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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Dieselmotoren bestückt, mit denen sie eine Geschwindigkeit von bis zu zwanzig Knoten erreichte, und hatte vier Mann Besatzung und zehn Wissenschaftler an Bord. Alle, die auf der
Sea Yesteryear
gedient hatten, waren stolz auf die Ergebnisse ihrer Forschungen, mit denen sie einen wesentlichen Beitrag zur Geschichte der Seefahrt geleistet hatten. Und jetzt, da die Erkundungen auf der Navidad Bank voranschritten, waren alle Beteiligten zusehends davon überzeugt, dass ihnen die bislang größte Entdeckung bevorstand.
    Zunächst waren sich die Unterwasser-Archäologen, die die steinernen Räume untersuchten, nicht einmal sicher gewesen, ob es sich überhaupt um ein Bauwerk von Menschenhand handelte. Auch die Anzahl der geborgenen Artefakte hielt sich in Grenzen. Bislang war man lediglich auf dem Steinbett, in dem Kessel sowie in der Küche fündig geworden. Aber im weiteren Verlauf der Forschungen stieß man auf immer neue Erkenntnisse und Schätze. So stellten die Geologen im Team zum Beispiel fest, dass das Bauwerk einst auf einem kleinen Hügel gestanden hatte. Das wurde offenkundig, als man vorsichtig den Bewuchs von einem knapp einen halben Quadratmeter großen Stück Wand in der Schlafkammer abtrug und erkannte, dass die Räume nicht aus dem Fels gehauen worden waren, sondern aus Steinen bestanden, die man aneinander gefügt hatte, als die Navidad Bank eine aus dem Wasser ragende Insel gewesen war.
    Dirk und seine Schwester standen im Labor und betrachteten die Artefakte, die man vorsichtig hierher gebracht und in Schalen mit Seewasser gebettet hatte, bevor sie gereinigt und konserviert wurden. Behutsam hielt er einen kostbaren goldenen Halsring hoch, den man auf dem steinern Bett gefunden hatte.
    »Sämtliche Gegenstände, die auf dem Bett und in dem Kessel lagen, gehörten einer Frau.«
    »Dieser Schmuck ist ja weitaus kunstvoller als das meiste, was heutzutage hergestellt wird«, sagte Summer bewundernd, als sich die durch die Bullaugen einfallende Sonne auf dem Gold spiegelte.
    »Eine genaue Datierung kann ich erst vornehmen, wenn ich die in europäischen Archiven lagernden Aufzeichnungen zum Vergleich herangezogen habe. Aber meiner Schätzung nach stammt er aus der mittleren Bronzezeit«, sagte Dr. Jeffrey Parks, ein über zwei Meter großer Mann, der stets gebückt ging und den Kopf nach vorn gereckt hatte wie ein wachsamer Wolf. Er war einst ein hervorragender Basketballer gewesen, der in der College-Auswahl gespielt hatte, dann aber wegen einer schweren Knieverletzung den Sport an den Nagel hängen musste. Stattdessen hatte er Unterwasser-Archäologie studiert und seine Doktorarbeit über versunkene Städte im Meer geschrieben. Wegen seines Fachwissens hatte ihn Admiral Sandecker zu dieser Expedition eingeladen.
    Parks ging an dem langen Tisch vorbei, auf dem die offenen Behälter mit den eingelagerten Artefakten aufgereiht waren, und blieb vor einer großen, an der Wand angebrachten Anschlagtafel stehen, an der über fünfzig Fotos von den Innenräumen des versunkenen Bauwerks hingen. Er hielt einen Moment lang inne und tippte dann mit seinem Bleistift auf eine Reihe über- und nebeneinander gehefteter Fotos, die den Grundriss der Kammern wiedergaben. »Wir haben es hier weder mit einer Stadt noch mit einer Festung zu tun. Neben den Kammern, die Sie entdeckt haben, konnten wir keinerlei weitere Bauwerke erkennen. Vermutlich war es zu seiner Zeit eine Art Herrensitz oder auch ein kleiner Palast, der schließlich zum Grabmal einer hochstehenden Frau wurde. Möglicherweise eine Königin oder eine Hohepriesterin, die so reich war, dass sie eigens Schmuck für sich in Auftrag geben konnte.«
    »Schade, dass nicht mehr von ihr erhalten ist«, sagte Summer. »Nicht einmal Schädelreste. Sogar die Zähne sind verschwunden.«
    Parks verzog leicht den Mund. »Ihre Knochen sind samt den Gewändern schon vor Jahrhunderten verschwunden, kurz nachdem das Bauwerk vom Meer überflutet wurde.« Er ging zu einem großen Foto, das aufgenommen worden war, bevor man die Artefakte von dem steinernen Bett entfernt hatte, und tippte mit dem Stift auf eine Nahaufnahme von dem Bronzeharnisch.
    »Sie muss eine Kriegerin gewesen sein, die Männer in die Schlacht führte. Der Panzer auf dem Foto sieht aus, als wäre er aus einem Stück gefertigt. Er musste über den Kopf gezogen werden, wie ein Pullover aus Metall.«
    Summer versuchte sich vorstellen, wie sie in dem Harnisch aussehen würde. Sie hatte gelesen, dass die Kelten hoch

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