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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Frachtaufzüge, die er und Giordino bei dem Gerätepark unten gesehen hatten. Trotzdem deutete die Größe der Anlage darauf hin, dass es sich um ein eigenständiges Unternehmen handeln musste, auch wenn eine Verbindung zu den Tunneln bestand. Aber zu welchem Zweck?
    Er richtete das Glas wieder auf das Fabrikgelände, ließ den Blick über die Gebäude und um den Fuß des Vulkans schweifen. Dann hielt er inne, als er hinter einer Reihe von Lagerhäusern ein weitläufiges Hafengelände entdeckte. Die Dächer der Lagerhäuser verdeckten den Blick auf die Kais, aber er konnte vier Frachtkräne erkennen, die sich am blauen Himmel abzeichneten. Und mit einem Mal wurde ihm klar, dass die Anlage auf keinerlei Verkehrsanbindung angewiesen war.
    Dann wurde er unversehens daran erinnert, dass sie noch längst nicht aus dem Schneider waren.
    Zunächst fing der Leuchtturm an zu schwanken und schwingen wie eine Hulatänzerin. Er war, wie er Percy Rathbone erklärt hatte, in Kalifornien aufgewachsen und deshalb an Erdbeben gewöhnt. Vor etlichen Jahren war er im dreißigsten Stock eines Bürogebäudes am Wilshire Boulevard gewesen, als die Erde gebebt und das Haus durchgeschüttelt hatte. Glücklicherweise hatte das Fundament des Hauses auf einem tief in der Erde verankerten Rollenlager geruht, das eigens für solche Ereignisse konstruiert worden war. Das hier fühlte sich genauso an, wenn man mal davon absah, dass der Leuchtturm durchgerüttelt wurde wie eine Palme, die der Wind von allen Seiten zugleich erfasst.
    Pitt drehte sich sofort um und blickte zum Vulkan Concepción, meinte zunächst, er wäre vielleicht ausgebrochen. Doch weder Rauch- noch Aschewolken stiegen aus dem Krater. Er schaute hinab auf den See und sah, dass sich das Wasser riffelte und kräuselte, als werde es von unten erschüttert. Nach etwa einer Minute, die ihm wie eine halbe Ewigkeit vorkam, klang das Beben ab. Giordino war nicht aufgewacht, aber das wunderte ihn nicht weiter.
    Unmittelbar darauf nahte die zweite Gefahr – ein kleines, lavendelfarbenes Patrouillenboot, das von der Insel aus direkt auf den Leuchtturm zuhielt. Die Wachmänner an Bord waren offenbar davon überzeugt, dass ihre Beute in der Falle saß, und fuhren eher gemächlich über das Wasser.
    Die dritte und letzte Gefahr drohte von unten. Vermutlich rettete ihnen lediglich ein kaum vernehmbarer Laut das Leben: ein leises, metallisches Scheppern, das aus dem Schacht drang, der in den Tunnel hinabführte.
    Pitt versetzte Giordino einen leichten Fußtritt. »Wir kriegen Besuch. Anscheinend haben sie unsere Fährte aufgenommen.«
    Giordino war augenblicklich wach, griff in den Overall und zog seine 50er Desert Eagle aus dem Hosenbund. Pitt holte seinen alten 45er Colt aus dem Rucksack.
    Dann kauerte sich Pitt neben den Schacht, ohne sich über den Rand zu beugen, und rief: »Bleibt, wo ihr seid …!«
    Im nächsten Moment kam die Antwort, allerdings nicht ganz unerwartet. Unter ihnen ratterten Schnellfeuerwaffen los, die einen Kugelhagel aus dem Schacht jagten und das Dach des Leuchtturms durchsiebten. Der Beschuss war so heftig, dass Pitt und Giordino das Feuer nicht erwidern konnten, ohne Gefahr zu laufen, dass ihnen die Finger weggeschossen wurden, sobald sie die Hand über den Rand streckten.
    Pitt kroch zu einem der Fenster und zertrümmerte mit dem Griff des Colts die Scheibe. Das Glas war dick, sodass er mehrmals mit aller Kraft zuschlagen musste, bis es zerbrach. Die meisten Scherben fielen ins Meer, aber Pitt streckte rasch den Arm aus und fegte die übrigen Trümmer nach innen. Dann verteilte er sie mit den Füßen rund um den Schacht und kickte sie über den Rand. Laute Rufe und Schmerzensschreie hallten empor, als die Scherben wie ein Schauer aus lauter Rasiermessern in die Tiefe fielen. Die Schüsse verstummten.
    Pitt und Giordino nutzten die Feuerpause sofort, richteten ihre Pistolen nach unten und drückten ab. Die Kugeln prallten an den Betonwänden ab, jaulten kreuz und quer durch den Schacht und richteten Tod und Verderben unter den Wachmannschaften von Odyssey an. Die Schmerzensschreie rissen jäh ab, dann hallten ekelhaft dumpfe Schläge empor, als ihre Leiber auf die tiefer liegenden Leitersprossen prallten und in den Tunnel hinabstürzten.
    »Das dürfte ihnen die Tour gründlich vermasselt haben«, sagte Giordino ungerührt, während er ein neues Magazin einschob.
    »Wir haben noch mehr ungebetene Gäste«, sagte Pitt und deutete auf das Patrouillenboot, das jetzt

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