flüsternd fort: »Anna ist in der Gewalt von John Knox. Er hält sie für eine Hexe, weil Anna der Königin die Zukunft vorausgesagt hat.«
Duncan nickte. »Ich weiß, aber meine Cousine ist hier oben nicht ganz richtig.« Duncan tippte sich lächelnd an die Stirn. Es war wohl besser, niemandem zu vertrauen, auch wenn Claire mit Anna befreundet war. »Sie bildet sich manchmal ein, in die Zukunft schauen zu können.« Er lachte gekünstelt.
»John Knox sagt, sie habe magische Kräfte«, flüsterte Claire hinter vorgehaltener Hand. »Anna hat sich aber auch mehr als einmal sehr sonderbar verhalten. Was wird man jetzt mit ihr machen? Einzig die Königin könnte ihre Freilassung befehlen, wobei ich bezweifle, dass sich Knox ihren Befehlen beugen wird.«
Duncan zuckte

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