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Die Trinity-Anomalie (German Edition)

Die Trinity-Anomalie (German Edition)

Titel: Die Trinity-Anomalie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Chercover
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Gedärme heraus.
    Paff!
Mit einem Schuss aus Pats Gewehr explodierte Samson Turners Kopf. Turner war noch nicht umgefallen, da hatte Pat den Lauf schon auf den Mann beim Wagen gerichtet.
    Paff!
Hirnmasse spritzte über den schwarzen Geländewagen.
    Dann sicherte Pat das Gewehr wieder, reichte es Daniel, übernahm das Ruder und warf den Motor an.
    »Lassen Sie die Stange los«, sagte er zu Trinity, der daraufhin die Aluminiumstange, mit der sie ihre Position gehalten hatten, losließ. Pat gab Gas, und der flache Bootsrumpf glitt über die dichte Vegetation des Bayou hinweg. Daniel und Trinity mussten sich in jeder Kurve gut festhalten, und ihr Haar wurde vom Wind zerzaust.
    Wenig später drosselte Pat das Tempo und fuhr auf eine andere, von Gestrüpp überwucherte Landzunge zu, auf der eine alte, mit Zedernschindeln verkleidete Fischerhütte stand. Sie neigte sich zu einer Seite und brach nur deshalb nicht zusammen, weil sie von drei dicken, schräg gestellten Vierkantbalken gestützt wurde.
    Edgar sprang an Land und die Männer folgten ihm. Dann machte Pat das Boot an der Luftwurzel einer Zypresse fest und ging zur Hütte vor. »Mein sicherer Unterschlupf«, sagte er.
    »Sieht aber gar nicht sicher aus«, erwiderte Trinity.
    »Das ist ja der Trick«, sagte Pat, holte ein Schlüsselbund aus der Tasche und bedeutete Trinity, stehen zu bleiben. »Moment.« Er drückte auf die Fernbedienung am Schlüsselbund, und die gesamte Front der Hütte ging hoch wie eine Garagentür.
    Hinter der baufälligen Fassade verbarg sich ein Betonziegelbau mit einem Garagentor aus Metall. Darin stand ein anderer grüner Subaru Forester. Eine Wand war mit großen Metallschränken bedeckt und in einer Ecke stand ein Waffensafe.
    Pat warf Daniel die Schlüssel zu. »In den Schränken findet ihr Kleidung und Wasserflaschen. Ich fahr erst mal nach Hause und räume auf. Wir sehen uns morgen in New Orleans.«
    »Es ist vielleicht noch einer da und wartet auf dich. Oder auch zwei. Wir konnten ja nicht sehen, ob jemand hinten herumgegangen ist.«
    »Die wären schon tot. Wenn mein Verteidigungssystem angestellt ist, kommt keiner lebendig von meinem Grundstück.« Pat lächelte grimmig. »Ich muss jetzt die Alligatoren füttern gehen.«
    »Okay. Ich rufe dich auf dem Handy an.«
    Pat nahm die Pistole von seinem Gürtel und reichte sie Daniel. »Die hast du schon mal benutzt, also weißt du, wie sie funktioniert.«
    Daniel starrte die Waffe in seiner Hand an. Damit hatte er in Honduras drei Menschen getötet.
    Sie fühlte sich besser an, als sie sollte.

66
    »Tim, wir sind schon seit über hundert Kilometern keinem anderen Auto mehr begegnet«, sagte Daniel. »Steck das Ding endlich ins Handschuhfach.«
    »Ach ja?«, sagte Trinity abwesend. »Okay, gut.« Er tat es aber nicht.
    »Oder fummle meinetwegen weiter damit herum, bis du aus Versehen einen von uns erschießt.«
    »Ja, schon gut.« Diesmal legte er die Waffe wirklich weg. »Tut mir leid, ich bin wohl ein bisschen durch den Wind. Ich begreife jetzt erst so langsam, was da passiert ist. Das war … das war ganz schön knapp, was?«
    »Allerdings.«
    Trinity zündete sich eine Zigarette an. »Die sind aber ziemlich übel zugerichtet worden.«
    »Kann man wohl sagen.«
    Dann schwiegen sie eine Weile. Trinity schaltete das Radio an und fand einen Nachrichtensender.
    … Notrufzentralen und Nachrichtenredaktionen im ganzen Land werden mit Anrufen von Leuten überschwemmt, die Tim Trinity gesehen haben wollen. Der letzte Anruf kam, ob Sie’s glauben oder nicht, aus Anchorage, hoch oben in Alaska. Elvis, zieh dich warm an …
 Der Radiosprecher lachte über seinen eigenen Witz.
Da wir gerade vom King sprechen: Derzeit macht ein unscharfes YouTube-Video die Runde, das ein Jogger aus Memphis hochgeladen hat. Angeblich istdarauf Reverend Trinity zu sehen. Und jetzt fahren sogenannte Pilger zu Zigtausenden nach Tennessee …
    Trinity schaltete das Radio aus und schüttelte den Kopf. »Memphis? Was zum Teufel soll ich denn in Memphis?«
    »He, das ist doch gut«, sagte Daniel. »Je mehr Leute denken, du wärst in Memphis, desto besser.«
    Dann schwiegen sie wieder eine Zeit lang. Trinity rutschte nervös auf seinem Sitz herum. »Danny, ich, äh …« Er deutete auf das Handschuhfach. »Ich habe Pat nach der Sache in Honduras gefragt.«
    »Hat er was erzählt?« Daniel hielt seinen Blick auf die Straße gerichtet, aber im Augenwinkel konnte er Trinity nicken sehen. »Gut. Ich erzähl’s nämlich

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