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Die Trinity-Anomalie (German Edition)

Die Trinity-Anomalie (German Edition)

Titel: Die Trinity-Anomalie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Chercover
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hier gegessen. Fünf-, sechsmal im Jahr. Immer wenn er in der Gegend seine Show abzog. Und ich habe gesagt, dass ich einen Chili Dog essen gehe.« Er warf einen Blick auf sein Essen. »Hast du Hunger?«
    »Ich komme um vor Hunger!« Sie strahlte übers ganze Gesicht.
    Er schob ihr das Tablett zu. »Ich habe einfach keinen Appetit.«
    Julia nahm den Hotdog und biss genussvoll hinein. Anschließend hatte sie einen roten Chili-Schnäuzer. »Sehr damenhaft«, sagte sie kichernd. » Hast du eine Serviette?«
    Daniel nahm die Papierserviette von seinem Schoß. Sie war ganz warm.
    Tu’s nicht … tu’s bloß nicht …
    Er langte über den Tisch.
    Tu … es … nicht.
    Und wischte ihr die Chilisoße vom Mund.
    Sein Herzschlag wurde schneller. Da war ein Funkeln in Julias Augen, und als sie die Serviette nahm, schien es, als verweilte ihre Hand länger als nötig auf seiner. Seine Hose wurde zu eng. Er merkte, dass er die Luft angehalten hatte, und zwang sich weiterzuatmen.
    »Also«, sagte Julia, »wer fängt an?« Sie trank etwas Limo und biss ein Stück von dem Hotdog ab.
    »Du isst gerade, also ich.« Er öffnete die Bibel auf der Seite, die er gerade gelesen hatte. »
Wenn dann jemand zu euch sagt: ›Seht, hier ist der Messias!‹, oder: ›Da ist er!‹, so glaubt es nicht! Denn es wird mancher falsche Messias und mancher falsche Prophet auftreten und sie werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten irrezuführen.
«
    »Lass mich raten: Jesus, stimmt’s?«
    »Ja, Jesus. Matthäus 24,23.«
    Julia kaute, schluckte und saugte etwas Limonade durch den Strohhalm. »Und?«
    »Es passt genau. Kapitel 24, Vers 23. Der Unfall mit der Werbetafel. Er hat gesagt, sie würde genau um null Uhr dreiundzwanzig runterkommen, und so war’s auch. Ein Tag hat vierundzwanzig Stunden. Anstatt null Uhr könnte man auch sagen vierundzwanzig Uhr dreiundzwanzig.«
    »Ach, Schatz.« Sie legte ihre Hand auf seine. »Nein, nein, nein, das ist doch Wahnsinn.« Sie lächelte sanft und freundlich und vielleicht auch ein bisschen beunruhigt. »Zahlenmystik? Bitte, ich weiß, so dumm bist du nicht. Und ich sage das in aller Liebe, aber ganz ehrlich, das führt einfach zu nichts.«
    In aller Liebe?
Aber das ist nur so eine Floskel und ihre Stimme klang unverfänglich.
    »Ja … ich weiß. Aber mir fällt einfach nichts anderes ein.«
    Sie nahm die Hand von seiner und griff nach der Apfeltasche.
    »Und wie war die Reise? Was hat dein Boss gesagt?« Sie hielt die Apfeltasche bissbereit vor ihren Mund.
    »Vorsichtig mit der Apfeltasche. Die sind innen kochend heiß. Mein Boss? Also wenn du Gott meinst … Ich warte noch auf eine Antwort. Aber wenn du meinen Vorgesetzten im Vatikan meinst, was der gesagt hat, darüber will ich nicht reden.«
    »Ich dachte, das Problem hätten wir aus der Welt geschafft.«
    »So meinte ich das nicht. Ich will mit
niemandem
darüber reden. Ich will nicht einmal dran denken.«
    Julia legte die Apfeltasche wieder hin und nahm sich die Limonade. »Hast du Lust, spazieren zu gehen?«

    Sie schlenderten die North Avenue entlang, am Football-Stadion vorbei, die Cherry Street hoch und zum Campus des Georgia Institute of Technology, das mit seinen üppig grünen Bäumen und würdevollen Ziegelbauten im krassen Gegensatz zu dem Wahnsinn stand, der sich ein paar Straßen weiter abspielte.
    »Ich versuche seit zwei Tagen am Telefon Liz Doherty zu beschwatzen, Trinitys Türsteherin«, sagte Julia. »Ich zähle ihr all die Gründe auf, warum ich diejenige sein sollte, die ihn interviewt: Ich habe die Sache publik gemacht; ich habe fair über ihn berichtet; ich bin aus seiner Heimatstadt … Ich war sogar versucht, ihr zu sagen, dass ich eine Freundin von dir bin. Aber ich habe mich nicht getraut, ohne vorher mit dir zu reden. Na ja, jedenfalls hat vor einer Stunde mein Telefon geklingelt und er war dran. Nicht einer von seinen Leuten, sondern Trinity persönlich. Zu einem Interview hat er sich nicht bereit erklärt, noch nicht, aber er hat mir gesagt, dass du im Varsity bist und dass er sich Sorgen um dich macht.«
    »Woher wusste er überhaupt, dass du mich kennst?«
    »Keine Ahnung.«
    Daniel zog seine Jacke aus und warf sie sich über die Schulter. »Ich rede mit ihm und sorge dafür, dass du reinkommst und mit ihm sprechen kannst.«
    Julia blieb stehen. »Das musst du nicht.«
    »Ich muss nicht, ich tue es aber. Er kann sich ja nicht für immer verschanzen. Und bei dir kann ich

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