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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Menschengedenken unter dem Meeresspiegel lag. Summer und Dirk, die noch kaum begriffen, welch unglaublichen Fund sie hier gemacht hatten, warfen sich einen triumphierenden Blick zu.
    Dann deutete Dirk nach hinten, zum Zugang, der hinaus zum Riff führte. Dort schaltete er die Unterwasserlampe aus, worauf sie einen letzten Blick zurückwarfen, ehe sie auftauchten und alles Weitere denen überließen, die ihnen bald nachfolgen und Fotos aufnehmen würden, auf denen das Relief dann in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit zu sehen war.

25.
    Die
Poco Bonito
ließ die letzten Schlieren des braunen Schlicks hinter sich, als sie am frühen Nachmittag in das algengrüne Flusswasser in der Mündung des Rio Colorado vorstieß. Dicke weiße Wolken hingen am Himmel, die mitunter die Sonne verdeckten, und gelegentlich ging ein kurzer Schauer nieder. Die Mitarbeiter der NUMA standen an Deck und winkten den zahllosen kleinen, mit Außenbordmotoren bestückten Booten zu, die wie ein Hornissenschwarm an ihnen vorübersummten, den Anglern, die stolz die Tarpons, Seehechte und Barrakudas herzeigten, die sie gefangen hatten. Auf einem der Boote ging es besonders hoch her. Die Männer hoben die Bierflaschen, prosteten ihnen zu, als sie das angeschlagene Forschungsboot passierten, und zogen einen Tarpon hoch, der gut und gern einen Zentner schwer war.
    Gunn fuhr langsam, hielt sich mit der
Poco Bonito
auf der rechten Uferseite, um den kleinen Glasfiberbooten nicht in die Quere zu kommen, und achtete genau auf die Bojen. Hinter einer leichten Biegung zog er das Ruderrad eine halbe Umdrehung herum und steuerte an der Rio Colorado Sport Fishing Lodge vorbei auf den Anlegesteg zu, von dem ein befestigter, von Blumen gesäumter Fußweg zu dem großen, inmitten von Palmen stehenden Haus führte.
    »Das sieht ja himmlisch aus«, sagte Renee, als sie die üppige Pracht des Tropenwaldes rund um das Haus betrachtete, das aus Lavagestein erbaut und mit einem ausladenden Dach aus Palmwedeln gedeckt war.
    »Das reinste Anglerparadies«, rief Gunn aus dem Ruderhaus. »Von meinem alten Freund Jack McGee gebaut, den ich seit der Marineakademie kenne. Wenn Sie Fische und Meeresfrüchte mögen, können Sie hier allerlei exotische Speisen ausprobieren. Er hat tausende von Rezepten aus aller Welt gesammelt und etliche einschlägige Bücher darüber geschrieben.«
    Pitt sprang auf den Steg, übernahm die Leinen, die Giordino ihm zuwarf, und schlang sie um die Belegklampen. Von Rechts wegen durften sie sich nicht von ihrem Boot entfernen, bis ihre Papiere von den hiesigen Grenzpolizisten überprüft worden waren, die ihrerseits sichtlich verdutzt waren, als sie die Schäden an der
Poco Bonito
sahen. Renee bot ihr bestes Spanisch auf und erzählte ihnen eine wilde Geschichte, schilderte gestenreich, wie sie einer ganzen Flotte von Rauschgiftschmugglern und Piraten entronnen waren, Halsabschneider samt und sonders, genau wie ihre Vorfahren, die einst die spanischen Kolonien heimgesucht hatten.
    Da sich der Vorfall in nicaraguanischen Gewässern zugetragen hatten, verlangten die Grenzpolizisten keine schriftliche Stellungnahme. Rita Anderson hingegen machte ihnen zu schaffen. Sie hatte keine Papiere bei sich, und da weder Pitt noch Gunn ihretwegen irgendwelche langwierigen Erklärungen abgeben mochten, wurde sie von Renee kurzerhand gefesselt und geknebelt und mit Giordinos Hilfe in eine Staukammer im Maschinenraum verfrachtet. Die Grenzer in ihren schmucken, glatt gebügelten und frisch gestärkten Uniformen überprüften das Boot nur oberflächlich. Den Maschinenraum wollten sie nicht näher in Augenschein nehmen, nachdem sie Giordino gesehen hatten, der dort herumfuhrwerkte und aussah wie James Dean, nachdem dieser in dem Film
Giganten
auf Öl gestoßen war.
    Als die Grenzpolizisten wieder an Land gegangen waren, wandte sich Dodge an Pitt. »Warum behandeln Sie Mrs. Anderson wie eine Kriminelle? Immerhin wurde ihr Mann ermordet und ihre Jacht von Piraten gekapert.«
    »Lass dich von der bloß nicht täuschen«, versetzte Renee.
    Pitt hatte den Blick auf die Grenzer gerichtet, die in ihren Land Rover stiegen und auf einem matschigen, vom Regen aufgeweichten Feldweg davonfuhren. »Renee hat Recht. Mrs. Anderson ist kein Unschuldslamm. Sie steckt bis über beide Ohren in dieser zwielichtigen Sache mit drin. Admiral Sandecker hat sich mit den Behörden in Costa Rica in Verbindung gesetzt, die sich ihrerseits bereit erklärten, sie in Gewahrsam zu nehmen und

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