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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Wissenschaftler zufolge ist der zehnte September der richtige Zeitpunkt. Ihrer Schätzung nach wird es etwa sechzig Tage dauern, bis der Golfstrom so weit abgekühlt ist, dass die nördlichen Breiten in grimmiger Kälte erstarren.«
    Die Frau in Gold lächelte und goss sich ein weiteres Glas Champagner ein. »Dann ist ja für alles Sorge getragen.«
    Die andere nickte und hob ihr Glas. »Auf dich, Epona, die du bald schon die mächtigste Frau der ganzen Weltgeschichte werden wirst.«
    »Und auf dich, Flidais, die dies ermöglicht hat.«
    Pitt ging davon aus, dass sich die Büros der Geschäftsleitung unmittelbar unter dem Dach befanden. Die Sekretärinnen und Büroangestellten waren schon vor Stunden gegangen, und die Flure waren menschenleer, als er aus dem Fahrstuhl stieg. Da er den blauen Overall eines Wachmanns trug, kam er mühelos an den beiden Posten vorbei, die ihn kaum beachteten, als er zum Vorraum der Suite ging. Er stellte fest, dass dort keine weiteren Wachen standen, öffnete leise die Tür, trat ein und schob sie hinter sich zu, drehte sich dann um und blieb starr vor Staunen stehen, überwältigt von dem Anblick, der sich ihm bot.
    Dann hörte er aus dem Nebenraum Stimmen und drückte sich zwischen die Wand und einen der schweren lavendelfarbenen Vorhänge, die, mit goldenen Kordeln zuammengerafft, einen Bogendurchgang säumten. Er sah zwei Frauen, die auf einem Sofa saßen, und ließ den Blick kurz durch die protzige Suite schweifen, neben der seiner Meinung nach selbst das eleganteste Edelbordell aussah wie eine Bruchbude im Bahnhofsviertel. Außer den beiden hielt sich hier allem Anschein nach niemand auf. Er trat hinter dem Vorhang hervor, blieb in dem Durchgang stehen und genoss einen Moment lang den Anblick der beiden Frauen, die wunderschön anzuschauen waren, während sie sich miteinander unterhielten, ohne ihn wahrzunehmen.
    »Brichst du in Bälde wieder auf?«, fragte Flidais Epona.
    »In ein paar Tagen. Ich muss nach Washington, zusehen, dass ich etwas Schadensbegrenzung betreiben kann. Ein Untersuchungsausschuss des Kongresses befasst sich mit dem unlängst von uns aufgekauften Bergwerk in Montana. Die verantwortlichen Politiker in diesem Staat ereifern sich, weil wir sämtliches Iridium, das dort abgebaut wird, selbst verwerten, ohne dass für amerikanische Firmen etwas davon abfällt.« Epona lehnte sich in die dicken Kissen. »Und du, meine Teure, was für Pläne hast du?«
    »Ich habe eine international tätige Detektei eingeschaltet, die die beiden Männer aufspüren soll, die trotz aller Sicherheitsvorkehrungen in unsere Tunnel eingedrungen sind und durch einen Lüftungsschacht entkommen konnten.«
    »Irgendeine Ahnung, wer sie sind?«
    »Ich vermute, dass es sich um Mitarbeiter der National Underwater and Marine Agency handelt. Die gleichen, denen ich entfliehen konnte, nachdem sie unsere Jacht versenkt hatten.«
    »Meinst du, unser geheimes Projekt ist trotz aller Sicherheitsvorkehrungen aufgeflogen?«
    Flidais schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Noch nicht jedenfalls. Den Meldungen unserer Agenten zufolge haben die amerikanischen Nachrichtendienste noch keinerlei Schritte zur Erkundung der Tunnel unternommen. Ihre Untätigkeit ist allerdings schon etwas seltsam. Diese Teufel von der NUMA scheinen wie vom Erdboden verschluckt zu sein.«
    »Wir müssen uns keine unnötigen Sorgen machen. Es ist zu spät, als dass die Amerikaner unser Unternehmen noch verhindern könnten. Außerdem bezweifle ich, dass sie herausgefunden haben, zu welchem Zweck die Tunnel dienen. Nur noch acht Tage, dann werden sie geöffnet sein und den Südäquatorialstrom in den Pazifik pumpen.«
    »Wollen wir hoffen, dass sie sich nicht deshalb so still verhalten, weil sie eins und eins zusammengezählt und die Gefahr erkannt haben.«
    »Das würde ihre Untätigkeit erklären. Andererseits«, sagte Epona nachdenklich, »sollte man doch meinen, dass diese Kerle von der NUMA Vergeltung für den Mord an ihrer Kollegin üben wollen.«
    »Eine Exekution, die unter diesen Umständen notwendig war«, beruhigte sie Flidais.
    »Einspruch«, sagte Pitt. »Das war kaltblütiger Mord, und so etwas ist nicht notwendig.«
    Einen Moment lang waren sie wie erstarrt. Das Champagnerglas entglitt Eponas manikürten Fingern und fiel lautlos auf den dicken Teppichboden. Dann fuhren sie beide herum, sodass ihre langen Haare wie Peitschenschnüre knallten. Funkelten ihn erst verdutzt und schließlich wütend an, als sie sahen,

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