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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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das?«, herrschte ihn der Pilot an. Er war sichtlich sauer. »Diese Blödmänner haben auf uns geschossen.«
    »Glücklicherweise haben sie schlecht gezielt.«
    »Ich hab nicht mit Scherereien gerechnet, als ich den Charterauftrag übernommen habe«, sagte der Pilot, der das Boot nach wie vor im Auge behielt. »Wer seid ihr zwei, und warum war das Patrouillenboot hinter euch her?«
    »Ihre Passagiere, so wie es in Ihrem Charterauftrag steht«, erwiderte Pitt. »Mein Freund und ich sind von der National Marine and Underwater Agency. Ich heiße Dirk Pitt.«
    Der Pilot nahm eine Hand von den Reglern und streckte sie über die Schulter. »Marvin Huey.«
    »Sie sind Amerikaner. Aus Montana, dem Akzent nach zu schließen.«
    »Beinah. Ich bin auf einer Ranch in Wyoming aufgewachsen. War dann bei der Air Force, wo ich die Dinger zwanzig Jahre lang geflogen habe, aber nachdem mich meine Frau verlassen hatte, hab ich mich hierher verzogen und einen kleinen Charterdienst gegründet.«
    Pitt schüttelte ihm die Hand. Dann musterte er den Piloten kurz. Er war eher schmächtig, hatte schüttere rote Haare mit tiefen Geheimratsecken und hellblaue Augen, die abgeklärt wirkten, so als hätten sie schon viel zu viel gesehen. Er trug ein geblümtes Hemd, ausgebleichte Jeans und Cowboystiefel. Pitt schätzte ihn auf Mitte bis Ende fünfzig.
    Huey warf ihm einen neugierigen Blick zu. »Sie haben mir aber immer noch nicht verraten, was dieser große Abgang sollte.«
    »Wir haben etwas gesehen, das niemand sehen sollte«, antwortete Pitt, ohne näher darauf einzugehen.
    »Was gibt’s denn in einem alten Leuchtturm zu sehen?«
    »Viel mehr, als man von außen meint.«
    Der Pilot war nach wie vor nicht überzeugt, hakte aber nicht weiter nach. »In zirka fünfundzwanzig Minuten sind wir auf unserem Flugplatz in Managua.«
    »Je früher, desto besser.« Pitt deutete auf den Kopilotensitz. »Was dagegen?«
    Huey nickte kurz. »Ganz und gar nicht.«
    »Könnten Sie vielleicht einen kurzen Abstecher über die Fabrikanlage auf der Insel machen?«
    Huey wandte sich kurz um und warf Pitt einen scheelen Blick zu. »Das soll wohl ein Witz sein? Das Gelände wird schärfer bewacht wie jedes Atombombenlager in Nevada. Da komm ich nicht mal fünf Meilen weit ran, ohne dass eine Abfangmaschine aufsteigt und mich davonscheucht.«
    »Was geht dort vor sich?«
    »Keine Ahnung. Die Anlage ist so geheim, dass die Nicaraguaner ihre bloße Existenz dementieren. Anfangs war das nur eine kleine Fabrik, die aber in den letzten fünf Jahren immer weiter ausgebaut wurde. Die Sicherheitsvorkehrungen übertreffen alles. Riesige Lagerhäuser und andere Gebäude, bei denen es sich nach Ansicht mancher Leute um Montagehallen handelt, wurden hochgezogen. Es gibt Gerüchte, wonach es dort Unterkünfte für dreitausend Menschen gibt. Die Einheimischen haben auf der Insel früher Kaffee und Tabak angebaut. Alta Gracia und Moyogalpa, die größten Ortschaften, wurden niedergebrannt, nachdem die nicaraguanische Regierung die Einwohner gezwungen hat, ihr Land zu verlassen, und sie in den Bergen im Osten angesiedelt hat.«
    »Die Regierung muss viel Geld in die Anlage investiert haben.«
    »Davon weiß ich nichts. Aber sie haben Odyssey allerhand Zugeständnisse gemacht, damit die Firma ohne jede Störung ihren Betrieb durchziehen kann.«
    »Hat sich noch nie jemand durch die Sicherheitsvorkehrungen geschlichen?«, fragte Pitt.
    Huey rang sich ein knappes Lächeln ab. »Jedenfalls hat’s keiner überlebt.«
    »Sind die so schwer zu überwinden?«
    »An sämtlichen Stränden der Insel patrouillieren Fahrzeuge mit hochmodernen Überwachungsgeräten. Patrouillenboote umkreisen die Insel, unterstützt von Hubschraubern. Alle Straßen und Wege, die zu dem Komplex führen, werden von Bewegungsmeldern überwacht. Es heißt sogar, die Ingenieure von Odyssey hätten Sensoren entwickelt, die jedes Lebewesen riechen, das sich dem Komplex nähert, und zwischen Mensch und Tier unterscheiden können.«
    »Es muss doch Satellitenfotos geben«, hakte Pitt nach.
    »Die können Sie von den Russen kaufen, aber sie verraten Ihnen nicht, was in den Gebäuden vor sich geht.«
    »Aber es gehen doch bestimmt allerlei Gerüchte um.«
    »Klar, jede Menge sogar. Aber das einzige, das halbwegs zutreffen könnte, besagt lediglich, dass es sich um eine Forschungs- und Entwicklungsanlage handelt.«
    »Sie muss doch einen Namen haben.«
    »Nur bei den Einheimischen.«
    »Und wie lautet der?«, setzte Pitt

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