Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
dürfen.
«
    Dann stieß sie dem Mann, der auf den Altar gefesselt war, den Dolch in die Brust, reckte die bluttriefende Klinge empor und trat zurück, ließ die anderen Frauen vor, die nacheinander ihre Messer in das hilflose Opfer rammten.
    Anschließend stiegen alle wieder hinab, reihten sich unter den steinernen Säulen auf und streckten die blutigen Dolche nach vorn, als wollten sie ein Geschenk darbringen. Danach herrschte einen Moment lang Stille, bis sie wieder ihren unheimlichen Gesang anstimmten. »
Unter den Augen der Götter werden wir siegen.
«
    Dann erloschen die Laserstrahlen und die wirbelnden Lichter, und der heidnische Mordtempel versank wieder in tiefer Dunkelheit.
    In Wirtschaftskreisen war man zunächst wie vom Donner gerührt, als sich tags darauf herumsprach, dass Westmoreland Hall, Inhaber eines der größten Minenkonglomerate der Welt, vermutlich bei einem Badeunfall ums Leben gekommen war. In den Nachrichten wurde lediglich mitgeteilt, dass Hall, der ein paar freie Tage in seinem luxuriösen Strandhaus auf Jamaica verbrachte, spurlos verschwunden war. Hall war wie üblich morgens schwimmen gegangen, vermutlich bis vors Riff hinaus, so wie immer, um sich dann von der Brandung wieder zurück zum Strand tragen zu lassen. Niemand wusste, ob Hall ertrunken, einem Hai zum Opfer gefallen oder womöglich einem Herzanfall erlegen war, da seine Leiche trotz aller Bemühungen von Seiten der jamaicanischen Behörden nicht gefunden wurde.
    Im Nachruf, der in einer neuseeländischen Zeitung veröffentlicht wurde, hieß es:
    Westmoreland Hall, der Begründer eines in Neuseeland ansässigen Bergwerksimperiums, das
über die weltweit größten Vorkommen an Platin und anderen Rohstoffen verfügt, ist vermutlich tot. Hall
war ein zupackender Geschäftsmann, der seine ersten Erfolge verbuchte, als er eine Reihe von Bergwerksgesellschaften aufkaufte, die kurz vor dem Bankrott standen, und sie zu profitablen Unternehmen umbaute, die er beleihen und sich somit weitere Rohstoffvorkommen in Kanada und Indonesien sichern konnte. Hall, der seine Frau vor drei Jahren durch einen Autounfall verlor, hinterlässt zwei Kinder – seinen Sohn Myron, einen erfolgreichen Künstler, und seine Tochter Rowena, die bislang Vizepräsidentin des Unternehmens war und jetzt den Vorstandsvorsitz und die Geschäftsleitung übernehmen wird. An der Wall Street war man zunächst verwundert, als die Aktien der Hall Mining Company um zehn Punkte anstiegen, nachdem sich die Nachricht vom Tod des Firmeninhabers verbreitet hatte. Unter diesen Umständen fällt der Kurs für gewöhnlich eher, doch die Händler verzeichneten starke Aufkäufe durch mehrere unbekannte Anleger. Zudem nimmt man offenbar in Fachkreisen an, dass Rowena Hall ihre Anteile am Unternehmen ihres Vaters an die Odyssey Corporation abtreten wird, nachdem bekannt wurde, dass Mr. Specter ein Angebot unterbreitet hat, das alles übertrifft, was ihr bislang von Konkurrenten geboten wurde. Für Freunde und Angehörige findet am kommenden Mittwoch um 14 Uhr ein Gedenkgottesdienst in der Christchurch Cathedral statt.
    Zehn Tage später stand eine kurze Mitteilung im Nachrichtenteil einer der führenden Wirtschaftszeitungen der Welt:
    Wie heute bekannt wurde, hat Mr. Specter, der alleinige Inhaber der Odyssey Corporation, die Hall Mining Company zu einem bislang unbekannten Kaufpreis von den Erben des verstorbenen Westmoreland Hall erworben. Rowena Westmoreland Hall, die bisherige Vorstandsvorsitzende und Großaktionärin, wird weiterhin für die laufenden Geschäfte des Unternehmens zuständig sein.
    Nirgendwo wurde erwähnt, dass das gewonnene Platin jetzt von der Ling Ho Limited in Beijing aufgekauft und per Schiffsfracht zu einer weiterverarbeitenden Fabrik an der Küste der Provinz Fukien befördert wurde.

37.
    Durch den Wind, der vom Pazifik wehte, war das Wasser auf dem Nicaragua-See leicht kabbelig. Doch die Tide war trotz der Größe des Sees nur minimal, und die Wassertemperatur lag bei angenehmen sechsundzwanzig Grad. Das heisere Surren eines Jet-Ski-Motors drang durch die Stille, die über dem Gewässer lag. Mit über fünfzig Knoten raste er durch die Nacht, weder mit bloßem Auge noch per Radar zu erkennen, da er mit einer Ummantelung aus weichem Gummi versehen war, der die Radarstrahlen absorbierte, ohne ein Echo zurückzusenden.
    Pitt steuerte den Polaris Virage TX, Giordino saß auf dem Rücksitz, und im Stauraum am Bug befand sich der Seesack mit ihrer

Weitere Kostenlose Bücher