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Die Trinity Verschwörung

Die Trinity Verschwörung

Titel: Die Trinity Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Cumming
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über eine solche Hochzeit, aber Nummer fünfzehn – das SAS Radisson am Schubertring – wusste über alles Bescheid und bat Gaddis um seinen Nachnamen.
    » Peters«, sagte er. » P-E-T-E-R-S . Peters.«
    » Ja, Mr. Peters. Und wann gedenken Sie bei uns einzutreffen?«
    Jetzt nahm Gaddis Schritt zwei seiner Strategie in Angriff. Er brauchte das genaue Datum der Eheschließung und sagte: » Wissen Sie, ob bereits am Donnerstagabend Gäste eintreffen? Oder wäre das zu früh, was meinen Sie?«
    » Am Donnerstag, dem dreiundzwanzigsten, Sir? Lassen Sie mich nachsehen.«
    Die Frage war, ob die Trauung am Freitagnachmittag oder am Samstag stattfand.
    » Mr. Peters?«
    » Ja.«
    » Es ist schwer zu sagen, Sir. Einige Gäste treffen bereits am Donnerstagabend ein, aber die meisten scheinen am Freitag einzuchecken.«
    Also fand der Empfang am Samstag, dem fünfundzwanzigsten, statt. » Ich verstehe«, sagte er.
    Gaddis spielte seine Rolle noch ein paar Augenblicke lang weiter, bat um ein Doppelzimmer für Freitag- und Samstagnacht, aber als er um seinen vollen Namen und seine Adresse gebeten wurde, schob er einen wichtigen Anruf auf einer anderen Leitung vor und kündigte an, die Buchung online vorzunehmen.
    » Selbstverständlich, Mr. Peters. Gerne. Wir freuen uns sehr darauf, Sie bald in Wien begrüßen zu dürfen.«

37
    Zwei Tage später flog Gaddis mit einer Abendmaschine von Heathrow nach Barcelona. Die Passabfertigung ging reibungslos vonstatten, aber er vermutete, dass der SIS Natashas Wohnung unter strikter Observation hielt. Sein Plan war einfach: Er würde ein paar Tage mit Min in Spanien verbringen und dann mit dem Zug nach Österreich fahren. Das Schengener Abkommen machte es möglich, von Barcelona bis Wien zu reisen, ohne ein einziges Mal den Pass vorzeigen zu müssen; Gaddis war zuversichtlich, dass dieser Umstand seine Observation wesentlich verkomplizierte. Es war sein Plan, am Freitagabend früh genug im Radisson einzutreffen, um sich unter die anderen Gäste zu mischen. Er würde sich als Freund der Familie Drechsel ausgeben, den Ort des Hochzeitsempfangs ausfindig machen und am nächsten Tag womöglich in Begleitung einiger neuer Freunde zur Trauung gehen. So könnte er an Robert Wilkinson herankommen.
    Es stellte sich heraus, dass der SIS knapp an Personal war und die Observation des EISBÄRS in Barcelona an zwei ortsansässige Mitarbeiter übertragen musste, die dem britischen Generalkonsulat in der Avenida Diagonal angehörten. Ihre Überwachungsberichte, die direkt an Sir John Brennan in London übermittelt wurden, dokumentierten eine erstaunlich banale Folge von Ereignissen: Besuche auf Spielplätzen oder in Filialen von VIP -Restaurants, schlotternde Strandbesuche bei herbstlichen Wassertemperaturen an der Playa Icaria und Vater-Tochter-Spaziergänge über die Ramblas. Brennan bekam Fotos von Min huckepack auf Papas Schultern oder mit Eiscremetüte beim Verlassen eines Kinos zu sehen. Es gab Belege für einen erhitzten Streit zwischen EISBÄR und seiner Frau in einem Restaurant namens Celler de la Ribera, aber den durfte man als nicht weiter ungewöhnlich nach einer schmutzigen Scheidung abbuchen. EISBÄR schien jegliches Interesse an einer Verfolgung Cranes oder Wilkinsons verloren zu haben.
    Natürlich hatte Gaddis seinen Teil dazu getan, die Damen und Herren beim GCHQ von seiner Geläutertheit zu überzeugen. So hatte er zum Beispiel eine Facebook-Message an Charlottes Ehemann Paul geschickt und ihm mitgeteilt, er habe keinerlei Fortschritte mit Charlottes Buch gemacht und deshalb beschlossen, » es auf die Seite zu legen, jedenfalls fürs Erste«. Per E-Mail traf er für Freitagvormittag den vierundzwanzigsten eine Scheinverabredung mit einem Doktoranden am UCL . Mit seinem regulären Mobiltelefon rief er Holly in London an, beteuerte, wie sehr er sie vermisste, und verabredete sich für Samstagabend mit ihr zum Abendessen im Quo Vadis.
    Auch wenn sich Brennan natürlich der Möglichkeit bewusst war, dass EISBÄR eine ausgetüftelte Falle konstruieren könnte, die in Wien zuschnappen sollte, galt seine unmittelbare Sorge dem Bericht von Christopher Brooke, in dem er seine Begegnung mit Robert Wilkinson schilderte. Insbesondere zwei Absätze alarmierten ihn bis an die Grenze eines Tobsuchtsanfalls:
    VERTRAULICH / WARNSTUFE C / AUS 6 HAW
    … Wilkinson nimmt Bezug auf den Zwischenfall, der ihn aus seiner Sicht zu dem neuseeländischen Exil zwang. Zweifellos macht er den Dienst für den Anschlag

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