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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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gewachsen waren, aber der Panzer kam ihr viel zu klein vor, als dass er ihr passen würde. »Wie, um alles in der Welt, ist sie hierher gekommen?«
    »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte Parks. »Als konservativer Archäologe darf ich eigentlich nicht an die Diffusionstheorie glauben – das heißt, an irgendwelche präkolumbischen Kontakte der amerikanischen Ureinwohner mit anderen Völkern der Welt. Folglich muss ich behaupten, dass es sich um eine gekonnte Nachahmung handelt, die von den Spaniern irgendwann nach dem fünfzehnten Jahrhundert hier hinterlassen wurde.«
    Summer runzelte die Stirn. »Das glauben Sie doch selbst nicht?«
    Parks schenkte ihr ein knappes Lächeln. »Eigentlich nicht. Nicht nach dem, was wir hier gefunden haben. Aber solange wir nicht eindeutig nachweisen können, wie diese Artefakte auf die Navidad Bank gekommen sind, werden die Auseinandersetzungen darüber die Prähistoriker in aller Welt in zwei Lager spalten.«
    Summer setzte zu einem weiteren Argument an. »Aber es gab doch in alter Zeit Seefahrer, die den Ozean überqueren konnten.«
    »Niemand behauptet, dass sie es nicht konnten. Die Menschen haben sich mit nahezu allem, was schwimmen konnte, auf den Atlantischen wie auch auf den Pazifischen Ozean gewagt, zum Beispiel mit Booten aus Rinderhäuten oder kleinen, knapp zwei Meter langen Segelbooten. Es ist durchaus denkbar, dass Fischer aus Japan oder Irland von Stürmen auf den amerikanischen Kontinent verschlagen wurden. Selbst wir Archäologen räumen ein, dass es viele merkwürdige Funde gibt, die auf europäische oder asiatische Einflüsse in Mittel- und Südamerika hindeuten. In Europa oder Asien hingegen hat man bislang noch nichts gefunden, das nachweislich in präkolumbischer Zeit über den großen Teich dorthin gelangt ist.«
    »Unser Vater hat Beweise dafür gefunden, dass die Wikinger in den Vereinigten Staaten waren«, wandte Summer ein.
    »Er und Al Giordino haben in Texas Gegenstände aus der Bibliothek von Alexandria entdeckt«, fügte Dirk hinzu.
    Parks zuckte die Achseln. »Dennoch hat man bei Ausgrabungen in Europa oder Afrika bislang keinerlei Artefakte gefunden, die nachweislich aus dem alten Amerika stammen.«
    »Aha«, sagte Summer und setzte zum entscheidenden Stoß an. »Und was ist mit den Nikotin- und Kokainspuren, die man bei der Untersuchung ägyptischer Mumien gefunden hat? Tabak und Kokablätter konnten nur aus Amerika stammen.«
    »Ich dachte mir schon, dass Sie das vorbringen«, sagte Parks schniefend. »Die Ägyptologen streiten sich noch immer darüber.«
    Summer runzelte nachdenklich die Stirn. »Könnte man in den Kammern da unten vielleicht eine Antwort darauf finden?«
    »Mag sein«, räumte Parks ein. »Unsere Meeresbiologen untersuchen noch immer den Bewuchs und die Überkrustungen an den Wänden, und unsere Phytochemiker versuchen anhand der Überreste pflanzlichen Lebens festzustellen, wie lange dieses Bauwerk unter Wasser lag.«
    Summer blickte versonnen vor sich hin. »Könnten sich unter der Überkrustung womöglich Inschriften oder irgendetwas anderes befinden, das unsere Archäologen übersehen haben?«
    Parks lachte. »Die alten Kelten hinterließen weder schriftliche Aufzeichnungen noch bildliche Darstellungen, die Aufschluss über ihre Kultur geben. Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass wir Wandinschriften finden, es sei denn, wir haben uns bei der Datierung von Navinia gründlich geirrt.«
    »Navinia?«
    Parks musterte einen Computerausdruck, auf dem das Gebäude in seinem ursprünglichen Zustand dargestellt war. »Kein schlechter Name, finden Sie nicht?«
    »Kein schlechter Name.« Dirk wandte sich an Summer. »Warum tauchen wir morgen nicht in aller Frühe und suchen die Wände nach Inschriften ab? Außerdem gehört es sich meiner Meinung nach, dass wir der Hohepriesterin ein letztes Mal die Ehre erweisen.«
    »Haltet euch nicht zu lange auf«, sagte Parks. »Der Kapitän hat mir mitgeteilt, dass er mittags die Anker lichten will. Er möchte die Artefakte so schnell wie möglich nach Fort Lauderdale bringen.«
    Als sie das Labor verließen, warf Summer ihrem Bruder einen neugierigen Blick zu. »Seit wann hast du denn sentimentale Anwandlungen?«
    »Mein Wahnsinn hat mitunter Methode.«
    »Ach, als da wäre?«, fragte sie spitz.
    Er erwiderte ihren Blick und schenkte ihr ein schiefes Grinsen. »Ich habe so eine Ahnung, dass wir irgendwas Wichtiges übersehen haben.«
    Jetzt, da sie wussten, wo sie ihre Suche fortsetzen

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