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Die Treue Des Highlanders

Die Treue Des Highlanders

Titel: Die Treue Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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bist. Du hast mir einmal erzählt, dass in deiner Zeit die Leute heiraten, um sich bald darauf wieder scheiden zu lassen, gerade so, wie es ihnen gefällt. Hier aber zählt ein Eheversprechen, es bindet uns für den Rest unseres Lebens aneinander.«
»Nie war ich mir einer Entscheidung sicherer, Duncan. Es stimmt, ich werde auf viele Annehmlichkeiten verzichten müssen, und ich muss dich warnen – es wird vielleicht passieren, dass ich mich bitterlich darüber beklagen werde, nicht heiß duschen zu können, aber dafür erhalte ich etwas, was keine noch so moderne Einrichtung ersetzen könnte.«
»Und das wäre?«
»Ein Leben mit dir, mit deiner Liebe, Zärtlichkeit und deinem Vertrauen. Was könnte es Schöneres auf der Welt geben?«
Gerührt küsste Duncan ihre Lippen und bettete ihren Kopf an seiner Brust. Nach einer Weile, er dachte, Anna sei bereits eingeschlafen, sagte sie allerdings: »Bist du eigentlich reich?«
Er lachte. »Hat das eine Auswirkung darauf, ob du meine Frau werden möchtest?«
»Kein bisschen, aber ich überlege, wie man Glenmalloch etwas ... wohnlicher gestalten könnte. Versteh mich nicht falsch, Duncan, für deine Zeit hast du ein wundervolles Heim, aber ich könnte mir hier und da einige Änderungen vorstellen, die es komfortabler machen.«
»Ein Badezimmer zum Beispiel?«
»Ja, und eine Toilette mit Wasserspülung«, seufzte Anna. »Technisch bin ich allerdings eine Niete ...«
»Eine was?«, unterbrach Duncan.
»Äh ... ein Laie, also jemand, der nichts von Technik versteht, aber ich glaube, gemeinsam müssten wir das hinbekommen.«
Duncan küsste sie auf den Scheitel. »Mach dir wegen Geld keine Sorgen. Was immer du möchtest, ich glaube, ich kann es dir erfüllen. Wirst du auch glücklich sein ohne all die Dinge, die bisher dein Leben bestimmt haben? Ohne die stinkenden eisernen Kutschen, die einen zugegebenermaßen schnell von einem Ort zum anderen befördern, ohne die kleinen Menschen in den Kästen, die euch offenbar Freude bescheren, und auch ohne Wasserfälle im Zimmer und glühende Steine zum Kochen?«
Angesichts seiner Auflistung lachte Anna hell auf. »Was bedeuten all diese Dinge schon, wenn das Herz leer bleibt?«
»Ich liebe dich«, wiederholte Duncan, und seine Leidenschaft erwachte erneut. Das Bauernhaus, in dem die beiden alten Leutchen schliefen, war weit entfernt, und so ließen sie ihren Gefühlen freien Lauf.
    Sie erreichten Glenmalloch am frühen Nachmittag. Zuerst dachte Anna, die Burg würde brennen, denn aus dem Hof stiegen Rauch und Dampf auf, aber Duncan beruhigte sie mit einem Lächeln: »Sieh, uns wird ein ehrwürdiger Empfang bereitet, denn es scheint Waschtag zu sein, und sie putzen das ganze Haus.«
Als sie durch das Burgtor ritten, sah Anna, dass der Rauch von mehreren Feuerstellen, auf denen Kessel mit kochendem Wasser standen, herrührte. In allen wurden Wäschestücke eingeweicht, und rund hundert Menschen eilten geschäftig auf dem Hof umher. Männer trugen in großen Holzschütten die schmutzigen Binsen aus den Räumen und leerten diese auf einen Karren, der später vor den Toren der Burg ins Moor gekippt werden würde.
Helen erkannte die Ankömmlinge als Erste. Inmitten der hektischen Betriebsamkeit wusch sie in einem Eisenkessel Kleider. Die Schürze, die sie sich vor ihr einfaches graues Kleid gebunden hatte, war pitschnass, und wirre, feuchte Haarsträhnen hingen in ihr gerötetes Gesicht. Als sie aufblickte und Anna und Duncan sah, warf sie das Kleidungsstück achtlos auf den Boden, rannte auf die beiden zu und warf sich in die Arme ihres Bruders. »Duncan! Endlich! Wir haben uns große Sorgen um euch gemacht, als Neville gestern ankam und berichtete, ihr wärt auf der Flucht.« Dann umarmte sie Anna, sah ihre Verletzungen und wich erschrocken zurück. »Um Gottes willen, Anna! Was ist geschehen? Neville sagte nichts davon, dass du verletzt worden bist.«
»Das ist auch erst auf der Reise hierher passiert, und es ist halb so schlimm, wie es aussieht«, sagte Duncan schnell. »Später werden wir alles erzählen. Ich wäre dir sehr dankbar, Helen, wenn du für Anna ein Bad bereiten und dich um ihre Wunden kümmern würdest. Sie hat viel erleiden müssen.«
Helen fragte nicht weiter, sondern eilte davon, um alles Nötige zu veranlassen. Eine knappe halbe Stunde später ließ sich Anna in einen Zuber mit heißem, nach Rosen duftendem Wasser gleiten. Obwohl ihr jeder Knochen im Leib schmerzte, besonders die Prellungen, begann sie sich zu entspannen.

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