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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Nordatlantikströmung beruht auf Unterschieden in Salzgehalt und Temperatur des Meerwassers«, erklärte Yeager. »Warmes, stark salzhaltiges Oberflächenwasser aus den Tropen strömt nach Norden, wo es sich unter der Einwirkung kalter arktischer Meeresströmungen abkühlt und infolge seiner hohen Dichte südöstlich von Grönland absinkt. Man bezeichnet das als thermohaline Zirkulation. Anschließend strömt dieses Wasser nach Süden, wo es sich allmählich erwärmt und wieder an die Meeresoberfläche steigt. Wenn sich der Golfstrom plötzlich abkühlt, könnte diese thermohaline Zirkulation zusammenbrechen. Das wäre die eigentliche Katastrophe, zumal dieser Zustand mehrere Jahrhunderte andauern könnte.«
    »Welche unmittelbaren Folgen würden sich daraus ergeben?«, fragte Sandecker.
    Yeager breitete mehrere Blatt Papier auf Sandeckers Schreibtisch aus und erläuterte die errechneten Daten. »Tod und Zerstörung in einem gewaltigen Ausmaß. Zunächst einmal würden tausende Obdachloser erfrieren oder an Unterkühlung sterben. Aber es könnte auch weitaus mehr Todesopfer geben, wenn es wegen der gewaltigen Nachfrage zu einer Verknappung der Brennstoffvorräte kommt. Der gesamte Schifffahrtsverkehr auf den großen Wasserstraßen käme aufgrund der Vereisung zum Erliegen. Sämtliche Häfen in Ost- und Nordsee würden zufrieren, sodass sie von den Schiffen, die Erdöl und Erdgas, aber auch Millionen Tonnen importierter Nahrungsmittel befördern, nicht mehr angelaufen werden könnten. Die landwirtschaftlichen Erträge würden aufgrund der kürzeren Sommer um etwa die Hälfte sinken, was die Nahrungsmittelknappheit zusätzlich verschärfen dürfte. Zumal wegen vereister Straßen, schwerer Schneefälle und Treibstoffmangels auch der Straßenverkehr zum Stillstand käme. Flughäfen und Bahnstrecken wären über Wochen hinweg lahm gelegt. Die Menschen wären anfälliger für Erkältungskrankheiten, Grippe und Lungenentzündung. Der Tourismus bräche von einem Tag zum anderen zusammen. Die gesamte europäische Wirtschaft würde in den Abgrund gerissen, ohne dass sich ein Ende abzeichnet. Und das ist noch längst nicht alles.«
    »So viel zum französischen Weinanbau oder Tulpen aus Amsterdam«, murmelte Gunn.
    »Was ist mit dem Erdgas, das über Pipelines aus Russland und dem Mittleren Osten geliefert wird?«, sagte Sandecker. »Kann man die Zufuhr nicht steigern, um das Leid zu lindern?«
    »Ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn man die Nachfrage bedenkt. Von der Stromknappheit gar nicht zu sprechen, die durch schwere Winterstürme verursacht werden dürfte. Max schätzt, dass mindestens dreißig Millionen Haushalte in ganz Europa ohne Heizung auskommen müssten.«
    Gunn blickte von seinen Notizen auf. »Du hast gesagt, das wäre noch längst nicht alles.«
    »Wenn spät im Jahr der Frühling anbräche und die Temperaturen steigen, würde das weiteres Elend und noch mehr Zerstörungen auslösen«, fuhr Yeager fort. »Zum Beispiel durch heftige Regenfälle und schwere Stürme. Unter anderem käme es zu gewaltigen Überschwemmungen, da die Flüsse aufgrund der starken Schneeschmelze anschwellen, über die Ufer treten, tausende von Städten und Ortschaften überfluten sowie wichtige Brücken und Millionen von Häusern mit sich reißen würden. Lawinen und Erdrutsche würden niedergehen, ganze Städte unter sich begraben und Verkehrsverbindungen zerstören. Man kann nicht einmal annähernd ermessen, wie viele Menschenleben eine solche Katastrophe fordern würde.«
    Gunn und Sandecker schwiegen eine Zeit lang. Dann ergriff Sandecker das Wort.
    »Warum?«, fragte er kurz und knapp.
    Gunn sprach den Gedanken laut aus, der allen durch den Kopf ging. »Was versprechen sich Specter und die Chinesen von einem derart grauenhaften Vorhaben?«
    Yeager hob hilflos die Hände. »Dazu hat Max noch keine Erklärung geliefert.«
    »Könnte Specter möglicherweise Zugriff auf die Erdgaslieferungen nach Europa haben?«, erkundigte sich Sandecker.
    »Diese Frage haben wir uns auch gestellt und deshalb sämtliche großen Erdgasproduzenten überprüft, die den Kontinent versorgen«, erwiderte Yeager. »Das Ergebnis war negativ. Odyssey ist weltweit an keinem Unternehmen beteiligt, das Erdgas oder Erdöl fördert. Die einzigen Rohstoffe, an denen Specter interessiert ist, sind Platin, Palladium, Iridium und Rhodium. Er gewinnt sie in Südafrika, Brasilien, Russland und Peru, wo er große Lagerstätten und die entsprechenden Hüttenwerke

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