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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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seiner Zelle. Dann wurde ein Schlüssel ins Schloss gesteckt, und die Tür ging auf. Eine Frau mit blonden Haaren und blauen Augen, die einen grünen Overall trug, stand dort und hatte eine großkalibrige Pistole auf ihn gerichtet.
    »Kommen Sie mit«, sagte sie leise und ohne jeden schroffen Unterton.
    Unter anderen Umständen hätte Pitt sie möglicherweise ganz attraktiv gefunden, aber hier, in diesem Kerker, kam sie ihm so hässlich vor wie die böse Hexe aus Hansel und Gretel. »Wohin?«, fragte er.
    Sie stieß ihm die Mündung der Pistole in den Rücken, ohne ihm zu antworten, und schob ihn den Korridor entlang, an etlichen eisernen Türen vorbei. Dirk fragte sich, ob hinter einer davon Summer eingesperrt war. Dann kamen sie zu einer Treppe, die er hinaufstieg, ohne sich eigens dazu auffordern zu lassen.
    Oben traten sie durch eine Tür in eine Art Vestibül mit Marmorboden und Millionen goldener Mosaikkacheln an den Wänden. Die Sessel waren mit lavendelfarbenem Leder bezogen, lavendelfarben gestrichene Holzintarsien zierten die Tische. Er fand die Ausstattung aufdringlich und übertrieben.
    Die Wärterin geleitete ihn zu einer mit Blattgold belegten Doppeltür, klopfte an und trat dann zur Seite, als sie von innen geöffnet wurde. Dann winkte sie ihn hinein.
    Dirk war einen Moment lang wie vom Donner gerührt, als er die vier bildschönen Frauen mit den lang herabfließenden roten Haaren sah, die in lavendelfarbene und goldene Gewänder gehüllt um einen langen Konferenztisch saßen, der aus einem mächtigen roten Korallenstock gemeißelt worden war. Summer, die ein weißes Gewand trug, saß ebenfalls am Tisch. Er stürmte zu ihr und fasste sie an der Schulter.
    »Ist alles in Ordnung?«
    Langsam drehte sie sich um und blickte ihn an, als wäre sie in Trance. »In Ordnung? Ja, mir geht’s gut.«
    Er sah, dass man sie unter starke Drogen gesetzt hatte. »Was haben sie mit dir gemacht?«
    »Nehmen Sie bitte Platz, Mr. Pitt«, befahl die in ein goldenes Gewand gehüllte Frau, die am Kopfende des Tisches saß. Ihre Stimme klang ruhig und melodiös, wenn auch eine Spur zu arrogant.
    Dirk spürte eine Bewegung hinter sich. Die Wärterin hatte sich zurückgezogen und die Doppeltür geschlossen. Einen Moment lang überlegte er, ob er auf die Frauen losgehen sollte. Sie waren zwar in der Überzahl, aber vielleicht konnte er sie kampfunfähig machen, sich zu Summer durchschlagen und mit ihr fliehen. Aber Summer war zu stark betäubt, als dass sie flüchten konnte. Langsam ging er zur entgegengesetzten Seite des Tisches, nahm sich einen Stuhl und setzte sich. »Darf ich fragen, was Sie mit mir und meiner Schwester vorhaben?«
    »Sie dürfen«, erwiderte die Frau, die hier offensichtlich das Wort führte. Dann wandte sie sich an die Frau zu ihrer Rechten. »Habt ihr das Boot durchsucht?«
    »Ja, Epona. Wir fanden Tauchgeräte und diverse Detektoren zum Abtasten des Meeresbodens.«
    »Ich entschuldige mich dafür, falls wir unbefugt fremden Grund und Boden betreten haben sollten«, sagte Dirk. »Aber wir dachten, die Insel wäre menschenleer.«
    Epona musterte ihn mit hartem, kaltem Blick. »Mit Eindringlingen verfahren wir auf unsere Art.«
    »Wir waren auf einer archäologischen Expedition. Wir wollten antike Schiffswracks finden. Mehr nicht.«
    Sie warf einen kurzen Blick zu Summer, dann wandte sie sich wieder Dirk zu. »Wir wissen, was Sie gesucht haben. Ihre Schwester war so frei und hat uns alles berichtet.«
    »Nachdem ihr sie unter Drogen gesetzt habt«, versetzte Dirk. Er war so wütend, dass er um ein Haar aufgesprungen und der Frau an die Gurgel gegangen wäre.
    »Jeder Widerstand ist zwecklos, Mr. Pitt«, sagte sie, als könnte sie seine Gedanken lesen. »Meine Wachen sind sofort zur Stelle.«
    Dirk zwang sich dazu, ruhig und gelassen zu bleiben. »Und was hat euch Summer erzählt?«
    »Dass Sie beide in Diensten der National Marine and Underwater Agency stehen und die verschollene Flotte des Odysseus gesucht haben, die nach Homers Darstellung von den Lästrygonen versenkt wurde.«
    »Haben Sie Homer gelesen?«
    »Ich kennen Homer in- und auswendig. Homer, den Kelten, nicht Homer, den Griechen.«
    »Dann kennen Sie also die wahre Geschichte von Troja und den Irrfahrten des Odysseus?«
    »Deshalb sind meine Schwestern und ich hier. Vor zehn Jahren kamen wir aufgrund unserer langjährigen Nachforschungen und Überlegungen zu dem Ergebnis, dass der Trojanische Krieg von Kelten geführt wurde, nicht von Griechen,

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