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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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dass sie von einem ihrer Wachmänner gestört wurden. Dann blickten sie verwundert auf den Colt, den Pitt auf sie gerichtet hatte.
    Pitt bemerkte, wie Eponas Blick kurz zu einer kleinen goldenen Schaltkonsole am Teppichboden unter dem Tisch zuckte, sah, wie sie den Fuß hinschob. »Machen Sie keine Dummheiten, meine Liebe«, sagte er.
    Ihr großer Zeh war nur mehr fünf Zentimeter von den Knöpfen entfernt, als sie innehielt und den Fuß dann langsam zurückzog.
    Im gleichen Augenblick erkannte Flidais Pitt. »Sie!«, stieß sie aus.
    »Hallo, Rita, oder wie immer sie heißen.« Er ließ den Blick durch das Zimmer schweifen. »Sie haben es anscheinend weit gebracht.«
    Die bernsteinbraunen Augen funkelten ihn wütend an. »Wie sind Sie hier hereingekommen?«
    »Gefällt Ihnen mein Designer-Overall etwa nicht«, sagte er und wackelte mit der Hüfte, als wäre er bei einer Modenschau. »Der öffnet einem buchstäblich jede Tür.«
    »Flidais, wer ist dieser Mann?«, fragte Epona, während sie Pitt musterte, als wäre er ein Zootier.
    »Ich heiße Dirk Pitt. Ihre Freundin und ich haben uns vor der Ostküste von Nicaragua kennen gelernt. Soweit ich mich entsinne, trug sie einen gelben Bikini und war mit einer schicken Jacht unterwegs.«
    »Die Sie versenkt haben«, zischte Flidais wie eine aufgeplusterte Kobra.
    »Soweit ich mich entsinnen kann, haben Sie uns keine andere Wahl gelassen.«
    »Was wollen Sie?«, fragte Epona, die ihre jadegrünen Augen mit den goldenen Einsprengseln unverwandt auf ihn gerichtet hatte.
    »Meiner Meinung sollte Flidais – so nennen Sie sie doch? – für ihr Verbrechen geradestehen.«
    »Darf ich fragen, was Sie vorhaben?«, sagte sie und warf ihm einen verhangenen Blick zu.
    Die Frau war große Klasse, stellte Pitt fest, die ließ sich so leicht durch nichts aus der Fassung bringen, nicht mal von seiner Knarre. »Ich nehme sie zu einem kurzen Flug nach Norden mit.«
    »Einfach so.«
    Pitt nickte. »Einfach so.«
    »Und wenn ich mich weigere?«, knurrte Flidais verächtlich.
    »Sagen wir mal so – die Folgen würden Ihnen nicht schmecken.«
    »Wenn ich nicht tue, was Sie sagen, bringen Sie mich um. Ist dem so?«
    Er drückte ihr die Mündung des 45er Colts an den Kopf, genau neben dem linken Auge. »Nein, ich schieße Ihnen nur die Augäpfel aus. Damit können Sie uralt werden, allerdings blind und hässlich wie die Hölle.«
    »Sie sind grob und vulgär wie die meisten Männer«, versetzte Epona entrüstet. »Aber ich habe auch nichts anderes von Ihnen erwartet.«
    »Freut mich, dass ich eine so scharfsinnige und schöne Frau wie Sie nicht enttäuscht habe.«
    »Lassen Sie die Gönnerhaftigkeit, Mr. Pitt.«
    »Ich bin nicht gönnerhaft, Epona, ich bin nachsichtig mit Ihnen.« Das hat gesessen, dachte er zufrieden. »Vielleicht begegnen wir uns eines Tages unter angenehmeren Umständen wieder.«
    »Ihr Glück wird nicht von Dauer sein. Soweit ich das ersehen kann, ist Ihnen kein angenehmes Leben mehr beschieden.«
    »Komisch, Sie sehen gar nicht aus wie eine Zigeunerin.«
    Er stupste Flidais die Pistole ans Schulterblatt und schob sie vor sich her. Unter der Tür blieb er stehen und wandte sich an Epona. »Eh ich’s vergesse. Meiner Meinung nach wären Sie nicht gut beraten, wenn Sie die Tunnel öffnen und den Südäquatorialstrom umleiten, damit Europa im Eis erstarrt. Ich kenne eine Menge Leute, die einiges dagegen einzuwenden hätten.«
    Er nahm Flidais am Arm und führte sie flotten Schrittes, aber nicht überhastet durch den Durchgang und den Flur entlang zum Aufzug. Sobald sie drin waren, riss sich Flidais los und strich ihr Gewand glatt. »Sie sind nicht nur flegelhaft, Mr. Pitt, Sie sind auch ausgesprochen dumm.«
    »Aha, inwiefern?«
    »Sie werden niemals aus diesem Gebäude herauskommen. Auf jeder Etage sind Sicherheitskräfte postiert. Man wird Sie auf der Stelle dingfest machen, sobald Sie durchs Foyer gehen.«
    »Wer sagt denn, dass ich durchs Foyer gehen will?«
    Flidais riss die Augen auf, als der Aufzug nach oben fuhr und auf dem Dach hielt. Er schob sie hinaus, sobald die Tür aufging.
    »Ich will Sie ja nicht drängen, aber hier dürfte es demnächst ziemlich heiß hergehen.«
    Sie sah die am Boden liegenden Wachmänner, dann Giordino, der über ihnen stand, lässig den Lauf eines Schnellfeuergewehres vom einen zum andern schwenkte und sie in Schach hielt. Dann warf sie einen Blick zu dem Hubschrauber, und mit einem Mal wurde ihr klar, dass sie vergebens gehofft hatte,

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