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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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begeistert wirkte.
    Sandecker grinste vergnügt. »Wenn ihr Glückt habt, hört ihr auf dem Weg zum Flughafen noch den ersten Hahnenschrei.«

33.
    Nach der Besprechung fuhr Yeager mit dem Aufzug in sein Reich im zehnten Stock hinab. Er ging mittags nie außer Haus, weil er die fette Küche der einschlägigen Washingtoner Speiserestaurants nicht leiden konnte, sondern hatte stets eine altmodische Brotzeitbox dabei, die Obst und Gemüse sowie eine Thermosflasche mit Karottensaft enthielt.
    Er brauchte immer eine Weile, bis er morgens in die Gänge kam, und konnte sich nicht gleich mit voller Kraft in die Arbeit stürzen. Daher saß Yeager eine Zeit lang da, trank ab und zu einen Schluck Kräutertee, den er sich in der Kochnische neben seinem Arbeitsplatz aufgebrüht hatte, und las das
Wall Street Journal,
um festzustellen, wie sich seine Anlagen entwickelten. Dann legte er die Zeitung beiseite und nahm sich die Abschrift des mündlichen Berichts vor, den Pitt und Giordino übermittelt hatten, nachdem sie ein riesiges Tunnelsystem entdeckt hatten, das quer durch Nicaragua führte. Anschließend überspielte er den Text auf eine Diskette. Dann trank er noch einen Schluck Tee, ehe er Max aufrief.
    Langsam materialisierte sie. Heute trug sie einen kurzen Kimono aus blauer Seide, zusammengehalten von einer gelben Schärpe, auf dessen Rücken blaue Sterne und die Aufschrift WONDER WOMAN prangten. »Wie findest du meine Aufmachung?«, fragte sie mit zuckersüßer Stimme.
    »Wo hast du denn das her?«, fragte Yeager. »Vom abgelegten Ramsch aus der Kleidersammlung?«
    »Ich surfe in meiner Freizeit durch die Internet-Kataloge. Das hier geht auf das Konto deiner Frau bei Neiman Marcus.«
    »Reines Wunschdenken.« Yeager lächelte. Max war ein Hologramm. Sie konnte eigenmächtig nichts bestellen, geschweige denn bezahlen oder gar tragen. Trotzdem versetzte sie ihn mit ihren Launen und ihrer temperamentvollen Art immer wieder ins Staunen. Manchmal meinte er sogar, es wäre ein Fehler gewesen, als er Max nach dem Ebenbild seiner Frau gestaltet hatte.
    »Wenn du mit deiner Modenschau fertig bist, Wonder Woman, habe ich eine kleine Aufgabe für dich.«
    »Ich bin bereit, Meister«, erwiderte sie im gleichen Tonfall wie Barbara Eden in der alten Fernsehserie
Bezaubernde Jeannie.
    Yeager kopierte den Inhalt der Diskette in Max’ Arbeitsspeicher. »Lass dir Zeit, aber sieh zu, was du damit anfangen kannst.«
    Max stand einen Moment lang bewegungslos da. »Was möchtest du denn wissen?«, fragte sie dann.
    »Die Frage lautet, aus welchem Grund Odyssey und die Chinesen vier riesige Tunnel quer durch Nicaragua graben.«
    »Das ist einfach. Dazu muss ich nicht mal meine Schaltkreise warm laufen lassen.«
    Yeager musterte sie. »Woher willst du denn schon eine Antwort haben. Du hast die Sache noch nicht mal untersucht.«
    Max hielt sich die Hand vor den Mund und gähnte. »Das ist kinderleicht. Ich wundere mich stets aufs Neue, dass die Menschen nicht ein bisschen weiterdenken können.«
    Yeager war davon überzeugt, dass ihr Programm fehlerhaft arbeitete. Die Antwort kam zu rasch. »Na schön, ich kann’s kaum erwarten, des Rätsels Lösung zu hören.«
    »Durch diese Tunnel sollen riesige Wassermassen geleitet werden.«
    »Das halte ich nicht unbedingt für eine weltbewegende Entdeckung.« Er hatte das Gefühl, dass sie nicht ganz auf dem Posten war. »Da wir es mit einer Reihe von Tunneln zu tun haben, die von der Karibik zum Pazifischen Ozean führen und mit mächtigen Pumpen ausgestattet sind, bietet sich diese Schlussfolgerung von selbst an.«
    »Ach«, sagte Max und hob den Zeigefinger. »Aber weißt du auch, warum sie diese gewaltigen Wassermassen durch die Tunnel pumpen wollen?«
    »Für eine große Meerwasser-Entsalzungsanlage? Für ein Bewässerungsprojekt? Verdammt, ich weiß es nicht.«
    »Warum sind die Menschen nur so beschränkt?«, versetzte Max unwirsch. »Bist du bereit, Meister?«
    »Wenn du so freundlich sein würdest.«
    »Die Tunnel wurden angelegt, um den Südäquatorialstrom umzuleiten, der von Afrika ins Karibische Meer fließt.«
    Yeager war verdutzt. »Welche Folgen würden sich daraus für Klima und Umwelt ergeben?«
    »Kannst du das nicht erkennen?«
    »Im Atlantischen Ozean ist so viel Wasser, dass es auf ein paar Millionen Liter mehr oder weniger nicht ankommt.«
    »Das ist nicht komisch.«
    »Was denn dann?«
    Max hob die Hände. »Wenn man den Südäquatorialstrom umleitet, sinkt die Temperatur des

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